Seit Mai hat er bei mir gewohnt und mangels Zuverlässigkeit habe ich ihn im August wieder vor die Tür gesetzt. Mittlerweile schläft er meistens wieder bei mir, aber:
Es kotzt mich einfach an, wenn er sagt: "Ich komme dann in einer halben Stunde" und ist zwei Stunden später immer noch nicht da. Sitze dann in meinem Haus und fühle mich gelähmt. Ich kann es einfach nicht fassen, wie unverbindlich er ist. Vor allem, weil wir in wenige Tagen/Wochen ein gemeinsames Baby erwarten. Fühle mich sehr allein gelassen.
Es finden kaum noch gemeinsame Aktivitäten statt. Wenn ich ihn frage, ob wir am Wochenende mal zusammen schwimmen, Flohmarkt gehen oder sonst was machen wollen, kommt als Antwort: Können wir ja dann mal spontan entscheiden, mal sehen...
Oftmals entscheidet er sich dann spontan, z.B. den Sonntag bei der Arbeit zu verbringen. "ich fahr mal eben für 'ne Stunde hin" heißt es und dann ist er drei Stunden später immer noch unterwegs. Soll ich dann noch spontan Freunde zum Kaffee einladen? (die haben sich dann meist schon anderweitig organisiert)...
Die Rechnungen, die er übernehmen wollte, habe ich nach den ersten Mahnungen nun doch selber wieder übernehmen und dafür an meine Reserven anzapfen müssen, weil ihm andere Rechnungen wichtiger sind und höhere Priorität haben.
Seit geraumer Zeit haben wir kaum bis keinen Sex mehr. Ich würde so gern. Wenn ich versuche, ihm näher zu kommen, werde ich meistens schroff abgewiesen.
Bin sehr unglücklich. Wenn ich ihm davon erzähle, wie ich mich fühle, sitzt er da und antwortet nur mit "weiß auch nicht". Meist endet so ein Gespräch dann, indem er sich über die "ewige Diskutiererei" aufregt, einfach wegfährt und dann auch nicht mehr erreichbar ist.
Was soll ich tun?
Heute hat er gefragt, ob ich mich freue, dass er nach Hause kommt. Darauf konnte ich nur antworten, dass ich es ja noch nicht weiß, ob es tatsächlich eintritt, da ja auch hin und wieder spontan etwas dazwischen kommt.
Er war verheiratet und verhält sich meiner Meinung nach super loyal seiner Ex-Frau gegenüber (sie wohnt zur Zeit noch kostenlos in seinem Haus). Zum Beispiel hat er neulich dafür gesorgt, dass das Holz gehackt und das Laub geharkt wird. Ich dagegen stehe im 10. Monat in meinem Garten und harke selber.
Dann beklagt er sich darüber, dass es bei mir kalt ist, worauf ich mich sehr ironisch dafür entschultigt habe, dass ich das Holz noch nicht gehackt habe (nicht, dass ich es nicht kann oder zu blöd dafür bin, aber ich denke, dass Holzhacken jetzt so am Ende der Schwangerschaft irgendwie Männersache ist)
Finanziell ist ist auch nicht möglich, einfache Absprachen zu treffen. Eine gemeinsame Haushaltskasse kommt für ihn nicht in Frage. Aber er beschwert sich auch gerne über einen leeren Kühlschrank...
Eine Paartherapie kommt ist für ihn absoluter Schwachsinn! Ich soll doch alleine zum Seelenklempner gehen... Er will sich nicht anhören, dass er als Kind sein "kleines rotes Fahrrad" nicht bekommen hat...
Ich kämpfe seit über 6 Monaten und kann nicht mehr. Die Vorfreude auf das gemeinsame Baby ist natürlich auch geschmälert und es tut mir so leid für den kleinen Wurm! Ich möchte, dass es dem Kind gut geht und ich wünsche mir so sehr, dass es mit Mutter und Vater aufwachsen kann. Mein Traum von einer kleinen Familie ist aber dabei, zu zerbrechen.
Habe Angst, alleine die Geburt durchzustehen (oftmals erreiche ich ihn telefonisch ja nicht).
Ich weiß nicht, was ich machen soll. Er freut sich auch auf das Kind und möchte grundsätzlich die Geburt miterleben. Aber ich weiß nicht, ob ich mich auf ihn verlassen kann.
Was soll ich tun? Mich von ihm trennen? Oder zurück in die 50er Jahre und alles dulden?
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