Ich habe ein Problem, das wohl viele kennen:
Seit einem halben Jahr bin ich nun mit meinem Freund zusammen. Alles könnte gut sein, nur sind da diese 60 km zwischen uns. Natürlich ist das nicht sooo viel, aber wir sind beide beruflich sehr eingespannt und können uns nicht "mal eben" besuchen. Darum sehen wir uns jedes Wochennde oder ich besuche ihn in der Woche, wenn ich mal früher Feierabend habe oder ich am nächsten Tag später anfangen kann (bin da etwas flexibler als er). Klingt also, als hätten wir unsere Regelungen getroffen.
Trotzdem fühle ich mich (besonders abends...) sehr allein. Wir telefonieren so gut wie täglich aber ehrlich gesagt wäre das nicht so, wenn ich nicht darauf bestehen würde. Mir fehlen auch die"einfach mal so-SMS", wenn wir mal einen Tag nicht telefonieren können und die ich aus meiner vorherigen Beziehung kenne (ja, ja, man soll ja nicht vergleichen, aber komisch finde ich es doch.). Einfach, weil er gerade an mich gedacht hat oder mich vermisst. Das ist doch normal, oder? Bin ich zu anspruchsvoll? Klammere ich etwa? Beispiel: Vor ein paar Wochen lag er todkrank mit einer Kehlkopfentzündung im Bett. Er war ansteckend und durfte nicht sprechen, darum sollte ich ihn nicht besuchen, meinte er. Also hab ich ihm stattdessen eine kleine "Gute Besserungs"-Postkarte geschickt, was er gar nicht gut fand. So nach dem Motto "Ich schick ihr nie sowas und sie macht sich immer Mühe, dann muss ich mir ja auch Mühe geben." Das hat er mir fast wörtlich so gesagt. Meine Mutter meint, ich soll nicht so streng sein. Aber glücklich macht mich das auch nicht wenn ich weiß: Wenn ich mich nicht melde, höre ich wieder drei Tage nichts von ihm, obwohl für einen kurzen Anruf immer Zeit wäre.
Wie kann ich ihm begreiflich machen, dass ich mir mehr Nähe von ihm wünsche, ohne ungerecht oder wie eine Klette zu wirken?
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