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Stress und nicht mehr schlafen können

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  • Stress und nicht mehr schlafen können

    Hallo,

    Seit etwa 2 Jahren habe ich Schlafprobleme. Bei mir ist alles dabei, Ein- und Durchschlafprobleme sowie sehr frühes wach werden.
    Ich habe schon einiges versucht: Schlafhygiene, Baldrian-Präparate, Homoöpathisches (Neurexan), Antihistaminika (Vivinox etc.), Erlernen von Entspannungstechniken (Progressive Muskelrelaxation), nichts hilft wirklich.

    Vor 2 Jahren habe ich eine Tochter bekommen (die im übrigen gut schläft) und es wurde eine Schilddrüsenunterfunktion diagnostiziert, die mit 50 mg Eferox behandelt wird und ich bin wohl auch gut eingestellt (TSH liegt bei 1). Eisenwert ist auch normal und körperlich ist bei mir alles in Ordnung.

    Meine Schlafprobleme haben sicherlich mit Stress zu tun. So sehr ich meine Tochter liebe, so anstrengend ist es für mich auch. Seitdem ich wieder Teilzeit arbeite (seit 6 Monaten) und meine Tochter 3x die Woche zur Tagesmutter geht, geht es mir besser, aber auch nicht 100%ig. Mein Mann bemüht sich, mich zu unterstützen, aber es reicht mir persönlich nicht (was er auch weiß). Nun will er unbedingt ein zweites Kind, ich aber auf keinen Fall, denn ich weiß, dass ich das nervlich einfach nicht schaffen kann. Ich fühle mich total unter Druck gesetzt, denn mein Mann erwähnt diese zweite Kind sehr oft. Wir haben schon mehrmals darüber diskutiert und habe ihm meinen Standpunkt klar gemacht, aber er kann und will das irgendwie nicht akzeptieren. Wir streiten sehr oft deswegen und auch, weil wir andere Auffassungen von Erziehung haben. Ich glaube fast nicht, dass unsere Beziehung ein zweites Kind überhaupt überstehen würde.
    Vor etwa einem Jahr habe ich eine Therapie bei einer Psychotherapeutin begonnen, die mir geholfen hat (wenn auch nicht bei meinen Schlafproblemen), die ich aber vor einigen Monaten in dem Glauben, ich könnte es jetzt alleine stemmen, beendet habe. Nun ja, ich habe in Kürze schon wieder einen neuen Termin.

    Ich kann schon sehen, woher meine Schlafprobleme kommen. Aber wie lösen? Kann es sein, dass es bei mir schon eine Depression ist (obwohl ich eigentlich nicht antriebslos etc. fühle (ich möchte schon aktiv sein und planen), ich bin einfach nur so müde, dass ich aber einfach nicht so aktiv sein kann, wie ich möchte.

    Ich habe von meinem Hausarzt eine kleine Packung Diazepam verschrieben bekommen. Mittlerweile ist mir fast alles egal, ich will nur mal wieder ein paar Nächte (durch)schlafen. Gestern Abend habe ich die erste Tablette genommen, war auch sehr entspannt, bin jedoch trotzdem 3-4x aufgewacht, jedoch kurz danach wieder eingeschlafen. Heute bin ich trotzdem sehr müde.
    Ist es vertretbar, vorübergehend ein Schlafmittel zu nehmen? Und ist Diazepam das Mittel der Wahl, da ich ja doch oft aufgewacht bin?

    Was kann ich tun, damit mein Mann begreift, was mit mir los ist? Einfaches Reden bringt irgendwie nichts. Zu einer Partnerberatung will er auch nicht gehen, denn er meint, es wäre alles meine Schuld (die Streitereien, meine Unzufriedenheit, mein Schlafstörungen etc. und natürlich seine Unzufriedenheit etc.). Ich liebe meinen Mann trotzdem sehr (und er mich auch), aber trotzdem bringen mich diese Probleme an den Rand meiner Fähigkeiten.

    Was kann ich tun, was würden Sie mir raten?

    Mit freundlichen Grüßen,
    Fragende


  • Re: Stress und nicht mehr schlafen können


    Hallo Fragende,

    die Verantwortung für ein zweites Kind muß von beiden Partnern übernommen werden
    k ö n n e n.

    Du fühlst dich momentan ein wenig überfordert, was du auch ganz offen und ehrlich deinem Partner gegenüber zum Ausdruck bringst.
    Es wäre recht verantwortungslos, unter diesen Umständen ( im Moment jedenfalls ) an weiteren Zuwachs zu denken.
    Ich finde, dass dein Mann mit seinem Drängen, durch Unvernunft, glänzt.
    Auch wenn er mit anpackt, die meiste Arbeit bleibt dennoch, in der Regel, an den Mamis hängen.
    Und so befriedigend scheint seine Unterstützung für dich nicht zu sein.

    Nach der ersten Therapie bei deiner Psychologin glaubtest du, alles alleine "stemmen" zu
    können. Aber das Wort "Stemmen" bedeutet immer noch : viel Krafteinsatz !
    Du machst das ganz richtig, in dem du erneut Termine wahrnimmst, um dich zu stärken.
    Hast du mit deiner Therapeutin, in der Vergangenheit über den Druck gesprochen, den dein Mann auf dich ausübt ?

    Woher deine Schlafprobleme kommen, ahnst du selber.
    Auf Dauer wird die Einnahme von Valium, zwecks Schlafregulierung, keine Lösung sein.
    Meines Wissens nach macht Diazepam ( Wirkstoff in Valium) abhängig.
    Dein Körper gewohnt sich an die Dosis und "sehnt" sich nach mehr.
    Aber, die Einnahme unter ärztlicher Kontrolle, wird vorübergehend harmlos sein.

    Die Vermutung, in eine Depression zu schlittern, besprich mit deiner Therapeutin.
    Dass du bei deinem Schlafdefizit müde bist, finde ich vollkommen normal.
    Aber ein fachlicher Rat ist da hilfreicher, als meine laienhafte Vermutung.
    Hast du schon einmal durch Sport versucht, dich pysisch und psychisch auszulaugen ?
    Joggen ist eine sehr gute Möglichkeit, Körper und Seele wieder in Einklang zu bringen.
    Lauf' einfach los..., versuche mit jedem Schritt die Wut aus deinem Körper zu treten.
    Täglich und regelmäßig.
    Fange an, tu etwas für dich !!!!!!!!!!!!!! Denke dabei an deine Tochter.
    Der schwierigste Schritt ist immer der erste.
    Belaste dich nicht mehr mit Schuldgefühlen. Du tickst vollkommen richtig.

    Deinem Mann solltest du so schnell wie möglich noch einmal deine Haltung bewußt machen. Da Gespräch nicht fruchten, setze dich hin und schreibe ihm einen ausführlichen Brief.
    Schreibe ihm, wie du dich fühlst, wie du denkst.....und schließe den Brief mit einem klaren Punkt.
    Bitte ihn, dich bezüglich der Familienplanung momentan vollkommen in Ruhe zu lassen, weil du wirklich damit ( neben dem täglichen Einerlei ) überfordert bist.
    Setze Grenzen, du hast alles Recht der Welt, mit deinen Kräften haushalten zu dürfen.
    Wenn du nicht, wer dann ?
    Sollte dein Mann dennoch, nachdem er deine Zeilen gelesen hat, das Thema zweites Kind wieder ansprechen bleibe ruhig und verweise auf deinen Brief.
    Sage ihm klipp und klar, dass er deine Meinung respektieren soll.. und lasse dich nicht auf weitere Diskussionen ein.
    Notfalls drehe dich um, verlasse die belastende Situation, denn du bist eine Vollblutmutter...und eine starke Frau !

    Ich glaube, dass ganz viel Kraft und Durchsetzungsvermögen in dir steckt, du darfst dir gestatten, sie zuzulassen !

    Alles Liebe dir,

    LG()

    lämmle

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    • Re: Stress und nicht mehr schlafen können


      Diazepam ist ein situatives Mittel und für eine länger bestehende Schlafstörung nicht geeignet.

      Trotzdem gibt es medikamentöse Möglichkeiten, die wirksam und unproblematisch sind.
      Der richtige Ansprechpartner ist ein Nervenarzt.
      In einem Forum sind behandlungskonkrete Ratschläge nicht erlaubt.

      Sie haben eine ganze Reihe von Gründen aufgezählt, die die Schlafqualität beeinflussen.
      Deren Bearbeitung wird sicher Therapie-Ziel in Ihren psychotherapeutischen Sitzungen sein.

      Beheben lässt sich eine Schlafstörung immer - ich wünsche es Ihnen.

      Dr. Riecke

      Kommentar


      • Re: Stress und nicht mehr schlafen können


        Hallo Fragende,

        das Kernproblem scheint mir bei Dir der Druck zu sein, einerseits zu wissen, dass die
        jetzige Situation Dich schon überfordert, andererseits möchtest Du Deinen Mann
        "zufriedenstellen".

        Vielleicht solltest Du mal darüber nachdenken, dass der Druck, den Dein Mann ausübt
        nur dann wirksam ist, wenn Du diesen Druck an und aufnimmst.

        Manipulation und Druck ausüben ist fast wie ein Mechanismus, der nur in Gang kommt,
        wenn der Mensch sich unter Druck setzen läßt.

        Ein zweites Kind wäre zur Zeit fatal, das weißt Du.
        Mach das Deinem Mann mal klar, und dass vielleicht mit etwas mehr Nachdruck.
        Jammern und um Verständnis bitten kommt bei vielen Männern oft nicht richtig an.
        Da muß schon mit Nachdruck Tacheles geredet werden.

        L.G.Sie51

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        • Re: Stress und nicht mehr schlafen können


          Na schön, dass Deine Tochter wenigstens gut schläft !! Das ist doch immerhin was, da gibt es ja auch andere Kinder ...

          Ok, Deine Schlafprobleme sind ja parallel zur Geburt Deiner Tochter aufgetreten. und Du sagst ja selbst, dass Du das als sehr anstrengend empfindest.

          Vielleicht kannst Du es ja weniger anstrengend gestalten?? Als Mutter dreier Kinder denke ich heute, ich hätt mir das auch einfacher machen können. Ich hab immer gewisse gesellschaftliche Erwartungen erfüllen wollen, was meine Kinder anging. Und eben die Bedürfnisse der Kinder natürlich. Aber meine eigenen hintenan gestellt.

          Kannst Du Dir nicht vielleicht mehr persönlichen Freiraum einräumen? Deinem Mann klarmachen, dass entweder er Dich entlastet - wenn er denn so scharf auf weitere Kinder ist - oder aber durch weitere Betreuungsangebote. Vielleicht kann die Tagesmutter öfter kommen, auch wenn Du nicht arbeitest? Damit Du einmal Zeit und Luft für Dich bekommst.

          Wenn man die nämlich hat, sieht die Sache schon ganz anders aus. Sich nicht nur gestresst fühlen, sich freuen aufs Kind, dann bekäme man sogar Lust auf weitere. Aber das liegt ja auch in seiner Hand. Klar, der zusäzliche Einsatz der Tagesmutter kostet Geld. Aber wenn er so scharf auf weitere Kinder ist, wäre das doch ein überlegenswerter Aspekt.

          Verschaff Dir Freiraum. Man unterschätzt da die Wichtigkeit. Mir reicht mal eine Stunde am Tag, die ich echt meine Ruhe hab, dann hab ich wieder die Power für die restlichen 23 Stunden des Tages :-))
          Aber wenn ich nicht einmal die hab, dann eskalierts nach spätestens drei Tagen ....
          dann kann man nicht mehr. Erkämpf sie Dir Deine Ruhephasen.

          Und Kopf hoch: die ersten zwei Jahre sind die anstrengendsten, dann kommt bald Kindergarten und manchmal sind sie von da ab schon mehr unterwegs, als es einem lieb wäre :-)))

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