durch eine Suche bei google bin ich auf dieses Forum aufmerksam geworden.
In letzter Zeit hat sich bei mir in der Ehe die Situation zugespitzt. Begonnen hat dies kurz nach der Hochzeit vor etwa zwei Jahren. Ich war durch meinen Job sehr eingespannt, wollte dies aber nicht wahr haben. Sieben Monate habe ich gebraucht, bevor ich zum Arzt ging. Dieser hat ein Erschöpfungs-Syndrom diagnostiziert. Ich war fertig, wußte nicht, wie es weiter gehen würde. Zum Glück habe ich schnell einen Termin bei einer sehr guten Psychologin bekommen, die mir geholfen hat, einen Weg zu finden.
Ich war sechs Wochen krank geschrieben, bevor ich einen neuen Job begonnen habe. Während der gesamten Zeit hat mein Mann immer wieder - sowohl Freunden als auch mir gegenüber - gesagt, dass psychische Krankheiten nur eingebildet sind, die gibt es nicht. Unterstützung? -Fehlanzeige. Im Gegenteil, er stand auf dem Standpunkt, dass ich zu Hause alles machen könne, schließlich sitze ich den ganzen Tag nur rum.
Durch die neue Arbeit habe ich zusätzlich zur Therapie neuen Mut geschöpft. Auch mein Bruder hat mir beigestanden und mich unterstützt.
Dann ist Ende letzten Jahres beschlossen worden, dass mein Stiefsohn (15 Jahre) zu uns zieht. Dem habe ich auch zugestimmt, da ich der Meinung war, kurz vor Abschluss die Schule zu wechseln und neue Freunde finden zu müssen sei nicht gut.
Ich habe mich um die Renovierung der Zimmer in unserem Haus gekümmert, das Material dafür gekauft, damit er einen abgeschlossenen Bereich bei uns bekommt. Die Malerarbeiten habe ich abends nach der Arbeit gemacht, obwohl mein Mann eine Woche Urlaub hatte.
Dann ist der Jugendliche bei uns eingezogen. Ab diesem Zeitpunkt wurde es immer schlimmer. Beide haben mir das Gefühl vermittelt, ich sei nur geduldet, da ich den Haushalt mache. Für meinen Mann war ich allerdins auch noch da, um ihm "Erleichterung" zu verschaffen. (Seine Antwort, als ich ihm gesagt habe, dass ich mal keine Lust auf Sex habe.) Wenn ich um einen "spielfreien" Tag bitte, wo also bei uns kein Besuch ist, wird dies ignoriert. Auch hat der Junge keine festen Zeit, wann er zu Hause sein soll, gemeinsames Essen ist sehr selten. Wenn ich gekocht habe, wurde es nicht gegessen, sondern Fast-food in die Mikrowelle geschoben.
Für alle anderen hat mein Mann gerne immer wieder ein paar Geschenke gekauft, sei es Weihnachten, Ostern oder Geburtstag. Nur ich bin leer ausgegangen.
Bei meinem jetzigen Job bin ich viel unterwegs, meist nur am Wochenende zu Hause.
Vor Kurzem haben wir ein langes Gespräch gehabt, meistens reden wir fast gar nicht miteinander. Er blockt meine Versuche ab, bleibt einfach stumm. Wenn ich zu Hause bin, fährt er oft zu Freunden, um dort bei irgendetwas zu helfen. Sein Sohn ist zu Hause, dreht die Anlage auf und läßt sich nicht blicken.
Ich bin an einem Punkt angekommen, wo ich nicht mehr weiter weiß. Eine Freundin fragte mich, ob ich ihn noch lieben würde. Meine ehrliche Antwort: So, wie es zur Zeit ist, nein.
Ich habe schon überlegt auszuziehen. Ich habe keine Kraft mehr, alleine an der Beziehung zu arbeiten. Von seiner Seite kommt nichts. Ich weiß nicht, ob er überhaupt merkt, dass etwas falsch läuft.
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