ich möchte einfach gerne wissen, ob ich muss oder nicht... Über Antworten, gerne auch von Herrn Dr. Riecke würde ich mich freuen. Es geht um folgendes:
Vor einem halben Jahr habe ich mein kleines Mädchen zur Welt gerbacht. Sie ist toll und ich bin sehr glücklich! Ihr Vater war eigentlich mein Traummann und wir wollten gemeinsam eine tolle Zukunft haben usw... Leider ging aber unsere Beziehung schon sehr schnell "in die Brüche", schon während der Schwangerschaft (die er vor anderen lange verleugnete). Als das Baby 6 Wochen alt war, lag dann nach einem Streit (es ging um Zuständigkeiten und dass ich als frisch gebackene Mutter nicht fürhs Holz Hacken zuständig sein wollte) der berühmte Zettel auf dem Tisch: "Der Schlüssel ist im Briefkasten". Zuerst war ich völlig am Boden zerstört, mein Lebenstraum auf einmal nur noch ein Trümmerfeld! Mit allen Existenzängsten und einem Baby allein gelassen zu werden! Ungerecht!
Schon während der Schwangerschaft habe ich auf die missliche Lage versucht, zu reagieren und wollte Paarberatung etc. Fruchtlos. Er wollte nichts in die Richtung unternehmen, naja einmal, aber dabei ist es leider geblieben! Verhalten eines pubertären 14jährigen...
Nachdem er aber nun ausgezogen war, muss ich sehen, wie ich klar komme. Er kümmert sich seither nicht wirklich um das Kind, schafft keine Entlastung für mich. Das einzge ist, dass er ein wenig Unterhalt zahlt (mit den Worten: "Für die Kleine zahl ich, aber für Dich nicht!" Und: "Von Dir lasse ich mir nicht ins Portemonnaie glotzen!")
Ich wollte nie wissen, wieviel wir zum Leben haben oder wer wieviel Geld verdient. Das war mir egal. Es ging nur über das "Wie und wer kümmert sich und wie können wir gute Eltern sein, selbts wenn wir uns trennen", über das er nicht in der Lage war, mit mir zu reden.
Nun ist er, als er auszog, wieder zu MAMA, die ihm jetzt seine Hemden bügelt, ihm immer zu essen macht und nun als Großmutter meiner Tochter echt unangenehm für mich ist.
Im Februar habe ich sie nach einem Geburtstagskaffeeklatsch angerufen und ihr gesagt, dass ich es nicht ertragen kann und dass es mir dabei schlecht geht, wenn ich solch oberflächliche Veranstaltungen besuche, bei denen jeder so tut, als wäre nichts passiert. Habe auch ausdrücklich gesagt, dass ich den Kontakt UNTERbrechen, nicht ABbrechen möchte, weil ich zunächst mit der Trennung fertig werden will.
Ich habe auch gesagt, dass ich jederzeit den Kontakt zwischen ihr und meiner Tochter ermöglichen möchte und dass der Vater meiner Tochter jederzeit eingeladen ist, den Kontakt herzustellen.
Nachdem ich etliche Versuche gestartet habe, eine Regelung (Unterhalt+Betreuung) zu finden, das heißt über gemeinsame Freunde, einen Mediator, Familienberater des Jugendamtes, Gespräche mit der Familie etc...und nie eine Antwort erhalten habe, habe ich eine Anwältin eingeschaltet (was ER mir übrigens auch empfohlen hat), um die Unterhaltsfrage zu klären. Seitdem ist er völlig sauer und stellt sich als das arme Opfer dar.
Seine ganze Familie singt jetzt im ihm Chor: "Du hast es von Anfang an nur auf mein Geld abgesehen"...
Klar ist Geld zum Leben wichtig. Aber doch nicht wichtiger als Zuwendung und Liebe sowie der Mut und die Zuversicht "wir schaffen das schon"...
Ich bin total geplättet und fühle mich wie im falschen Film! Was soll das?
Gestern war die Taufe und er hat sich nicht als Vater, sondern als Zuschauer präsentiert. Ich stand alleine als "Eltern" da (was mittlerweile für mich auch einigermaßen ok, dennoch traurig ist).
Seine Familie hat auch Geschenke vorbeigebracht, aber seine Mutter schreibt: "Für uns wird es ein ganz besonderer Tag, wenn wir Dich endlich in den Arm nehmen dürfen..."
DÜRFEN???
Fakt: Er zahlt wenig und kümmert sich gar nicht.
Ich kümmere mich rund um die Uhr (meine Eltern, die 15km weit entfernt wohnen, unterstützen mich sehr dabei) und gehe selbst arbeiten (so weit es geht).
Ich wohne auf dem Land, wo die Kinderbetreuungsangebote sehr rar sind. Außerdem gehöre ich zu den Frauen, die sich gern in der Mutterrolle sehen und gerne für ihr Kind sorgen möchten. Soll nicht heißen, dass ich eine Klucke sein will, aber schon anwesend und eine "Basis". Außerdem habe ich einen großen Garten und ein Haus mit Grundstück, was gepflegt werden will. Eine Karriere habe ich nie gemacht. Langfristig überlege ich jetzt, ob ich noch eine Ausbildung/ ein Studium machen soll.
Meine Frage: Muss ich den Kontakt zu der Mutter aufrechterhalten, die behauptet, dass meine Tochter nur lebt, weil ich es auf das Geld ihres Sohnes abgesehen habe?
==> Ich finde es auch meiner Tochter gegenüber sehr unfair und nicht großmütterlich-fürsorglich, so eine plumpe Behauptung aufzustellen!
Das Kind ist nach einer Fehlgeburt entstanden und wir (also er und ich) haben uns zum Zeitpunkt der Zeugung sehr geliebt und wollten dieses Kind! Wir haben es quasi drauf angelegt!
Mit der ehemaligen Schwiegermutter in spe reden bring nichts. Das haben sowohl ich als auch meine Mutter versucht. Ignorieren oder Brief schreiben? Oder so tun, als wäre nichts gewesen (auch wenn ich mich dabei kontinuierlich schütteln muss?)
Freue mich auf Kommentare. Vielen Dank!
mitt30erin
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