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abends mein Bier

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  • abends mein Bier

    hallo ihr ratgebenden,
    mein partner (ende vierzig) hat in seiner studentenzeit immer mal einen joint geraucht und auch sonst einiges konsumiert. das war schon vorbei, als ich ihn kennen lernte.
    jetzt trinkt er abends immer sein Bier (wie er das nennt) es sind mindestens zwei manchmal auch mehr.
    er verändert sich durch das trinken nicht merklich, ich habe aber jetzt gelesen, dass auch zwei bier täglich auf dauer schon problematisch sein sollen.
    stimmt das? bitte auch an dr.riecke (ich habe seine email-adresse nicht mehr)

    danke sagt phollein


  • Re: abends mein Bier


    "Zwei Bier"

    0,5 oder 0,33 L ?

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    • Re: abends mein Bier


      Hier in Bayern lacht dich wahrscheinlich fast jeder bei dieser Frage aus. Da gibt es noch an vielen Arbeitsplätzen Bierautomaten und zu einer Brotzeitpause gehört "eine Halbe Bier", wie man hier so nett sagt.
      Ich finde zwei Flaschen Bier täglich am Abend auch schon bedenklich, aber kann man 90 Prozent der Bayern deshalb gleich Alkoholiker nennen? Und 0,33l-Flaschen sind das selten, denn dann werden nämlich auch 3 oder 4 "geschluckt".

      Vielleicht kannst Du ja am Abend -gerade in der Winterzeit- mal leckeren Tee anbieten, da gibt es ja sehr viele Sorten. Einen Versuch ist es doch wert, oder?

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      • Re: abends mein Bier


        hallo dr.riecke
        danke für die schnelle reaktion.
        er trinkt immer halbe liter und eher drei.
        ist das bedenklich?
        phollein

        Kommentar



        • Re: abends mein Bier


          Hallo Phollein,

          aus medizinischer Sicht kann der männliche Organismus etwa 60 Gramm Alkohol täglich verstoffwechseln, ohne dass Organschäden auftreten. Bei 1,5 L Bier sind das ungefähr 75 g, also läge er über dem statistischen Wert.

          Organschäden (nicht nur Leber, sondern alle Organe) entstehen nicht durch den Alkohol selbst, sondern durch seine Abbau-Produkte (besonders toxisch ist Acetaldehyd), die immer bei der Verstoffwechselung anfallen.

          Eine Abhängigkeit i.e.S. tritt trotz Organschäden nicht zwangsläufig auch auf, ist bei der o.g. Menge aber möglich.

          Hoffentlich hilft Ihnen das weiter.

          Beste Grüße

          Dr. Riecke

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          • Re: abends mein Bier


            Ob jemand in Bayern wegen dieser Dinge lacht ist für mich nicht relevant.

            Da schon eher warum diese Menge Bier konsumiert wird und warum jemand kifft usw.
            Wenn dieser jemand schon mit sich und seinem Körper so unvernünftig umgeht, kann ich den nicht für voll nehmen.

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            • Re: abends mein Bier


              So ein Konsumverhalten ist wohl ziemlich weit verbreitet... Aber wie Herr Riecke schreibt, ist es auf Dauer ungesund - wie so viele andere (Ernährungs-) Gewohnheiten auch. Wenn er sich nicht verändert und auch seinen Konsum nicht langsam und stetig erhöht und - das ist das Wichtigste - Du Dich nicht dran störst, ist es wohl gerade noch okay... Wenn es Dich stört und er trotzdem nicht drauf verzichten will (oder kann?), ist ein Problem vorhanden.

              Grundsätzlich führt dieser regelmäßige Konsum zu Gewöhnungseffekten - sprich, der plötzliche Verzicht auf das abendliche Bier führt zu Unwohlsein. Ob tatsächlich eine Sucht mit dem Zwang, die Dosis steigern zu müssen, entsteht, hängt vom persönlichen "Suchtcharakter" ab und kann hier schlecht beurteilt werden. Risikoreiches Verhalten ist der beschriebene tägliche Konsum in jedem Fall!

              Vielleicht kannst Du ihn zu einem Verzicht an bestimmten Tagen überzeugen - an drei Tagen pro Woche? An diesen Tagen könntet ihr Euch etwas vornehmen, damit der "Sofa-Fernsehen-Bier"-Rhytmus unterbrochen wird.

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              • Re: abends mein Bier


                hallo, lass ihn doch mal diesen test machen, da kann man rausfinden, ob man alkoholgefärhdet ist....

                https://www.onmeda.de/selbsttests/al...isikotest.html

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                • Re: abends mein Bier


                  Da gebe ich Dir 100prozentig Recht!
                  Es wird hier zwar in Lokalen jetzt sehr viel mehr "alkoholfreies" Bier verkauft, weil die Polizeikontrollen erheblich verstärkt wurden, dennoch ist immer wieder Alkohol im Spiel bei Unfällen - und es sind inzwischen fast ebenso häufig Frauen mit erhöhtem Alkoholspiegel.
                  Aber wenn sogar in Getränkeautomaten am Arbeitsplatz noch Bier enthalten ist, wird sich daran kaum viel wirklich ändern.
                  Ich denke auch, wenn jemand täglich -auch zu Hause- seine 2 oder 3 Flaschen Bier konsumiert, zeigt bereits eine gewisse Abhängigkeit und der Schritt zum täglichen Zuviel ist
                  minimal.

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                  • Re: abends mein Bier


                    Der angesprochene Test zielt n u r auf eine eventuelle Abhängigkeit ab.
                    Da er die angesprochenen Organschäden nicht erfassen kann, ist eine Aussage in diesen Fällen bedenklich, weil eine Pseudosicherheit vermittelt wird, die Alkohol-Abusus geradezu begünstigt.

                    Kommentar



                    • Re: abends mein Bier


                      Sturmwolke schrieb:
                      -------------------------------------------------------

                      > Ich denke auch, wenn jemand täglich -auch zu
                      > Hause- seine 2 oder 3 Flaschen Bier konsumiert,
                      > zeigt bereits eine gewisse Abhängigkeit und der
                      > Schritt zum täglichen Zuviel ist
                      > minimal.


                      Ich stimme zu, dass der Schritt zum "Zuviel" klein ist. Wer täglich etwas trinkt, wandert auf einem schmalen Grat. Allerdings kenne ich auch (zugegebenermaßen eher ältere) Menschen, die auf ihre abendlichen 2 Gläser Wein bzw. Bier nicht verzichten wollen, diese "Dosis" aber auch nicht steigern. Da würde ich persönlich nicht von Sucht sprechen, weil der Alltag ansonsten (morgens früh aufstehen, den täglichen Verpflichtungen nachkommen, Konsum einstellen bei Krankheit etc.) nicht vom Alkohol beeinflusst wird.

                      Aber der Grat ist schmal und man kann in diesem Fall nicht verallgemeinern...

                      Kommentar


                      • Re: abends mein Bier


                        2 Gläser sind nicht 2 Flaschen - aber es kommt natürlich auf die Gläsergröße an

                        Kommentar


                        • Re: abends mein Bier


                          nichts für ungut, aber ich hatte doch gar nicht auf ihren beitrag genatwortet, herr dr. riecke, sondern auf den von phollein davor? und da gings ja auch noch gar nicht um organschäden...

                          wenn jemand täglich anderthalb liter bier trinkt, könnte da ja schon eine beginnende abhängigkeit hinterstecken... organschäden kann natürlich nur ein arzt feststellen... aber meiner meinung nach bezogen sich pholleins beiträge auch erstmal auf die frage, ob so ein konsum normal ist?

                          sorry, falls ich da was falsch verstanden habe :-(

                          Kommentar


                          • Re: abends mein Bier


                            Gut so, ihr beiden spricht einen guten Punkt an.

                            Vernunft und Eigenverantwortung beim verkonsumieren von Alkohol.
                            Wir trinken abends gerne ein bis zwei Glas Rotwein. Einmal weil es in Frankreich eh üblich ist, Rotwein zu trinken und Rotwein gesund ist, wenn man ihn in Maßen, also gesundheitsfördernd trinkt.

                            Wir trinken nur ein oder zwei Glas und das nur, wenn wir sicher sind nicht mehr Auto fahren zu müssen.

                            Andererseits erlebte ich schon einiges früher das bezeichnend war.
                            In unserem Betrieb gab es ein absolutes Alkoholverbot. Trotzdem duldete unser Chef einen kurzen bei Geburtstagsfeiern im Betrieb. Es gab in unserer Abteilung nie Grund zur Beschwerde, wir waren alle vernünftig im Umgang mit Alkohol.

                            Aber, irgendwann fällt dann doch auf, dass da jemand nicht mehr vernünftig mit Alkohol umgeht.
                            Kollegial tut sich dann einiges und manche versuchen dann mit dem Betroffenen ein klares Wort über die Gründe zu finden usw. Der Kollege hatte ein Frauenproblem, stand zwischen zwei Frauen und kam damit nicht klar. Seine Ehefrau und seine Mutter die sich bei ihnen eingenistet hatte und ständig die Ehefrau kritisierte und tyrannisierte. Er hatte damit ein großes Problem, hoffte, die Frauen würden das ohne sein Reglement aushandeln. Dies fand nicht statt, er hat sich zu Tode gesoffen und auf der Beerdigung verlor ich auf dem Wege zum Grabe zum ersten mal meine Beherrschung.
                            Auf das jammern der Mutter hin drehte ich mich um und sagte, nun halt mal endlich deine Klappe, du hast deinen eigenen Sohn mit auf dem Gewissen, es geduldet dass er sich ersäuft weil er selbst nicht in der Lage war, seine Frau von den Belästigungen seiner Mutter zu befreien.

                            Okay, meine Reaktion mag nicht richtig gewesen sein. Ich hätte nie gedacht, dass man als Mann mal auf solche leidvolle Art zwischen zwei Frauen gerät und dann nicht in der Lage ist, die Situation zu klären.

                            Später erlebte ich, dass ein junger Mitarbeiter, gerade kurz nach Übernahme aus der Lehrwerkstatt fristlos entlassen wurde, weil er sehr stark angetrunken zur Arbeit kam und vom Werkschutz vor betreten abgefangen wurde, sich handgreiflich gegen das nach Hause fahren der Werksfeuerwehr zur Wehr setzte und die Polizei kommen musste, um der Sache Herr zu werden.
                            Die Firma musste die Eltern nach Hause schicken, die noch versuchten zu retten was vielleicht noch zu retten wäre, aber es kamen weitere Auffälligkeiten heraus, die die Rücknahme der Kündigung unmöglich machten.

                            Vielleicht habe ich durch diese Erlebnisse eine gute Einstellung zum Alkohol bzw zum Umgang mit Alkohol. ich habe mir einen Grundsatz zu nutze gemacht, und der lautet ganz simpel:
                            Alkohol macht dumm, vernebelt nicht nur die Sinne, er zerstört Hirnmasse.

                            Also dumm möchte ich nicht werden, vor allem nicht selbstverschuldet, deshalb ist Alkohol für mich selbst kein Thema. Da andererseits kleine Mengen von Alkohol gesundheitsförderlich sein können, wissenschaftlich bewiesen, halte ich mich an die kleinen gesundheitsfördernde Mengen.

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                            • Re: abends mein Bier


                              Sehr geehrter herr dr.riecke, zuerst danke ich für ihren beitrag, der mich doch in meinem verdacht bestärkt, dass mein partner ein etwas zu legeres verhältnis zum alkohol hat.
                              besonders dankbar bin ich für den hinweis mit den organschäden.
                              er musste kürzlich zum internisten (die hausärztin kam mit dem schwankendem blutdruck nicht zurecht), dort wurden erhöhte leberwerte aber auch ekg-veränderungen mit dem verdacht auf eine "alkoholtoxische kardiomyopathie" festgestellt.

                              nun habe ich ihm meine anfrage hier gezeigt. er war gerührt über meine sorgen und geschmeichelt über die öffentliche aufmerksamkeit. sein humor ist manchmal etwas schwarz, aber das ganze wird sicher etwas bewirken.

                              nochmal vielen dank allen beteiligten
                              phollein

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                              • Re: abends mein Bier


                                Dann war der Gedanke mit den Organschäden ja leider richtig.

                                Ich hätte noch ein paar Ergänzungen, das machen wir aber lieber per mail ([email protected])

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                                • Re: abends mein Bier


                                  Mein Jüngster kam mal mit einem Spruch nach Hause:

                                  "Alkohol macht Birne hohl - Birne hohl, viel Platz für Alkohol"...


                                  Er meinte es damit ernst, nicht oberflächlich. Während seiner letzten Schuljahre erlebte er, wie einige seiner Mitschüler bereits kifften oder damit prahlten, wenn sie am Wochenende einen Rausch hatten. Er hat sie nie deshalb bestaunt, sondern eckte ständig an mit seiner Kontra-Einstellung. Deshalb war er nicht unbedingt ein Musterknabe, er hat auch so manchen Unfug gemacht oder sich seine "Finger verbrannt", aber bei diesen Themen hielt er mit seiner Meinung nicht zurück, auch wenn ihn manche auslachten. Manchmal denke ich, wäre er ein kleiner, zarter Bursche gewesen, hätten sie nicht nur über seine Meinung gelacht. Er hatte das Glück, damals bereits über den Durchschnitt groß und muskulös zu sein.
                                  Seine Überzeugung kam allerdings aus dem, was er bei einer befreundeten Familie miterleben konnte. Wie sich der Familienvater so sehr mit Alkohol (heimlich) zukippte, dass er seine Arbeit verlor, krank wurde und die gesamte Familie unheimlich darunter zu leiden hatte, bevor er es endlich selbst erkannte und sich mit Unterstützung der "AA" vom Alkoholkonsum befreite. Gerade noch rechtzeitig, bevor sich seine Frau von ihm losgesagt hätte. Weil er eine längere Entziehungskur machte und regelmäßig bei den AA-Treffen teilnahm, erhielt er seine Arbeit später wieder zurück. Aber seine Organschäden waren
                                  bereits beträchtlich und er wurde auch frühverrentet. Er hat selbst erst sein Problem erkannt, als bereits alles über ihm zusammenbrach. Denn niemandem ist zu helfen, der es nicht von sich aus selbst will. Dazu muss er aber selbst erkennen, dass er Alkoholiker ist - und viele weisen dies weit von sich.

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                                  • Re: abends mein Bier


                                    interessant, genau die gleiche situation wie mit meinem freund, mit dem ich da auch schon diskussionen drüber geführt habe. nach vielerlei privatumfragen war ich auch nicht schlauer geworden, denn was die einen für normal halten, finden die anderen bereits bedenklich.
                                    ich finde auch 2 bier JEDEN abend bedenklich, selbst wenn sie noch so sehr unter dem alkoholwert liegen, die herr riecke angibt und die ich auch sonst gefunden habe.
                                    wir - mein freund und ich - sind überein gekommen, das nicht mehr weiter zu diskutieren, sondern der beste beweis auf seiner seite, dass er auch nicht psychisch abhängig ist, ist eben, es einfach zu lassen oder einzuschränken. es stört mich eben, ich mache mir sorgen, fühle mich unwohl bei steter abendlicher alkoholfahne und ihm ist der konsum nicht so wichtig, so dass er sich dadurch nicht wesentlich eingeschränkt fühlt.
                                    es gibt jedoch einen gravierenden unterschied, der meine argumente gegen den alk erschwert hat und deine -leider - erleichtert: mein freund ist kerngesund, die leberwerte völlig in ordnung. wenn das bei deinem freund nun aber anders ist, hast du jedes recht alarm zu schlagen!

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                                    • Re: abends mein Bier


                                      "..fühle mich unwohl bei steter abendlicher alkoholfahne"

                                      Das ist wohl der plausibelste Grund.
                                      Da bedarf es keinerlei Werte über Verstoffwechselung oder sonst was.

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