ich habe nach der Trennung von meiner ehemaligen Lebensgefährtin ein immer wiederkehrendes Problem hinsichtlich der Zuständigkeit für unseren gemeinsamen kleinen Sohn. Nun wäre ich dankbar, dazu andere Meinungen und sehr gerne auch einen Expertenrat zu hören.
Vorerst zur Situation:
Anfang letzten Jahres hat sich meine ehemalige Lebensgefährtin, sie hat zwei schon ältere eigene Kinder und wir haben einen gemeinsamen fast dreijährigen Sohn, von mir getrennt. Ich bin dann aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen und hole meinen kleinen Sohn, den ich über alles liebe und für den wir das gemeinsame Sorgerecht haben, seitdem jedes Wochenende zu mir nach Hause - in den Ferien auch für mehrere Tage. Im letzten Jahr wohnte meine Ex noch weiter in unserem gemeinsamen Haus, ist aber Anfang diesen Jahres in eine neue Wohnung umgezogen.
Nun zu meinem Problem:
Als meine Ex noch im gemeinsamen Haus wohnte, hat sie mich immer wieder dazu gedrängt, mit Selbstverständlichkeit meinen kleinen Sohn bei ihr im Haus zu versorgen. Also, wenn ich ihn holen kam, war er z.B. noch nicht fertig und ich habe ihn dort gewickelt und seine Sachen eingepackt. Oder wenn ich ihn wieder nach Hause brachte, musste meine Ex manchmal schnell zu einem Termin weg oder konnte von einem solchen noch nicht zurück sein, und ich habe dann wieder seine Sachen ausgepackt, mit ihm zu Abend gegessen.
Ein besonderes Thema war auch immer wieder, wenn meine Ex ihren Schichtdienst hatte und mein kleiner Sohn krank war, was leider sehr häufig vorkommt. Meine Ex erwartete dann, dass nicht nur sie, sondern im Wechsel auch ich meine Arbeit absage und im Haus den kleinen betreue, da sie bei zu häufiger Absage Stress mit ihrem Arbeitgeber bekommt.
Ich habe von diesen Dingen im letzten Jahr viel mitgemacht, weil ich meinen Sohn liebe und ihn nicht hängen lassen wollte, bekam aber zunehmend das Gefühl einer völligen Schieflage vor dem Hintergrund der Trennung. Mir ging es überhaupt nicht gut damit, meinen Sohn im alten Familienumfeld zu versorgen und im Laufe der Zeit stellte sich das Gefühl ein, dass auch für ihn das ganze hin und her verwirrend, wenn nicht gar krank machend ist.
Nun wohnt meine Ex zum Glück endlich in einer neuen eigenen Wohnung und ich halte es seitdem so, dass ich meinen kleinen Sohn nur hole und bringe, aber nicht mehr in dieser Wohnung versorge - sprich: Ich komme quasi nur kurz zu Besuch, begebe mich aber nicht mehr in deren Familienleben hinein.
In den letzten Wochen beginnt nun für mich wieder einiges einzubrechen. Als ich das letzte mal zum abgesprochenen Termin meinen Sohn holen kam, war er noch im Mittagsschlaf und seine Mutter schlief ebenfalls noch nach ihrem Nachtdienst. Als folge wartete ich eine ganze Stunde in deren Wohnung, bis ich mit meinem kleinen endlich gehen konnte. Zudem ist der kleine momentan schon wieder krank, meine Ex hat deswegen einen kompletten Schichtdienst abgesagt, und nun drängt sie mich wieder, bei ihrem nächsten Dienst, meine Arbeit abzusagen und den kleinen zu versorgen, womöglich noch in ihrer Wohnung.
Jetzt meine Frage:
Wie seht ihr meine Zuständigkeit als Vater? Ich kümmere mich liebend gerne um meinen kleinen Sohn, natürlich auch wenn er krank ist. Im Notfall sage ich auch meine Arbeit ab, was ich als selbständiger kann, obwohl mir dadurch erhebliche finanzielle Nachteile entstehen oder aber der Berg an nachzuholenden Kundenterminen wächst. Allerdings finde ich es völlig unpassend, den kleinen in der Wohnung meiner Ex zu versorgen und wieder in die Situation eines quasi Familienlebens zu kommen! Des weiteren fühle ich mich unter der Woche nicht zuständig. Wenn der kleine krank ist und seine Mama arbeiten muß, hat sie natürlich ein dickes Problem, aber bitte, sie wollte die Trennung von mir und mit unserem kleinen Sohn alleine leben - ich fühle mich nicht in der Pflicht wie in einer Partnerschaft dann meine Arbeit abzusagen und deren Alltag zu koordinieren!
Wie seht ihr das?
Liebe Grüsse, Fridolinus
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