Ich habe jetzt die letzten drei Std. damit verbracht, sämliche Beiträge zu lesen, und möchte zuerst einmal sagen, das ich es ganz toll finde, wie viele Gedanken sich gemacht werden, ganz klasse!
Aktuell hab ich leider eine Herausforderung, zu der ich vielleicht auch tatsächlich mal "aussenstehende" Meinungen gebrauchen könnte.
Mit 20 Jahren habe ich den Mann (3 Jahre älter) kennen gelernt, um den alles geht. Wir waren knapp 6 Monate zusammen, haben dann recht schnell und unspektakulär geheiratet, alles lief super. Ich in der Ausbildung, er am arbeiten .. Es gehören zwar immer zwei dazu, aber ich hab ein großes Problem damit, wenn jemand seine Gefühle nicht zeigen kann und mich als selbstverstänlich ansieht... ich habe also versucht ihn zu ändern, wollte ihn zwingen mir seine Liebe zu zeigen und sich mehr zu öffnen. 2,5 Jahre waren wir glücklich, es passt einfach, wir verstehen uns blind, und auch als uns der Alltag eingeholt hatte, waren wir uns beide sicher, das DAS Liebe ist. Nach 2,5 Jahre (wir waren insg. 3,8 Jahre zusammen) etwa bin ich arbeitslos geworden, also noch weniger Bestätigung, Unzufriedenheit, Selbstzweifel.. und: "Liebt er mich eigentlich, wenn er das denn nie zeigt?" Er hat sich immer mehr zurückgezogen, war lieber bei Freunden als zu Hause, hat mich abgewiesen, hat das aber tatsächlich so hingenommen, selbst meine - wirklich bescheuerten - Meckerattacken wegen zB einer offenen Zahnpastatube.... Schlussendlich war ich der festen Überzeugung, das er mich nicht liebt, es ihm nur bequem ist.. ich wollte mich trennen, er ist auch nach einer 4-stündigen Diskussion, bei der eigentlich nur ich geredet habe, ausgezogen. Er ist nicht der Typ Mann, der mit einer Rose in der Hand wieder vor der Tür steht, das weiß ich.. Er hat das "hingenommen", ist ausgezogen und hat im Endeffekt wirklich nicht versucht, mich vielleicht nochmal vom Gegenteil zu überzeugen. Was ich mir der Trennung eigentlich bezwecken wollte war wohl, das er mir sagt, wie sehr er mich liebt und das er ebenso nicht ohne mich kann, wie ich nicht ohne ihn kann.. falsch gedacht..... So zogen 4 Jahre ins Land, er ist in eine andere Stadt gezogen (45 km), hatte einen neuen Job.. Ich habe nach 7 Monaten einen neuen Mann kennen gelernt, mit dem ich 3,5 Jahre zusammen war. Zusammen, das Wort trifft es, denn richtig geliebt habe ich ihn nie, er konnte nie mein Herz öffnen, ich konnte ihm nicht alles geben, wollte ich viell auch nicht. Aus Angst wieder verletzt zu werden? Weil ich meinen Ex-Mann noch liebe und an ihn denke?
Mein Ex-Mann hatte fast zeitgleich eine neue Freundin. Die hat er auch bis heute noch/wieder (ich seit 4 Wochen nicht mehr). Er hat sich in Zeiten der Trennung immer mal wieder gemeldet, hat gefragt wie es mir geht, wollte mich gern wieder sehen, ich habe das allerdings strikt abgeblockt und hatte tierischen Stress mit meinem neuen Freund (krankh. eifersüchtig, das Gegenteil von meinem Ex, ZU viel Gefühl...)
Ich habe mich also nach 3,5 Jahre Beziehung getrennt, ich kann ihm einfach nicht weiter was vor machen, Zukunftspläne bejahen, die ich so nicht sehe... nicht mit ihm, aber mit dem anderen....
Ich habe also meinen Ex-Mann angeschrieben, habe ihm zu einer bestandenen Prüfung gratuliert. Ich habe extra keine Fragen gestellt, sondern lediglch geschrieben, das ich hoffe das es ihm gut geht und viele Grüße an seine Familie gewünscht.
Er hat promt geantwortet, mit einer seeeehr langen SMS und etlichen Fragen. Er scheint sich sehr gefreut zu haben, das ich mich gemeldet habe und es hat nicht lange gedauert, bis wir uns getroffen haben. Es war ein sehr schönes Gefühl ihn wieder zu sehen, die Gefühle haben mich gepackt, er hat sich verändert, das stimmt.. aber das tun wir alle im Laufe der Zeit. WIr haben uns mehrfach getroffen, haben uns geküsst, haben uns endlich richtig ausgesprochen, haben einander endlich verstanden, diese Mißverständnisse endlich aus der Welt geräumt. Er hat sich von seiner Freundin getrennt.
Nun ist es so, das er mich um Verständnis gebeten hat, das er viel zu schnell gehandelt hat, er mich auf keinen Fall verlieren will, aber seiner Freundin (mit der es schon mehrfach auseinander war, es lief nicht gut) nicht so arg vor den Kopf stoßen kann, er ihr noch eine Chance geben muss. Er ist also wieder bei ihr eingezogen. Er hat schon Recht, vier Jahre waren wir getrennt, er meldet sich=ich block ab.. plötzlich melde ich mich und denke alles kommt von allein... Wir treffen uns weiter, wir schrieben jeden Tag, meist von ihm ausgehened, mittlerweile läuft mehr als küssen, es ist wirklich die gleiche intensive Bindung und das Vertrauen, wie es in unserer Beziehung war. Keine rosa-rote Brille, es ist wirklich kein "verliebt sein" oder "blind vor Liebe" sein. Die Aussprache hat uns Beiden ganz viel gebracht und hätte wahrscheinlich unsere Ehe gerettet.
Es macht mich kaputt, ihn bei seiner Freundin zu wissen. Er sagt zwar - und das glaube ich ihm auch - das da nichts mehr zwischen den Beiden läuft, aber es reicht schon, das er neben ihr liegt. Er scheint sehr gestresst von diese Situation zu sein, er schläft schlecht, sieht nicht gut aus... er weiß nicht, was er machen soll.
Ich kann da schwer mit umgehen, es zerreißt mich. Ich sehe für mich momentan drei Optionen:
- Er wird mich verletzen und bei ihr bleiben
- Ich verletze mich selbst und distanzier mich von ihm, gebe ihn also auf
- Ich bin geduldig und bleibe Nr. 2 bis er sich entschieden hat
Es ist nicht einfach die Sehnsucht danach das ich wieder so glücklich sein möchte, wie ich mit ihm war, sondern das mein Herz wieder "geöffnet" ist, ich wieder alles von mir geben möchte, und das auch zurückbekomme. Die letzten 6 Monate unserer Ehe waren durchzogen von Mißverständnissen, Stress, Arbeitslosigkeit und einer geballten Portion Egoismus meinerseits. Ich habe ihn eingeengt, wollte das er mir die Bestätigung gibt, die ich gebraucht habe um mich gut zu fühlen. Das war zu viel
Ich weiß gar nicht, wie ich mich weiter verhalten soll Einen Tag schreibe ich ihm, das er mir weh tut, das er sich entscheiden muss.. den anderen Tag schreiben wir über Gott und die Welt, denken nicht mal über "sie" nach... laufen lassen und gucken was kommt kann ich nicht, oder ist das genau das, was jetzt richtig ist?
Ich bin emotional überfordert
Vielleicht hat ja schon mal jemand etwas ähnliches erlebt und kann mir einen Ratschlag geben?
Vielen Dank
Maco
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