Hier im Forum geht es ständig darum, wie man, nach 2, 4 oder gar 10 Jahre Beziehung/Ehe da irgendwie wieder rauskommt, es wird geklagt man fühle sich nur noch eingeengt, kein Sex sowieso, man redet nicht mehr miteinander, kurzum: man ist schon längst innerlich getrennt, lebt aber noch zusammen. Das Interesse liegt nicht etwa darin, jetzt wieder Gemeinsames zu entwickeln bzw. neu zu entdecken, sondern nur noch darin „wie bekomme ich die Trennung auch de facto sauber über die Bühne, ohne mich mies zu fühlen oder Schaden zu leiden“. Wie es dem Trennungspartner oder gar Kindern dabei ergeht, wird weniger in die Überlegungen einbezogen. Egoistisch sollte man zwar schon sein, aber Grenzen dieses Egosimus auch beachten, was die Gefühle und das Wohl von Kindern oder dem Expartner angeht, den man ja schließlich mal geliebt hat.
Ich will jetzt mal den Spieß umdrehen und fragen, wie kommt man in eine Beziehung rein, die man auf Dauer anlegen kann, weiterentwickeln kann, in der gemeinsames Haus/Wohnung oder Kinder oder Trauschein nicht als Ketten oder Zwangsgemeinschaft verstanden werden sondern als Bereicherung des Lebens, bei dem man - zu zweit, dritt, viert oder wie groß auch immer die Familie dann ist - mehr erleben kann und das Leben bereicherter ist als alleine.
Ich z.B. habe den starken Wunsch nach einem gemeinsamen Leben mit Partnerin/Kind/ern aber bisher ließ der sich leider nicht verwirklichen.
Zielgerichtet suche ich mir immer, so scheint es mir, die Frauen heraus, die schon in der Schwangerschaft die Beziehung abbrechen, einen rausschmeißen, und einen auch nie wiedersehen wollen (wörtliches Zitat, wurde später revidiert, aber man muß so was sehr ernst nehmen als Signal). Unterhalt soll selbstverständlich stets pünktlich bezahlt werden, dafür haben sie dann einen Rechtsanwalt.
Klar, die Garantie für ewiges Glück gibt’s nicht. Weiß ich ja selber.
Ich bin auch nicht der Naivling, der ich vielleicht vor 25 Jahren mal war, zu glauben, Liebe ist die einzige Voraussetzung und dann wird sich alles weitere schon finden. Ich weiß dass man an Beziehungen arbeiten muß, sie lebendig halten, und dass das alles nicht einfach ist. Bin aber dazu bereit. Und es gehören 2 dazu, klar.
Gerade kürzlich war es nun auch bei mir (leider: wieder mal) so weit, meine F. eröffnete mir, dass sie sich trennen wird, sie will es nicht mehr, stets hat sie nur alles mir zuliebe gemacht (was ich nie gefordert hatte/hätte), das will sie aber nicht mehr, wir passen sowieso nicht zueinander, und daher geht es mir so wie allen Männern vorher bei ihr, sie trennt sich. Punkt.
Es bleibt schon die spannenden Frage, warum ich mir zielgerichtet solche Frauen suche und wie ich es in Zukunft vermeiden kann.
Abstrakt gefragt: wie findet man die F., die zu einem passt, und die auf Dauer mit einem M. zusammensein will, und nicht nur für 3 Wochen, ½ Jahr oder 1 ½ Jahre. Wobei ich da sehr flexibel bin, mir reicht ein gutes Bündel an Gemeinsamkeiten aus, es darf dennoch jede/r seinen Freundeskreis, seine Interessen, seine Eigenheiten pflegen, man muss auch nicht immer aufeinander hocken, trotzdem finde ich natürlich gut, gemeinsam was aufzubauen und zu unternehmen, es darf aber da nicht die Angst, dass es demnächst zuende ist, ständig mitschwingen, sonst wagt man auch nichts Neues.
Bei mir dauert es nach dem Ende einer Beziehung immer eine Weile, um mich von dem Schlag zu erholen, also z.B. Rausschmiss, um dann wieder Vertrauen fassen zu können. Das ist natürlich misslich, denn die Zwischenzeit bin ich alleine, meist auch etwas demotiviert oder traurig, was keine Idealvoraussetzung für den Start in eine neue Beziehung ist.
Irgendwie beneide ich die Männer, die Frauen haben, die sie nicht verlassen, obwohl es Schwierigkeiten gibt, denn dann haben die wenigstens die Chance, etwas zu ändern, und die Beziehung zu retten. Machen sie ja dann meistens trotzdem nicht, weil es bequemer ist.
Noch eine Frage würde mich mal interessieren: wie findet man eigentlich den Partner der zu einem passt. Wenn ich solo bin, zumal gerade verlassen, wie jetzt, fühle ich mich immer so als würde ich an einer ansteckenden Krankheit leiden (Single-Dasein) und bin nicht gerade so richtig gut drauf, um neue Frauen kennenzulernen. Alleine die Befürchtung, es könnte genauso wieder werden.
Natürlich habe ich auch Frauen in meinem Bekanntenkreis, für die ich mich interessieren könnte. Aber die sind natürlich alle gebunden, und sei es mit einem M. der säuft, kifft oder sich nicht um sie kümmert, dennoch halten sie diese Beziehungen aufrecht, sind also sozusagen „besetzt“. Die (wenigen) Frauen die ich kenne, die gerade keinen Partner haben, kommen leider für mich nicht in Frage, denn (zufällig?) sind sie nicht „mein Typ“.
Wenn allerdings nur die Frauen „mein Typ“ sind, die mich letztlich fallen lassen, stehe ich vor einem unauflösbaren Dilemma. Was tun? Irgendwie bin ich verführt, zu sagen „gar nichts“, und erst mal das Frühjahr abzuwarten. Dann kommt der Sommer, dann der Herbst, also abwarten ist letztlich keine Strategie.
Zumal ich ja auch das hehre Ziel Familiengründung noch nicht vollkommen beerdigt habe, aber dazu eben müsste ich zu einer F. nicht nur das Vertrauen haben, dass sie die Beziehung nicht schmeißt beim ersten Gegenwind, das Vertrauen hatte ich nämlich schon öfters, sondern es müsste sich dieses Vertrauen auch bewahrheiten. Schwierig.
Angeblich hätten ja alle diese Probleme, meinte die Ex., und deshalb sei Trennung vollkommen normal und Alltag, deshalb gäbe es ja auch so viele zerrüttete Ehen, Scheidungen, zerrissene Biografien und Familien, stamme ja selber aus so einer. Was es nicht unbedingt einfacher macht. Ich würde es ja gerne selber besser machen, weiß aber anscheinend nicht wie das geht...
Ideen hierzu? Bitteschön!
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