Habe letztes Jahr im Januar einen Mann kennengelernt, der im Vorjahr seine Freundin an Krebs verloren hat. Er litt noch an Depressionen, hat aber davon nie irgendwie was anmerken lassen wenn wir zusammen waren...Erst viel viel später kam allmählich auf dass er seit JAHREN schon krank ist, nicht arbeitsfähig (er ist selbstständig!), finanziell unterstützt wird von seiner Umgebung...Er ist so begabt gewesen in Fasadenbauen!!
Er hat mir das Problem verschwiegen in der Hoffnung es in den Griff zu kriegen bis ich zu ihm ziehe...Wir hatten Pläne geschmiedet mit Kindern etc, glaubten endlich uns gefunden zu haben...
Wahnsinn!! Auf Anhieb hatten wir uns gut verstanden und waren Vertraut als kannten wir uns schon 30 Jahre...
Naja, dann hatte er sich- nach unserem Spanienurlaub, der für ihn auch beruflich wichtig war- um einen Aufenthalt in einer guten psychosomatischen Klinik bemüht. Das erste mal ist es mir im Urlaub aufgefallen dass er doch noch vieles hat was er überspielt...Selbsthass, Autoaggressionen....Seine Mutter hat ihn wohl regelmässig verprügelt als kleiner Bub...
Die Zusammenhänge hat er erst in der Klinik gesehen!!! Und hat erst gemerkt dass das alles neu hochkommt um bearbeitet zu werden...
Tja, dann hat er mich 1.Januar 2008 angerufen von der Klinik und gesagt dass er sich trennen will...Ich war am Boden zerstört, denn noch am 31.12 hatten wir liebevoll telefoniert. Er hat gesagt dass er zu meinem Schutz sich trennt, denn er hat soviel verschwiegen, von seinen Suizidgedanken etc...
Es war eine Fernbeziehung zwischen Hamburg und München. Ich wollte auf jedenfall nach Hamburg ziehen, das war klar für mich...Und ich war mir sicher dass er gesundet...Oh Gott, wie gutgläubig...
Nun haben wir gegenseitig gesagt dass wir den Kontakt vorerst mal abbrechen, denn ich empfinde wahnsinnige Liebe zu ihm und ich merke dass er in ganz anderen Sphären ist und bei aller Zuneigung zu mir einfach nicht beziehungsfähig ist momentan. Die Freundschaftsebene hat leider nicht funktioniert für mich. So habe ich beschlossen ihn loszulassen, denn wenn ich ihn liebe dann sollte ich das auch...Er fühlt sich ja auch bedrängt durch unsere Telefonate! Er braucht einfach Zeit um bei sich aufzuräumen im Inneren. Das Finanzdesaster wieder richten.
Gottseidank ist er in Therapie in Hamburg und kommt wohl nochmal in die Klinik in bad Kissingen im Herbst...
Irgendwie bin ich sehr erleichtert dass er endlich was für sich tut nach Jahren! Und dass er in guten Händen ist...
Aber mich lässt die Hoffnung nicht los...Meint ihr dass es sich lohnt noch zu warten? Ich bin 35J und will Kinder...Familie...Irgendwie ist er mir sehr ans Herz gewachsen mit seiner liebevollen Art und seiner Bildung und Kommunikationsfähigkeit und Humor...Und so eine Vertrautheit hatte ich nie!
Hat jemand Erfahrung mit sowas?
Gruss Hexerl
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