ich habe vor langer Zeit mein Herz in diesem Forum ausgeschüttet.
Danke für die kritischen Fragen, die Ratschläge.
Kurze Vorgeschichte.
ca. 10 jährige Beziehung, vor ca. 2 Jahren hatte ich mich verliebt und bin fremdgegangen.
Mein Herz wurde nach einer Zeit sehr schwer – ich bin dann wieder zu meinem Ex gegangen.
Für mich war er die 85 %, die ich zum Leben brauche.
Jetzt ca. 1,5 Jahre stehen wir wieder vor einem Scherbenhaufen.
Ich möchte gerne wissen, ob folgende Handlungen oder Äußerungen rechtens sind. d.h. In einer Beziehung vorkommen und toleriert werden sollten. (Kurz: Ob mein Gefühl mich täuscht oder ich übertreibe)
- Er ist während unserem Zusammenkommen in seine Heimatstadt gezogen. (150km)
Seit dem führen wir eine Fernbeziehung. Er hat mich nicht gefragt, für Ihn stand der Entschluss fest und wird diese nicht revidiert.
- Ich habe meinen Job meine Freunde mein Leben hier – nur ihn nicht.
Ich möchte nicht wegziehen. Seine Meinung: Ich habe ihn verletzt, er wollte zurück in den Schoss der Familie und ich „als Frau“ soll dem Mann folgen. (Hopp oder Top)
- Er sagte wenn ich zu Ihm ziehe bauen wir einen gemeinsamen Freundeskreis auf. Jetzt hat er sich eingelebt und möchte möglichst viel Kontakt zu seiner Familie und ehemaligen Freunden.
Die kann ich alle nicht ausstehen. Außerdem soll ich mich nicht so anstellen, wenn sie zu Besuch sind oder wir eingeladen werden. Außerdem soll ich nett sein. Ist schließlich ein Teil von Ihm.(Einbahnstraße)
- Er mag seit neustem meinen Vater nicht mehr (ca. 7 Monate). Und will Ihn angeblich nicht mehr besuchen. Das akzeptiere ich. Allerdings wirft er mir bei Streits die „negativen“ Seiten meines Vaters vor und sagt ich handel genauso. (Ich fühle mich dann schlecht, ich Liebe meinen Vater, und mir tun die Beschimpfungen gegen ihn weh, und wenn er sagt ich habe ähnliche Züge, dann verletzt mich dies erneut.)
- Wir sind frisch aus dem Urlaub gekommen. (Eine Woche Türkei-Rundreise zu 4, Meine Eltern und wir 2) (Die Reise war Monate vorher gebucht)
In einem Gespräch am Frühstückstisch habe ich seinen Erzählungen gelauscht und etwas nachgefragt, er fühlte sich verletzt und hat mich vor meinen Eltern in die Schranken verwiesen. - Ich war den Tränen nahe. Welch ein Respektloses verhalten. (Mein Vater hat mich später am Strand gefragt, ob er immer so sei und ob ich Ihn Heiraten möchte. Wenn ja werde ich nicht viel zu melden haben)
- Zurück in D (Gestern) haben wir uns ausführlich über die Reise unterhalten. Er meint ich stamme aus einem Elternhaus in dem mein Papa die Hosen an hat. (das stimmt).
Diese Art der Beziehung hat mir nie gefallen, deshalb bin ich mit 18 ausgezogen und habe mein eigenes Leben begonnen. Ich will Entscheidungen selbstst. Treffen.
Als ich meinen Freund mit 22 J. kennengelernt habe, habe ich zu Ihm aufgeschaut. Ich wollte mich entwickeln, von Ihm lernen. Studieren und mich beweisen. Ich war froh, dass er mir die Welt gezeigt hat. Mir kam es nicht in den Sinn Ihn zu hinterfragen. Ich habe Ihm freiwillig die Dominante Rolle übergeben.
Heute habe ich meinen persönlichen Weg gefunden. Ich habe mich weiterentwickelt und sehe jetzt, dass viele Aussagen nicht stimmen, er sich in meinen Augen nicht richtig verhält. Wenn ich Ihn darauf hinweise, fühlt er sich in seiner Rolle angegriffen und muss mich verletzten, damit ich wieder meine Position in der Beziehung einnehme. Er sagte mir, wenn er hat das Gefühl, dass ich Ihn angreife und seiner Rolle streitig mache. Dabei will ich, dass er aus seinen Fehlern lernt und an Ihnen wächst. Genau wie ich es auch von Ihm fordere, gemeinsam entwickeln und nicht auf der Stelle stehen bleiben.
Nur muss ich mich entscheiden...
Mein Freund ist der Meinung, dass der Dominanter als ich sein darf. Ich habe wenn es darum geht zu kuschen. Er bezeichnet es als 49:51. Immer wenn er seinen Willen durchsetzen will und ich meinen Dickkopf habe greift er mich verbal an und verletzt mich massiv. Ich weine und gebe nach. (Wenn ich sage, dass er mich seelisch kaputt macht und ich mich als Mensch nicht aufgeben werde, um seine 49:51 zu Leben, behauptet er ich verdiene dies eben. (Alleine das sollte schon ein Trennungsgrund darstellen.)
Aber als er mich am Frühstückstisch in Anwesenheit meiner Eltern bloß gestellt hat, war dies der Auslöser. Ich kann und will ihm nicht verzeihen.
Er meint, ich bin bei meinen Eltern der „Herr“ habe 60% Entscheidungsmacht und da er etwas über mir steht, darf auch er über meinen Eltern stehen.
Als ich das gehört habe sind mir fast die Ohren vom Kopf gefallen!!!
Ich bin in der Familie das Nesthäkchen und daher etwas „aktiver“ aber definitiv nicht dominant!!!
Und selbst wenn ich meinen Dickkopf bedingt durchsetzen will, muss ich dies über griffige Argumente tun und nicht dadruch, dass ich mit der Faust auf den Tisch haue.
Als wir darüber geredet haben, meint er, dass er in diesem Moment stolz auf sich gewesen ist, dass er seine Position so schön behauptet hat. Er würde es jederzeit wieder tun. Das sind die 49:51%.
Und da ich in einem Elternhaus mit 90:10% groß geworden bin, ist er ein toller Partner und ich kann mich nur freuen und soll dankbar sein. Wenn ich an einen Warmduscher gerate werde ich noch unglücklicher.
→ So seine Meinung.
Ich will das nicht!
Ich will eine 50:50 Beziehung, wo er den Müll raus bringt und ich einkaufen gehe.
Und wenn einer keine Lust hat, der andere diesen Part übernimmt. Eine Beziehung soll eine Partnerschaft darstellen. Wo man alle Wünsche und Träume erfüllen kann und der andere versucht diese Gedanken zu verstehen – ohne Sie einem wie ein Elternteil zu verbieten!
Gibt es so eine Beziehung? Eine Beziehung wie in einer Freundschaft, mit dem Unterschied, dass man den anderen berühren und küssen will?
Oder ist es wieder einer dieser Kinderwünsche...
und die Realität sieht genauso aus?
Bitte sagt mir, dass ich auf jeden Fall das Richtige tue. Das ich an Euren Sätze mein Selbstwertgefühl steigern kann und nicht bei der nächsten Welle in die schützenden Hände meines Freundes laufe.
Vielen Dank im Voraus!
Danke
Beste Grüße
Impudentlady
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