Mein Freund und ich sind seit 2,5 Jahren zusammen. Vor 14 Monaten kam unsere wunderbare Tochter zur Welt. Seit einem halben Jahr geht sie in die Krippe und seit 1 Monat gehe ich 2 Mal die Woche arbeiten. Das sind die Fakten – alles wunderbar soweit!
Doch schon vor der Geburt unserer Tochter, veränderte sich die Beziehung zwischen meinem Freund und mir. Je dicker mein Bauch wurde, desto grösser wurde unsere körperliche Distanz, leider bis heute. Seit der Geburt hatten wir 3 Mal Sex und das ist auch schon fast wieder ein Jahr her. Anfangs, als ich noch stark mit den Hormonen der Schwangerschaft und Geburt zu kämpfen hatte, hat mich das alles sehr traurig gemacht. Jetzt kann ich nicht mehr darüber weinen und fühle mich innerlich erkaltet – was die Partnerschaft betrifft. Ich habe grosse Lust auf Sex und körperliche Nähe, aber nicht mehr mit ihm. Schon über ein Jahr rede ich mit meinem Freund darüber, sage ihm, dass mir das fehlt und dass, je mehr Zeit vergeht, ich mich emotional von ihm distanziere. Er sagt, die Veränderung und die neue Verantwortung hat ihn wie gelähmt und langsam findet er wieder zu mir zurück, er vermisst meine Nähe und liebt mich. Da ist aber das Problem, ich liebe meinen Freund einfach nicht mehr. Er ist ein sehr guter Mensch, ein toller und verantwortungsvoller Familienvater und ich habe mich oft gefragt, ob ich das für ein wenig Lust und Leidenschaft aufgeben soll. Zudem ich meiner Tochter nicht den Vater und die Familie entbehren will, die sie verdient hat. Ich bin hin und her gerissen, denn ich weiss, dass ich an irgendeinem Punkt auch ein Recht auf die Erfüllung meiner Wünsche habe. Habe nun mehre Abende mit meinem Freund darüber geredet und beschlossen, dass wir „nur noch“ als Familie zusammen leben. Unsere Partnerschaft ist eine Freundschaft… (eigentlich das, was es seit fast einem Jahr eh schon ist.) Er war sehr traurig darüber, denn er will keine andere als mich (so sagt er). Und es tut mir so weh, ihn so zu sehen. Dann merke ich, dass mir sehr viel an ihm liegt – aber als Mensch und nicht als Mann. Seit dem sind ein paar Tage vergangen und ich habe deswegen einen sauren Magen, denn ich habe das Gefühl, dass mein Freund nicht realisiert, das wir uns als Liebespaar getrennt haben. Wir schlafen übrigens schon lange in getrennten Zimmern, weil er schnarcht und oft morgens früher raus muss. Fast scheint mir, für ihn könne es noch Jahre so weiter gehen, solange wir zusammen sind. Ich kann das aber nicht. Ist eine räumliche Trennung nötig? Ein klarer Schlussstrich? Aber wäre das zu egoistisch von mir Vater und Tochter zu trennen? Ich weiss nicht mehr weiter. Will keinem was vormachen… Suche jetzt Denkanstösse im Netz, vielleicht hat jemand von Euch ähnliches erlebt? Vielen Dank schon mal.
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