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Enttäuscht vom Partner

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  • Enttäuscht vom Partner

    Guten Abend,

    ich bin w, 34 und seit 8 Jahren mit meinem gleichaltrigen Partner zusammen.

    Da ich erhebliche Probleme mit Sexualität, Nähe, Vertrauen, selbstverl. Verhalten u.a. habe
    und wir im Endeffekt eher eine platonische als eine Liebesbeziehung führen, habe ich ihm schon vor Jahren anvertraut, dass es was unschönes in meiner Vergangenheit gibt. Ich bin aber nie ins Detail gegangen, obwohl er mich in regelmäßigen Abständen darauf angesprochen hat.

    Da mich das von früher noch immer stark belastet, habe ich mich dafür entschieden, mein Schweigen zu brechen und ihm zu erzählen, dass ich im Alter von 10 J. jahrelang von meinem 2 J. älteren Bruder sex. missb. worden bin.

    Ich dachte, dass er die richtige Person ist, um es anzuvertrauen. Ich bin sehr enttäuscht über seine Reaktion. Er hat es meiner Meinung nach bagatellisiert. Er sagte, dass Jungs in dem Alter nicht so reif wie Mädchen seien und er vielleicht nicht wusste, was er macht. Er fragte mich auch wiederholt, ob und warum ich nicht eine Aussprache mit meinem Br. gesucht habe, um die Sache zu klären und aus der Welt zu schaffen.

    Reagier ich hier über? Warum rechtfertigt er das? Warum soll ich mich mit meinem Br. aussprechen?

    Ich war 10 und -soweit ich mich erinnere- nicht einmal aufgeklärt. Ich wusste überhaupt nicht, was das ist. Er war doch mein älterer Bruder und sagte, dass man "das" unter Geschwistern so macht und das "das" ganz normal ist. Er sagte, dass es unser Geheimnis sei, von dem ich unseren Eltern nichts erzählen darf, weil die sich sonst trennen würden.

    Er nimmt ihn in Schutz und was ist mit mir? Es ist doch nicht normal, jahrelang mit seiner Schw. Geschlechtsv. zu haben. Von mir ging die Initiative jedenfalls nicht aus. Und er ist der "arme" Junge, der im Alter von 12 J. noch nicht reif ist. Auch als er älter wurde und ich "nein" sagte, hat er nicht aufgehört. Da war er immerhin auch schon um die 14. J. Ich fühle mich richtig schäbig. Ich denke, dass mein Lebensgefährte mir die Schuld bzw. zumindest Teilschuld daran gibt. Ich denke das eigentlich ja auch.

    Übertreibe ich etwa? Verstehe ich ihn falsch? Ich weiß nicht, wie die Beziehung weitergehen soll. Am liebsten würde ich sie beenden. Hätte ich bloß nichts gesagt. Vielleicht mag jmd. was dazu schreiben.


  • Re: Enttäuscht vom Partner


    "Hätte ich bloß nichts gesagt."

    Nein, das war völlig richtig. Es hätte allerdings an den Anfang einer Beziehung gehört.
    Mit dieser Information hat der Partner die Chance, sich darauf einzustellen, viel behutsamer zu sein, liebevolle Nähe zu suchen und alles Bedrängende zu vermeiden. Viele Missbrauchsopfer lassen Zärtlichkeiten gern zu, haben aber Schwierigkeiten mit einer Penetration, wenn das Signal dazu nicht von ihnen ausgeht.

    Zu der lapidaren Wertung der Handlungen Ihres Bruders durch Ihren Mann werden sicher noch Beiträge folgen.

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    • Re: Enttäuscht vom Partner


      Sorry, aber dein Partner ist in dieser Hinsicht ein riesiger Dummkopf. Warum er es runterspielt, darüber kann man viele Vermutungen anstellen. Aber die richtige Antwort weiß nur er.

      Du könntest ihn fragen, ob er seiner imaginären Tochter auch das Selbe empfehlen würde, sollte sie ihm eines Tages berichten, als 10jährige und etliche Jahre danach missbraucht worden zu sein.

      PS: Interessant wäre auch zu erfahren, ob er womöglich etwas Ähnliches in dem Alter getan hat.

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      • Re: Enttäuscht vom Partner


        Ich glaube nicht, dass er ähnliches in dem Alter getan hat. Er hat eine 5 J. ältere Schwester.

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        • Re: Enttäuscht vom Partner


          Hi Mellie,
          wenn ich von solchen Reaktionen Seiten des Freundes höre habe ich auch nur Unverständnis.
          Andererseits glaube ich das Männer da oft eine ganz andere Denke haben (natürlich nicht alle) sich nicht wirklich da hinein versetzen können. Ich kann mir vorstellen das bei ihnen andere Gefühle (in sexueller Hinsicht) eine Rolle spielen und sie manches nicht so tragisch bewerten wie es eigentlich ist. Vielleicht sind sie der Meinung das nach so langer Zeit "Gras" über die Sache gewachsen ist und nur noch die Erinnerung daran da ist, das nach so langer Zeit alles abgehakt und verarbeitet ist. Klar haben Männer auch Verständnis dafür und verstehen wie es einem gehen muss, aber wenn sich einer noch nie damit auseinandergesetzt hat und Probleme damit hat das aus der Sicht des Opfers zu sehen dann ist es schwer das ganze Ausmaß zu erfassen. Ich bin sicher er wird es besser nachvollziehen können wenn du ihm erzählst wie du dich fühlst und das so etwas nicht einfach irgendwann vorbei ist, sondern die Seele schwer verletzt wurde und da sie nicht heilen konnte es immer noch so schlimm ist wie es früher war.
          Es ist bestimmt keine Ignoranz, oder ein Verteidigen deines Bruders sondern einfach sein Unwissen über die Dramatischen Folgen solcher Ereignisse.
          Liebe Grüße

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          • Re: Enttäuscht vom Partner


            Vielleicht spielt er es auch runter um seine wahren Gefühle dazu zu verdrängen oder zu vertuschen. Wie Dr.Riecke bereits sagte, gehört so eine Information an den Anfang einer Beziehung - vielleicht ist er nach 8 Jahren mit so einer Information überfordert, hatte vielleicht anderes erwartet und kann sich der Situation nicht stellen? Vielleicht ist er enttäuscht, da etwas so wichtiges erst nach acht Jahren ansprache findet?Ich stimme Tired aber auf jedenfall zu, das er sich wohl nicht in die Situation reinversetzen kann und Mann das in sexueller Hinsicht ws etwas anders sieht. Wahrscheinlich wäre Mann über eine Vergewaltigung von einer Frau (also sie vw ihn) noch eher begeistert, je nach Charakter. Daher fehlt ihm das Einfühlungsvermögen, grade bei einem unüberschaubaren Zeitraum der in keiner Relation steht und nicht vergleichbar ist. Vielleicht weiß er auch, das er etwas dummes gesagt hat, wollte aber nicht stillschweigen nach deiner Aussprache wahren und fühlte sich in Zugzwang, wollte vielleicht auch nur helfen, und hat dann etwas für ihn erstmal logisches gesagt, was beim zweiten Überdenken doch garnicht so logisch und einfühlsam war. Ich meine, deine Information ist ja schon mehr als krass - gerade für den Partner, dann sich auf die Situation einzustellen und gleich was produktives zu sagen - er brauch sicher auch Zeit, diese Info zu verarbeiten, wollte sich damit auseinandersetzen und hat es im ersten Moment total vergeigt...

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            • Re: Enttäuscht vom Partner


              Hi Mellie,
              Ich glaube nicht das du überreagiert hast, auch nicht übertreibt... sondern so reagiert hast, wie du anscheinent jahrenlang erwartet hast das es kein spazierengang wird, entlich die wörte die lange fällig waren zu formulieren... du hast nun verdrängt, jahr für jahr, es war nun so gut wie vorprogramiert, in sofern ist es glass klar, das du enteucht bist. Um seine wie deine reacktion zu verstehen hilft dir vieleicht eins.
              Versuche dich in seine situation zu versetzen, versuche dich in ein mensch hinnein zu versetzen, es braucht vieleicht am anfang ein bischen übung, aber von seine warte aus einfach zu reagieren ü zu schauen... was sieht du da ? Du sieht woll möglich das es kein einziger weg gibt das " richtige" zu sagen, seidem man ist von fach ü kennt sich a genau mit den thema aus, ein partner ist jedemfall emotional ganz anders " programiert" und swar jahrenlang so vorprogramiert, dursch die beziehung zu dir, das er niemals " perfeckt" reagieren kann, diese person ( dein partner) ist ein teil deine biographie innerhalb 8 jahre, es ist schon eine mänge holz an zeit, es versetzt die person, auch wen es nicht den anscheint gibt, in eine art stress sitution, es weiss nicht was es sagen soll ü wen ja total daneben, warum...nun weill diese person hätte " lamgsam " sogar " schonnent" drauf hin gewiesen werden sollen. Ja du hast recht das du gerne genau das hätte hören wollen was du nun ( erwartet) hast, aber was hast du für wörtet erwartet, eine schutz reacktion von ihm hätte dich aufgebaut, kraft gegeben mehr zu sagen, aber diese kraft muss gar nicht von ihm kommen, die hast du selbst, du sieht es ja, den erstem schritt hast du gemacht, nun den zweitem schritt, wäre mit ihm " verabredungen" zu vereinbaren, ihm ein bischen zu diligieren, ihm die richtung zu zeigen wie du gerne das thema eingehen möchte, zum beispiel mit ihm 1 mal die woche dich hinsetzen, eine stunde gespräch vereinbaren um das er die chance hat, so wie du, am ball zu bleiben... es darf nicht in raum stehen ü zwieschen tür ü angel gesprochen werden, sondern schreibe dir auf, wie du ihm was sagen wills, er soll das gleicht tun, taucht die briefe aus, wichtig ist nun im moment, das du nicht abwigt was er sagt, sondern kontinierlich deine partnerschaft mit ihm " aufbauen" kannst, auch wen es riesen rissen gibt und aufzeigt das du nicht ( da dursch) frei mit ihm deine sexualität aufbauen konnte, vieleicht jetzt sollte du dich davon verabschieden und ein neuer kapitel mit ihm zusammen aufmachen... reiche ihm die hand, egal wie plump oder ungeschickt er reagiert hat, niemand ist perfeckt, auch kaum eine beziehung, das weiss du doch...

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              • Re: Enttäuscht vom Partner


                Ich hätte meinem Partner sicherlich schon früher davon erzählen sollen. Aber ich habe mich immer dafür geschämt und tue es heute auch immer noch. Ich hatte auch Angst, dass er es als Lappalie bezeichnet. Ich hatte auch Angst, dass er meine Familie und mich als "abartig" ansieht. Wir haben bislang nicht mehr über das Thema gesprochen.

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                • Re: Enttäuscht vom Partner


                  Ich glaube das ist einer der Hauptgründe weshalb man nicht drüber redet, die "nicht" vorhandene Mitschuld und Scham. Wie kommt ein Bruder, Vater oder sonst wer schon auf den Gedanken einen an zufassen, da muss man doch etwas zu beigetragen haben, Pustekuchen. Das ist einfach eine krankhafte Abartigkeit die nur dem Täter zuzuschreiben ist und nicht wenige versuchen noch nicht einmal sich zu kontrollieren, da hat gerade ein Kind keine Chance und ganz sicher keine Schuld.
                  Ich kann mir vorstellen das dein Freund jetzt arg verunsichert ist, nicht genau weiß wie er reagieren soll und vielleicht auch keine Ahnung hat das er bei dem Gespräch falsch reagiert hat. Wenn ihr beide das jetzt totschweigt wird es trotzdem in euren Köpfen bleiben, du wirst immer mal überlegen wie er seine Äußerung gemeint hat und was er nun von dir hält, er wird denken es ist erledigt und du kommst gut klar, vielleicht fragt er sich auch weshalb du das nicht noch einmal ansprichst, würde gerne noch etwas dazu sagen. Was auch immer du solltest dich noch einmal mit ihm zusammensetzen um ihm das so zu erzählen wie es für dich war und noch ist, dann hast du das vom Tisch und wirst in ihm wahrscheinlich jemanden finden der dich stützen kann und es auch versteht. Das wird dann nicht zwischen euch stehen wenn du einmal aufgrund deiner Erlebnisse ihm gegenüber merkwürdig reagieren solltest, er weiß dann warum und du musst dich nicht zusammenreißen wenn dementsprechende Gefühle in dir hoch kommen, weil er es verstehen wird. Sprich das nochmal an und sprich so ausführlich wie Möglich über das was du denkst/fühlst, er wird es sicher verstehen wenn du ihm die Möglichkeit dazu gibst. Es muss ja nicht alles sein, auch nicht zu viel auf einmal ihr könnt öfter drüber reden ohne das du dich unter Druck setzt, immer nur so viel wie gerade geht, aber einen Anfang zu machen bzw. den gemachten Anfang weiter zu verfolgen wäre meiner Meinung nach wichtig.
                  Es wird auch für ihn nicht einfach sein damit konfrontiert zu werden und zu erfahren wie du gelitten hast, vielleicht geht es ihm dann auch nicht gut weil er so ein einfaches Bild von all dem hatte und gar nicht mitbekommen hat das die Ausmaße so schlimm sind. Es wird ihm dann sicher auch am Gewissen nagen das er so reagiert hat, aber ihr habt die Möglichkeit es euch gegenseitig zu erklären, es wird euch sicher helfen wenn du seine Reaktion verstehen kannst und er zumindest zum Teil deine Verletztheit und auch dein 8järiges Schweigen.
                  Grüße

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