leider habe ich hier kein Psycheforum gefunden, daher schreibe ich diesen Beitrag hier hinein, da er sonst nirgends passen würde.
Seit Jahren habe ich ein Problem mit meiner Mutter, das sich aber immer mehr zuspitzt und inzwischen unerträglich geworden ist.
Inzwischen ist es soweit eskaliert, dass ich Herzrasen bekomme wenn ich sie nur sehe oder ihre Stimme höre. Auch empfinde ich ihr gegenüber mittlerweile derartige Ekelgefühle, dass sie sich mit Worten gar nicht beschreiben lassen. Das Ganze beginnt sich mittlerweile auch negativ auf meine körperliche Gesundheit auszuwirken.
Angefangen hat das schon vor mindestens 30 Jahren oder früher, sie hat immer schon den Moralapostel mit dem erhobenen Zeigefinger gespielt, mir stets gesagt und gezeigt, was ich falsch machen würde, was in ihren Augen unanständig sei, dass ich vollkommen unmöglich sei und dergleichen mehr. Positive Rückmeldungen oder Lob habe ich nie von ihr bekommen, zumindest kann ich mich an sowas nicht erinnern. Eine Ohrfeige von meiner Mutter war seelisch viel schmerzhafter als eine von meinem Vater, auch wenn sie viel weniger stark war. Das mit den Ohrfeigen stellte ich ab, sobald ich 18 geworden war, indem ich gesagt habe, dass ich bei der Nächsten sofort Anzeige erstatten würde, was ich auch ernst meinte. Sonst hat sich aber bis heute nichts geändert, im Gegenteil, es wurde sogar noch schlimmer und sie tut das auch völlig ungeniert, wenn meine Kinder es mitbekommen. Für sie bin ich bis heute nichts weiter als ein kleiner, unartiger Junge, den sie nicht ernst nimmt. Auch muss sie immer recht haben, selbst in solchen Sachen, von denen sie wirklich nichts versteht und seit ich mich erinnern kann, hat sie noch niemals einen Fehler zugegeben.
Gute Erinnerungen an sie habe ich etwa bis zum Beginn meiner Schulzeit, danach konnte ich nichts mehr finden, obwohl ich sehr gründlich danach geforscht habe. Entweder gab es wirklich keine, oder die negativen Erlebnisse mit ihr waren derartig dominant, dass ich die guten Erinnerungen unbewußt aus meinen Gedächtnis gelöscht habe. Beides sollte eigentlich zu denken geben...
Inzwischen bin ich längst mit einer ganz netten und lieben Frau verheiratet, mit der ich in einer gut funktionierenden Ehe lebe und wir haben drei Kinder (10; 6 und 1). Genau hier kommt das nächste Problem: Der Zehnjährige ist ihr Lieblingskind, ihn verwöhnt sie mit allen ihr zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, wie tollen Unternehmungen, Unterhaltung, teuren Geschenken. Bei ihr darf er alles was er will. Das Ergebnis dieser Sache ist, daß er inzwischen schon nicht mehr richtig weiß wo er hingehört (oder es auch nicht wissen will) und seine Oma für ihn die absolute Lieblingsperson ist. Es ist deutlich zu sehen, wie er sich immer mehr von unserer Familie in Richtung Oma entfernt. Kommt er zurück, ist er meist ziemlich bockig. Der Sechsjährige ist bei ihr längst nicht so willkommen wie sein großer Bruder und die Einjährige wird von ihr größtenteils völlig ignoriert, bzw. wie Luft behandelt.
Inzwischen gehe ich meiner Mutter soweit es möglich ist aus dem Weg, was aber nicht immer einfach ist, da wir in der gleichen Stadt wohnen. Auch das Telefon lasse ich immer meine Frau abheben, wenn ich sehe dass sie anruft.
Meine Frau findet sie auch recht komisch und sie wundert sich öfter, wie unverständlich-unlogisch-kompliziert meine Mutter sei und wie oft sie sich selbst widerspricht oder Dinge so auslegt, wie es für sie am besten kommt.
Auch habe ich mittlerweile mit meinem Vater über das Problem gesprochen und ihm erklärt wie es bei mir aussieht, was ich dabei fühle und ihm auch klar gesagt, dass diese Sache inzwischen so verfahren ist, dass ich ohne Vermittlung durch Dritte keine Lösung mehr sehe. Auch deswegen nicht, weil ich schon gar nicht mehr mit ihr sprechen kann. Es geht einfach nicht. Davon abgesehen bin ich der Meinung, dass es auch nichts bringen würde, bei ihrer Sturheit und Rechthaberei. Ich habe ihm gesagt, mein Vorschlag wäre, nacheinander zum Psychiater zu gehen und mit diesem (zunächst in Einzelgesprächen) das Problem zu besprechen. Einen anderen Weg sehe ich nicht.
Er hat sich das zwar angehört, aber richtig ernst genommen hatte er es nicht, sondern eher versucht, die ganze Sache unter den Teppich zu kehren und meinte, sie sei meine Mutter, ich solle mich mal nicht so. Zwar habe ich zu meinem Vater ein einigermaßen ausgeglichenes Verhältnis, aber eine solche Reaktion ist bei ihm nicht ungewöhnlich.
Ehrlich gesagt weiß ich hier keine Lösung und ich vermute, dass die ganze Sache weiterhin darauf hinauslaufen wird dass ich ihr so weit es möglich ist aus dem Weg gehen werde, aber vielleicht hat ja noch jemand eine bessere Idee?
Viele Grüße
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