ich bin momentan hin- u. hergerissen u. wäre dankbar für andere Meinungen.
Mein Mann u. ich leben seit 10 Jahren zusammen u. sind seit 7 Jahren verheiratet (es ist meine 2. Ehe). Vor 6 Jahren haben wir gemeinsam ein Haus gebaut.
Es gab im Lauf der Jahre immer wieder Auseinandersetzungen, aber wir haben auch gemeinsam viele schwierige Probleme gelöst u. sind zusammen geblieben, wo andere Paare vielleicht schon das Handtuch geworfen hätten.
Nun ist es aber so, dass mein Mann seit fast 2 Jahren nicht mehr mit mir schläft u. auch in den 2 Jahren davor höchstens 3 oder 4 x.
Aus diesem Grund habe ich voriges Jahr eine Eheberatung angeleiert. Zuerst hat er sich geweigert, mitzukommen, also bin ich allein gegangen, aber als die Therapeutin mir sagte, wenn er jetzt nicht mitkommt, könne sie nichts mehr für uns tun, hat er schließlich doch teilgenommen.
Hier erzählte er zuerst, er wisse nicht, warum er nicht mehr mit mir schlafe, später sagte er, ich hätte ihn irgendwann aufs Tiefste beleidigt u. dies wäre jetzt das Resultat.
Ich habe mich im Beisein der Therapeutin dafür entschuldigt, obwohl ich mich an diese angebliche Beleidigung von mir überhaupt nicht erinnern konnte.
Fakt blieb aber, es gab auch weiterhin keinen Sex.
Im November dann habe ich in einer Therapiestunde gesagt, ich hätte mich nun damit abgefunden, dass wir eine platonische Ehe führen u. würde in dieser Hinsicht nichts mehr erwarten; dies entsprach meinem damaligen Gefühl.
Inzwischen habe ich aber erkannt, dass ich so nicht weiterleben kann u. will. Ich bin zwar schon 52, aber das kann doch nicht alles gewesen sein!
Deshalb habe ich meinem Mann vor einigen Tagen gesagt, dass ich auf dieser Basis für uns beide keine Chance mehr sehe u. aufgrund des angestauten Frustes momentan über meine eigene Gefühllosigkeit erschrocken sei.
Er meinte dann nur: Dann willst du das Ganze also beenden? Worauf ich antwortete, ich sehe leider keine andere Möglichkeit mehr, ob ihm was dazu einfalle. Aber er hat dies einfach nur zur Kenntnis genommen. Wir sind tagelang sehr auf Abstand geblieben.
Gestern nun eröffnete er mir, er habe jetzt eine Trennung akzeptiert. Ich wollte ihm noch mal in Ruhe die Gründe erklären, aber er wollte nicht zuhören u. meinte nur, das sei ihm eigentlich „scheißegal“, was ihm jetzt lediglich noch wichtig wäre, er wolle keinesfalls mit Schulden aus der Ehe gehen u. erwarte von mir, dass ich die nächsten 2 – 3 Jahre noch mit ihm zusammenlebe, bis wir das Haus ohne Verlust verkaufen können.
Während dieser Diskussion erwähnte er wieder meine damalige Beleidigung als Grund für sein Verhalten u. er zählte all das auf, was ich in unserer Ehe falsch gemacht habe.
Ich sagte ihm sofort, dass ich nicht glaube, mich mit so einer Lösung abfinden zu können. Der Grund für meine gewünschte Trennung seien ja unsere WG-ähnlichen Zustände u. jetzt verlange er von mir, dass ich dies noch jahrelang hinnehme, wohl wissend, dass er nur aus finanziellen Gründen bei mir ist. Womöglich findet er in dieser Zeit eine andere Frau, mit der er dann ins Bett geht, was für mich einen weiteren Schlag ins Gesicht bedeute. Ich wisse nicht, ob ich einen so demütigenden Zustand ertragen könne.
Nun habe ich mir einige Tage Bedenkzeit erbeten.
Fakt ist, unter anderen Bedingungen (hin u. wieder Sex u. ein harmonisches Miteinander) wäre ich gern bereit, es noch mal mit ihm zu versuchen, das habe ich ihm auch gesagt, aber er ist nicht darauf eingegangen.
Meine Frage ist jetzt: Soll ich mich auf seinen Wunsch einlassen? Auch für mich würde ein jetziger Hausverkauf einen Verlust bedeuten, aber sind nicht Selbstachtung u. Gesundheit wichtiger als Geld?
Ich wäre für hilfreiche Hinweise sehr dankbar!
Viele liebe Grüße
Lisa
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