Mein Mann und ich trennten uns Anfang Mai (er nahm sich eine Wohnung) Ich war wie vor den Kopf gestoßen, da ich nie im Leben damit gerechnet habe. Wir sind seit 20 Jahren zusammen, die Hälfte davon verheiratet. Probleme gab es immer mal, aber keine, was einen Auszug gleich gerechtfertigt hätte (aus meiner Sicht).
Ich war wie vor den Kopf geschlagen, hatte alle Symptome, die hier in solchen Fällen schon oft genannt wurden (von Schlaflosigkeit bis nichts essen können) Allerdings muss ich sagen, daß mein Mann trockener Alkoholiker ist und seit vielen Jahren keinen Tropfen mehr anrührt. Damit änderte sich auch sein Wesen. Natürlich war ich sehr froh, daß die Alkoholeskapaden zu Ende ware, aber sein Charakter veränderte sich zu teilweise Überheblichkeit und Großkotzigkeit, was mir auch nicht leicht fiel, damit umzugehen.
Anfangs ging es gar nicht miteinander zu reden, er holte Stück für Stück seine Sachen aus der Wohnung und wir plafften uns dabei nur an. Auch nötige Telefongespräche endeten immer wieder damit. Damals gab es von seiner Seite kein Weg zurück obwohl er eine Scheidung von vornherein ablehnte.
Seit ein paar Tagen ist es anders. Wir führen schöne und sachliche Gespräche, auch ich kann mal was dazu sagen, was sonst nur sehr selten möglich war. Da wurden jegliche Themen, die ihm nicht passten sofort abgewürgt. Nun hört es sich auch von seiner Seite so an, daß er nicht mehr ganz überzeugt ist, eine komplette Trennung zu vollziehen.
Es kommen Sätze wie, ich brauche Zeit, muss mal abschalten usw. Es kam aber auch der Satz "Es wird schon wieder werden, aber nagele mich nicht fest". Das gibt mir auch wieder etwas Auftrieb, da ich diese Beziehung nicht verlieren möchte, es waren ja auch sehr schöne Zeiten und ich finde 20 Jahre wirft man nicht leichtfertig weg.
Er sagte mir auch, was sich ändern müsste, falls er doch wieder zurück kommt (was er aber immer noch etwas offen stehen lässt). Auch hat er dann keine weiteren Sachen aus der Wohnung geholt, auch Dinge an denen er eigentlich sehr hängt blieben hier.
Nun sitze ich da und grübel zwischen Hoffnung und doch Pessimismus. Kann es wirklich die Zeit bringen? Und wie soll ich mich während dessen am besten verhalten? Ich habe mir schon Pläne gemacht, aber es wäre schön, wenn mir auch Außenstehene Personen mal einen Rat geben könnten. Vielleicht hat dies ja auch mal jemand in ähnlicher Weise erlebt und kann mir von seinen Erfahrungen berichten.
Ich würde mich sehr darüber freuen und zähle auf Euch.
Vielen Dank
LG traurig65
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