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Nur noch finanzielle Gründe

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  • Nur noch finanzielle Gründe

    Einen schönen guten Morgen,

    ich bin momentan hin- u. hergerissen u. wäre dankbar für andere Meinungen.
    Mein Mann u. ich leben seit 10 Jahren zusammen u. sind seit 7 Jahren verheiratet (es ist meine 2. Ehe). Vor 6 Jahren haben wir gemeinsam ein Haus gebaut.

    Es gab im Lauf der Jahre immer wieder Auseinandersetzungen, aber wir haben auch gemeinsam viele schwierige Probleme gelöst u. sind zusammen geblieben, wo andere Paare vielleicht schon das Handtuch geworfen hätten.

    Nun ist es aber so, dass mein Mann seit fast 2 Jahren nicht mehr mit mir schläft u. auch in den 2 Jahren davor höchstens 3 oder 4 x.
    Aus diesem Grund habe ich voriges Jahr eine Eheberatung angeleiert. Zuerst hat er sich geweigert, mitzukommen, also bin ich allein gegangen, aber als die Therapeutin mir sagte, wenn er jetzt nicht mitkommt, könne sie nichts mehr für uns tun, hat er schließlich doch teilgenommen.
    Hier erzählte er zuerst, er wisse nicht, warum er nicht mehr mit mir schlafe, später sagte er, ich hätte ihn irgendwann aufs Tiefste beleidigt u. dies wäre jetzt das Resultat.
    Ich habe mich im Beisein der Therapeutin dafür entschuldigt, obwohl ich mich an diese angebliche Beleidigung von mir überhaupt nicht erinnern konnte.
    Fakt blieb aber, es gab auch weiterhin keinen Sex.
    Im November dann habe ich in einer Therapiestunde gesagt, ich hätte mich nun damit abgefunden, dass wir eine platonische Ehe führen u. würde in dieser Hinsicht nichts mehr erwarten; dies entsprach meinem damaligen Gefühl.
    Inzwischen habe ich aber erkannt, dass ich so nicht weiterleben kann u. will. Ich bin zwar schon 52, aber das kann doch nicht alles gewesen sein!
    Deshalb habe ich meinem Mann vor einigen Tagen gesagt, dass ich auf dieser Basis für uns beide keine Chance mehr sehe u. aufgrund des angestauten Frustes momentan über meine eigene Gefühllosigkeit erschrocken sei.
    Er meinte dann nur: Dann willst du das Ganze also beenden? Worauf ich antwortete, ich sehe leider keine andere Möglichkeit mehr, ob ihm was dazu einfalle. Aber er hat dies einfach nur zur Kenntnis genommen. Wir sind tagelang sehr auf Abstand geblieben.
    Gestern nun eröffnete er mir, er habe jetzt eine Trennung akzeptiert. Ich wollte ihm noch mal in Ruhe die Gründe erklären, aber er wollte nicht zuhören u. meinte nur, das sei ihm eigentlich „scheißegal“, was ihm jetzt lediglich noch wichtig wäre, er wolle keinesfalls mit Schulden aus der Ehe gehen u. erwarte von mir, dass ich die nächsten 2 – 3 Jahre noch mit ihm zusammenlebe, bis wir das Haus ohne Verlust verkaufen können.
    Während dieser Diskussion erwähnte er wieder meine damalige Beleidigung als Grund für sein Verhalten u. er zählte all das auf, was ich in unserer Ehe falsch gemacht habe.
    Ich sagte ihm sofort, dass ich nicht glaube, mich mit so einer Lösung abfinden zu können. Der Grund für meine gewünschte Trennung seien ja unsere WG-ähnlichen Zustände u. jetzt verlange er von mir, dass ich dies noch jahrelang hinnehme, wohl wissend, dass er nur aus finanziellen Gründen bei mir ist. Womöglich findet er in dieser Zeit eine andere Frau, mit der er dann ins Bett geht, was für mich einen weiteren Schlag ins Gesicht bedeute. Ich wisse nicht, ob ich einen so demütigenden Zustand ertragen könne.
    Nun habe ich mir einige Tage Bedenkzeit erbeten.
    Fakt ist, unter anderen Bedingungen (hin u. wieder Sex u. ein harmonisches Miteinander) wäre ich gern bereit, es noch mal mit ihm zu versuchen, das habe ich ihm auch gesagt, aber er ist nicht darauf eingegangen.
    Meine Frage ist jetzt: Soll ich mich auf seinen Wunsch einlassen? Auch für mich würde ein jetziger Hausverkauf einen Verlust bedeuten, aber sind nicht Selbstachtung u. Gesundheit wichtiger als Geld?

    Ich wäre für hilfreiche Hinweise sehr dankbar!

    Viele liebe Grüße
    Lisa


  • Re: Nur noch finanzielle Gründe


    Gibt es denn nicht noch einen "dritten Weg"? Auseinanderziehen, Abstand schaffen, aber "erst mal" verheiratet bleiben und in Ruhe schauen, wie man das Finanzielle auseinandersortieren kann und dabei drauf hoffen, dass sich die Emotionen beruhigen?

    Schwierige Situation... Aber ich denke, so lange es noch eine Chance gibt, einigermaßen "in Frieden" auseinander zu gehen, sollte man schauen, ob sie genutzt werden kann.

    Ein jahrelanges "Weiter so" ist jedoch aus meiner Sicht inakzeptabel. Insbesondere, wenn er Dir die "Schuld" für das Scheitern der Ehe in die Schuhe schieben will und nicht bereit ist, auch mal die eigenen Fehler zu suchen.

    Eine Möglichkeit, das Haus zu vermieten o.ä. siehst Du nicht? Wie kommt ihr darauf, dass in zwei Jahren ein verlustfreier Verkauf möglich ist? Ist diese Zeitspanne überhaupt realistisch?

    Kommentar


    • Re: Nur noch finanzielle Gründe


      Hallo redflower,

      danke für deine Antwort!

      "Erst mal" auseinanderziehen ist leider nicht. Die Darlehen für unser Haus sind so hoch, dass keiner von uns sich zusätzlich eine weitere Bleibe leisten könnte.

      Das Haus zu vermieten wäre evtl. eine Option, wobei sehr fraglich ist, ob wir als Miete die zu zahlende Darlehenssumme bekommen können. Hinzu kommt, dass in dem Haus mein gesamtes Erbe meines verstorbenen Vaters steckt. Von diesem Geld könnte ich mir beim Verkauf des Hauses wahrscheinlich eine kleine Eigentumswohnung kaufen. Wird das Haus vermietet, muss ich mir ebenfalls eine Mietwohnung suchen.

      Mit den 2 - 3 Jahren Wartefrist verhält es sich so: Es handelte sich seinerzeit um ein städtisches Grundstück. Im Kaufvertrag steht, wenn wir vor 10 Jahren verkaufen, gilt dies als Spekulationsgeschäft u. wir müssen eine relativ hohe Abstandssumme zahlen. Und die will mein Mann umgehen.

      Dass mein Mann versucht, mir die Schuld zu geben, verstehe ich ja irgendwo noch. Was mich schockiert, ist die Tatsache, dass er scheinbar zu keiner Zeit vorhatte, unser Intimleben wieder aufzunehmen, das steht für ihn scheinbar gar nicht zur Debatte. Angeblich hätte er in letzter Zeit immer mal wieder versucht, sich mir zu "nähern", aber ich wäre nicht drauf eingegangen. Ich muss schon sehr dickfellig geworden sein, dass ich das nicht gemerkt habe....
      Er sagt, das Einzige, was ihm zu schaffen macht, ist, dass er versagt hätte.

      Liebe Grüße
      Lisa

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      • Re: Nur noch finanzielle Gründe


        Hallo Lisa,

        Herr im Himmel !
        Du hast deinen Mann beleidigt, daraufhin zieht er sich vollkommen aus dem "Verkehr"
        zurück.
        Was immer du gesagt haben magst, es rechtfertigt nicht sein Verhalten.
        Du bist aktiv geworden, hast eine Therapie in die Wege geleitet, dich für deine verletzenden Äußerungen entschuldigt.
        Mehrfach hast du ihm die Hand gereicht und dir nur Absagen geholt.
        Dein Mann scheint ein "Bunkerer" zu sein.
        Probleme werden nicht sofort besprochen und somit abgebaut, sondern gestapelt...und das fein säuberlich.
        Bei einem Streit wird der ganze Stapel auf den Tisch gehauen und es folgt eine Litanei von Vorwürfen..." Du hast...du bist.."etc.pp.
        Dass er so gar keine Idee zur Rettung eurer Ehe hat, ihm alles "scheißegal" ist, muß dich unglaublich verletzen.
        Selbst deine Bereitschaft, es noch einmal unter bestimmten Bedingungen mit ihm zu versuchen, ignoriert er.
        Auf seinen Vorschlag würde ich mich einlassen, wenn die Höhe der finanziellen Nachteile wirklich untragbar wäre. Du wirst eine Summe als "Schmerzgrenze" im Kopf haben.
        Und natürlich nur dann, wenn deine Nerven das aushalten könnten.
        In unserem Bekanntenkreis hatten wir vor Jahren eine ähnliche Situation.
        Es erwies sich schwieriger als gedacht, das Haus zu verkaufen.
        Jeder Käufer merkte, dass es "eilig" war und wollte den Preis drücken.
        Die Frau hat einen zusätzlichen Kredit aufgenommen, sich eine Wohnung gesucht und von diesem Kredit die Miete bezahlt.
        Nachdem das Haus nach 2 Jahren zu einem guten Preis verkauft war und sie ihren Anteil bekam, hat sie die Schulden mit einem Ruck getilgt.

        Aber Lisa..., vielleicht ist es noch nicht zu spät.
        Trotz der ganzen Gleichgültigkeit die dein Mann an den Tag legt.
        Auch ich würde vorrangig versuchen (redflower schrieb es schon), zu bleiben und eine andere Lösung, als die der Trennung, zu finden.
        Du könntest dir doch eine angemessene Zeitspanne für einen Rettungsversuch gestatten (1 oder 2 Jahre ?).
        Wenn du es schaffen könntest, der sexuellen Enthaltsamkeit deines Mannes keinerlei Beachtung mehr zu schenken, ihn nicht mehr darauf ansprechen.
        Statt dessen viele gemeinsame Unternehmungen planst, Kino...Essen gehen, mal ein Glas Rotwein am Abend.., vielleicht regelt sich euer Problem von ganz alleine.

        Ich wünsche euch viel Glück und das sich alles zum Guten wenden wird.

        LG
        lämmle

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        • Re: Nur noch finanzielle Gründe


          Das ist wirklich nicht einfach, ich persönlich würde die paar Jahre noch durchhalten, alleine um nicht überschuldet zu sein. Natürlich würde ich mir parallel ein neues leben aufbauen, dauernd zusammen wohnen muss man ja auch nicht, wenn einer die Möglichkeit hat wo anders unterzukommen.
          Das einzige was mich immens stören würde, ist das er alle Schuld dir zuweist, zu so was gehören immer zwei, er macht dir ein schlechtes Gewissen und wäscht seine Hände in Unschuld. wenn du dir diesen Schuh auch noch anziehst funktioniert wahrscheinlich alles genauso wie er das gerne hätte. Er ist der arme geschädigte Mann, den du böse hängen lässt falls du ausziehst. Ich würde sagen wäge genau ab ob du das kannst oder nicht, tu was für dich das Angenehmste ist, aber mache ja nichts aus Schuldgefühlen heraus. Er hielt es die ganzen letzten Jahre nicht für nötig sich für deine Bedürfnisse zu interessieren, sondern hat nur getan was er wollte und als du unbequem wurdest erzählt er plötzlich das du ihn wahnsinnig verletzt hast. Weil er etwas sagen musste? Denke du jetzt wenigstens an deine Bedürfnisse und lass dich zu nichts drängen, vielleicht hat er ja schon vorher beschlossen das es vorbei ist. Ich denke kaum das er sonst so schnell an Trennung gedacht hätte, vielleicht war er nur noch aus den finanziellen gründen mit dir zusammen und jetzt ist er in Zugzwang weil du auf eine räumliche Trennung bestehen könntest, da sorgt er halt dafür das du bei der Stange bleibst, durch dein Schlechtes Gewissen.
          Überlege dir ob du bei einer Trennung zurecht kommst und dann lass gedanklich mal alle Geldsorgen und das schlechte Gewissen beiseite und schau ob du etwas in dich hineinhorchen kannst, um eine von deinem Mann unabhängige Entscheidung treffen kannst.
          Gruß
          Tired

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          • Re: Nur noch finanzielle Gründe


            Hallo ihr Lieben,

            ganz herzlichen Dank für die Gedanken, die ihr euch um meine Ehe macht; so fühle ich mich wenigstens nicht so allein gelassen!
            Allerdings hat sich die Lage seit gestern Abend total geändert.
            Als ich von der Arbeit heimkam, war ich sehr reserviert u. sagte mir, was soll ich hier noch gute Miene zum bösen Spiel machen, schließlich hat er mir knallhart gesagt, dass er nicht mehr will.
            Er hingegen war recht freundlich, bot mir Tee an, den ich dankend ablehnte, versuchte, mit mir unverfänglich über Allgemeines ins Gespräch zu kommen - aber ich blieb zugeknöpft, nicht aus Taktik, sondern weil es mir schlecht ging.
            Dann plötzlich, ich brütete gerade über einem Einkaufszettel, setzte er sich neben mich u. meinte: Ich möchte mal mit dir reden.
            Es schien ihm recht peinlich zu sein u. ich merkte, dass er ziemlich nervös war.
            Kurz u. gut, das was er gestern gesagt habe, hätte er eigentlich gar nicht so gemeint, er hätte noch mal über seine Gefühle nachgedacht u. festgestellt, dass er mich nicht nur noch sehr gern habe, sondern sogar noch liebe.
            Und auch er sei der Meinung, so ginge es nicht mehr weiter. Also habe er sich einige Änderungen überlegt, falls ich das noch möchte. Er sei bereit, mir entgegen zu kommen, indem er gemeinsame Unternehmungen planen möchte, die auch mir Spaß machen. So ist er z.B. bereit, einen Tanzkurs mit mir zu machen (er hatte sich jahelang gesträubt).
            Und meine damalige Beleidigung formulierte er endlich mal in klare Worte. Ich habe ihm damals in einem Streit an den Kopf geworfen, er sei fett geworden u. ich würde mich vor ihm ekeln.
            Das war jetzt wiederum MIR sehr peinlich...
            Da ich wirklich das Gefühl hatte, er meint es ehrlich, habe ich mich auf sein Angebot eingelassen u. wir sind (endlich) in ein offenes u. faires Gespräch gekommen. Außerdem habe ich mich noch mal in aller Form aufrichtig für meine damalige Äußerung entschuldigt.
            Natürlich bleibt jetzt abzuwarten, ob es nur leere Worte waren, um mich "ruhig zu stellen" oder ob er tatsächlich sein Verhalten ändert.
            Was mich optimistisch stimmt, ist die Tatsache, dass wir nächsten Monat über unsere Ehetherapeutin ein sog. Kommunikationstraining für Ehepartner machen, welches wir ursprünglich sausen lassen wollten.
            Wenn es ihm nicht nur um die Finanzen geht, müsste sich ja in nächster Zeit nachhaltig etwas ändern....

            Viele liebe Grüße
            Lisa

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            • Re: Nur noch finanzielle Gründe


              Hört sich gut an, viel Erfolg für die kommenden Vorhaben, Ehetherapie und besonders für eure Ehe.
              L.G.

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              • Re: Nur noch finanzielle Gründe


                Hallo Lisa,

                ich freue mich für dich/euch.

                Alles Gute..schönes WE.

                LG
                lämmle

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                • Re: Nur noch finanzielle Gründe


                  Hallo Lisa,

                  eine Frage: Wärst du noch mit Deinem Mann ins Bett gestiegen, wenn er so etwas zu

                  Dir gesagt hätte ???


                  Wir Frauen gehen in die Knie, wenn sich ein Partner so über uns äußert. Da verkrümelt
                  sich jede Art von Lust, oder?

                  Auch Männer haben eine Seele, wenn es auch nicht immer so aussieht.

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                  • Re: Nur noch finanzielle Gründe


                    Guten Morgen Sie51,

                    du hast recht, im umgekehrten Fall wäre ich auch total verletzt gewesen. Ich habe mich ja auch inzwischen noch einmal aus tiefstem Herzen dafür entschuldigt, obwohl ich mich wirklich nicht erinnere, dies so in dieser krassen Form gesagt zu haben. Aber wenn er es sagt, wirds wohl schon stimmen. Nun hat er die Entschuldigung auch angenommen.

                    Ab hier an euch alle:
                    Eigentlich müsste ich jetzt aufgrund der neuen positiven Situation glücklich sein. Leider komme ich aber gegen innere Zweifel u. Misstrauen momentan einfach nicht an.

                    Zwar hat mein Mann ja am Freitag glaubhaft versichert, er liebe mich noch u. möchte künftig mehr mit mir gemeinsam machen u. wieder ein "normales" Eheleben führen, aber die Realität stimmt nicht so ganz damit überein, finde ich.

                    So waren wir zwar am Sonntag gemeinsam Karneval feiern, aber andererseits hat er inzwischen angeleiert, künftig 2 x pro Woche allein zum Sport zu fahren u. möchte plötzlich trotz unserer sehr angespannten finanziellen Lage einen kleinen Zweitwagen auf Kredit kaufen, damit er flexibler ist (unser jetziges Auto brauche ich, um täglich zur Arbeit zu fahren).
                    Und er ist wie gewohnt die letzten beiden Morgen sehr früh vor mir aufgestanden, um fernzusehen.

                    Vielleicht erwarte ich zu viel, aber mein Gefühl sagt mir, dass das nicht unbedingt für eine Annäherung spricht. Oder mache ich mit meinem Misstrauen alles kaputt?

                    Viele liebe Grüße
                    Lisa

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                    • Re: Nur noch finanzielle Gründe


                      Er wird eine totale Kehrtwende vielleicht gemeint aber nicht bewältigt haben.

                      Nach einer kurzen Übergangszeit müssen Sie aber nachhaken, sonst bleibt es beim Lippenbekenntnis.

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                      • Re: Nur noch finanzielle Gründe


                        Guten Morgen Herr Dr. Rieke,

                        herzlichen Dank für Ihre Antwort!
                        Genau das ist ja meine Befürchtung, dass es sich nur um ein Lippenbekenntnis handelt, um die aktuelle Situation sprich Haus zu erhalten.
                        Deshalb habe ich inzwischen gedanklich auch schon für mich selber einen "Stichtag" festgelegt, und zwar Ende Mai. Dann hatte er 3 Monate Zeit, dass was er versprochen hat, umzusetzen u. wir haben Urlaub. Und ich denke, wenn bis dahin "nichts passiert" ist, wir also immer noch in einer platonischen Ehe leben, dann wird wohl nach 2 Jahren Abstinenz auch nichts mehr kommen.
                        Ich bin nur nicht sicher, ob diese von mir heimlich festgelegte Frist angemessen ist. Sollte ich ihm noch mehr Zeit geben?

                        Herzliche Grüße
                        Lisa

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                        • Re: Nur noch finanzielle Gründe


                          hallo lisaK, ich finde das mit der frist eine gute idee - schließlich geht es auch darum, dass du diese übergangszeit gut aushältst, daher brauchst du vor allem selber diese frist.
                          ich finde drei monate auch angemessen, gerade auch, weil ihr in der zeit in den urlaub fahrt. aber entscheiden kannst das nur du allein, eine objektiven maßstab gibt es da nicht, denn manchmal können schon drei monate ausharren viel zu lange sein. horch in dich hinein,um das herauszufinden.

                          Kommentar


                          • Re: Nur noch finanzielle Gründe


                            Hallo Abendvogel,

                            danke für deine Antwort!
                            Du hast recht, Zeitempfinden ist relativ. Mein Mann mag 3 Monate zur Veränderung als sehr wenig ansehen, aber ich weiß schon jetzt, dass ich diese 3 Monate (sofern sich nicht vorher schon was ändert) als extrem lang empfinden werde; einfach aus dem Grund, dass ich ja schon so lange auf ein Entgegenkommen warte u. ja im Prinzip bereits vorige Woche unsere Ehe aufgegeben hatte.
                            Was mich auch sehr beschäftigt, ist die Frage, soll ich in der Zwischenzeit (er ahnt ja gar nicht, dass ich in 3 Monaten endgültig aufgeben werde, wenn sich nichts ändert), das Thema Gemeinsamkeiten und Sex überhaupt noch ansprechen? Eigentlich ist ja von meiner Seite aus alles gesagt u. er WEISS, um was es geht.
                            Vielleicht gibt uns das Kommunikationstraining, was wir in 2 Wochen haben, nochmal einen Schubs in die richtige Richtung.

                            Lieben Gruß
                            Lisa

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                            • Re: Nur noch finanzielle Gründe


                              "., das Thema Gemeinsamkeiten und Sex überhaupt noch ansprechen? "

                              Das ist eine Frage, die mir bei der "Fristsetzung" gefehlt hat.

                              Sex ist Männern bekanntlich nur möglich, wenn sie Lust darauf haben. Hat er diese denn überhaupt? Gibt es Anzeichen für eine erhaltene Libido ganz allgemein?
                              Wie reagiert er auf attraktive Frauen - beim TV z.B. ?

                              Sie haben von seiner Kränkung zwar berichtet, die würde aber nur die Harmonie zwischen Ihnen, aber nicht sein Interesse am Sex generell beeinträchtigen.

                              Vielleicht können Sie das mal einschätzen?

                              Kommentar


                              • Re: Nur noch finanzielle Gründe


                                Guten Morgen Herr Dr. Rieke,

                                die Frage nach seiner generellen Einstellung zu Sex ist schnell beantwortet.
                                Er ist grundsätzlich sehr daran interessiert, spricht häufig darüber, allerdings nur, wenn es nicht uns beide betrifft. Also z.B. erzählt er mit einem Augenzwinkern: "Mein Kollege war heute total übermüdet. Kein Wunder, er hat ja auch seine Freundin übers Wochenende besucht."
                                In seinen Augen haben alle Menschen häufig u. regelmäßig Sex. Auch erzählt er sehr gern zweideutige Witze.
                                Und ich weiß, dass er sich regelmäßig selbst befriedigt (schließlich sind wir lange genug verheiratet u. ich kann die "Anzeichen" ohne großen Aufwand deuten).
                                Genau aus diesen Gründen bin ich ja auch so verletzt, dass er zwar grundsätzlich daran interessiert ist, aber scheinbar nicht mit mir. Und als ich irgendwann anfing, dies zu thematisieren, fühlte er sich unter Druck gesetzt.
                                Deshalb ja auch meine Frage, ob es sinnvoll ist, genau dieses Thema in der nächsten Zeit trotzdem aufzugreifen oder einfach nur noch ruhig abzuwarten, ob sich bis Mai etwas tut.

                                Herzliche Grüße
                                Lisa

                                Kommentar


                                • Re: Nur noch finanzielle Gründe


                                  "..genau dieses Thema in der nächsten Zeit trotzdem aufzugreifen oder einfach nur noch ruhig abzuwarten, ob sich bis Mai etwas tut."

                                  Die Frage nach der Libido haben Sie klar beantwortet.
                                  Nun muss seine Lust nur noch spezifischer - also auf Sie gerichtet - sein.
                                  Das kann man nicht herbei reden, oder gar ultimativ fordern.

                                  Wie werden Sie für ihn wieder begehrenswert, am besten unwiderstehlich?

                                  Es genügt vermutlich nicht, in verführerischer Unterwäsche herum zu laufen (vor allem, wenn Sie das nie getan haben).

                                  Besser geeignet ist ein korrigiertes Fremdbild durch Akzeptanz von anderer Seite.

                                  Kennen Sie nicht andere Paare, die man einladen oder besuchen kann?

                                  Ich höre oft von Männern, dass es sie sehr anregt, wenn ihre Partnerin von anderen Männern hofiert oder eindeutig begehrt wird.

                                  Das uralte Spiel mit der Eifersucht scheint immer noch zu funktionieren.

                                  Kommentar


                                  • Re: Nur noch finanzielle Gründe


                                    Hallo Herr Dr. Riecke,

                                    Thema Eifersucht: Mein Mann hatte in der Vergangenheit hinreichend Gelegenheit, zu erleben, dass mich andere Männer durchaus attraktiv finden u. er ist sehr eifersüchtig, auch auf meine Arbeitskollegen.

                                    Leider hat das bis heute nicht dazu geführt, sein sexuelles Interesse ernsthaft anzufachen...manchmal denke ich, er ist einfach nur zu faul. Klar, drüber reden oder Selbstbefriedigung geht schneller u. einfacher.

                                    Viele Grüße
                                    Lisa

                                    Kommentar


                                    • Re: Nur noch finanzielle Gründe


                                      Guten Morgen allerseits,

                                      ich möchte euch kurz berichten, wie der 1. Teil unseres Partner-Kommunikationstrainings verlaufen ist.
                                      Als Erstes kann ich für mich schon mal sagen, ich bilde mir sein "Hinhalte-Verhalten" NICHT ein, denn genau das hat die begleitende Therapeutin auch gesehen u. endlich mal auf den Punkt gebracht.
                                      Es war ein total aufwühlendes Wochenende. Mittendrin in den Übungen drohte die Situation zu eskalieren, wir haben sämtliche Regeln, die wir zuvor gelernt hatten, vergessen u. wenn die Therapeutin nicht die Führung übernommen hätte, weiß ich nicht, ob wir jetzt noch zusammen wären.
                                      Sie hat festgestellt, dass er extrem schnell beleidigt ist u. mit seiner Hinhaltetaktik, die er auch in anderen Alltagssituationen anwendet, versucht, Macht auf mich auszuüben. Außerdem wurde aufgedeckt, dass er vor Verantwortung zurückschreckt.
                                      Im Beisein der Therapeutin habe ich dann noch mal ganz klar gesagt, ja, ich möchte diese Ehe weiterführen, aber nur, wenn im Bereich Verantwortung eine gerechte Partnerschaft gelebt wird u. ich mich auch mal anlehnen kann u. nicht nur er von mir erwartet, dass ich das Ruder in die Hand nehme.
                                      Da die Therapeutin direkt am Anfang sagte, wir sollten für dieses Wochenende zwar Problemthemen auswählen, aber noch kein wirklich brisantes Thema, habe ich das Thema Sex schon gar nicht erst angeschnitten. Aber ich habe mich zumindest getraut, klar auszusprechen, ich hätte den Eindruck, es seien nur finanzielle Gründe, die ihn bei der Stange halten.
                                      Wir haben dann doch noch sehr gut die Kurve bekommen u. insgesamt war ich sehr überrascht, was er alles an mir liebenswert findet. Er wiederum wünscht sich von mir mehr Vertrauen u. mehr Zeit, Veränderungen durchzuführen.
                                      Jetzt müssen wir die nächsten 2 Wochen das Erlernte "üben" u. danach kommt der 2. Teil des Trainings.
                                      Zusammenfassend kann ich sagen, dass so ein Partnerschaftsseminar wirklich sein Geld wert ist, denn wir haben uns an diesem Wochenende so lange u. so intensiv über uns unterhalten wie in der gesamten Ehe nicht.
                                      Und wenn sich jetzt daraufhin in den nächsten Monaten unsere Ehe nicht entscheidend verbessert, dann kann ich sagen, es hat wirklich keinen Zweck mehr, weil ich mir eine noch nutzbringendere Aufarbeitung von Problemen nicht vorstellen kann.
                                      Drückt mir die Daumen, dass wir die Nuss knacken!

                                      Liebe Grüße
                                      Lisa

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