Vor gut 2 Jahren habe ich (damals noch verheiratet) einen Mann kennen gelernt, der mir sofort gefiel. Ich erhielt einen Handkuss, da war's um mich geschehen. Meine Ehe verlief schon lange langweilig, weil mein Noch-Ehemann eigene Wege ging (sexuell), schon seit mehreren Jahren. Ich blieb, entdeckte das Schreiben, das mich ausfüllte.
Dann die neue LIEBE. Denn der neue Mann kam mir wie ein Geschenk des Schicksals vor. Er war Witwer, lebte seit fünf Jahren allein. Als ich zum ersten Mal in seine Wohnung kam, war mir allerdings alles andere als wohl. Er war versumpft ... Die Wohnung war dunkel, unsauber, vollgestellt mit zu Vielem, selbst das Bett seiner verstorbenen Frau stand noch im Schlafzimmer!
Er hatte Herzprobleme, ging jedoch nicht regelmäßig zum Arzt. Er hatte Alkoholprobleme, die er vom Arzt abstellen sollte. Was ihm gelang - mit meiner Hilfe. Er ist also trocken.
Sämtliche Krankheiten (Arteriosklerose mit leicht verbliebenen Hirnstörungen) sind mit Medikamenten eingestellt.
Die Anfangszeit war sehr schön, weil wir uns nur kurz trafen. Zwar hatte er auch Potenzstörungen, doch das störte mich nicht. Es gibt andere Wege :-) Schließlich ist er auch im Seniorenalter, wir fanden wirklich eine große Liebe.
Dann wurde alles anders ... Ich weiß nicht, ob der Alkohol- oder begonnene Zigarettenentzug damit zusammenhing, er wurde fahrig, nervös, verließ manchmal fluchtartig die Wohnung und nach ca. 3 Monaten kam die erste Trennung, indem er mich bat zu gehen. Er wolle die Beziehung nicht mehr. Äußerte sich aber nicht, warum es ihm "zu eng" wurde.
Nach ein paar Tagen war alles umgekehrt: Er suchte und fand mich, wolle "nicht darüber sprechen". Alles war wieder gut.
Diese Trennungen häuften sich in einem beinah monatlichen Rhythmus. Es war seine Art, z. B. von einem Arztbesuch nicht wieder zu kommen (wenn er grad in meiner Wohnung wohnte - wir wechselten ab). Ich erhielt dann eine Mail, in der er schrieb, er mache Schluss - endgültig. Er wolle keine Beziehung mehr.
Ich nannte ihn in seinen PHASEN den "Bär in seiner Höhle". Und litt ....
Ich merkte, dass er ein sensibler Mensch ist, der aber nicht redet. Hier habe ich viele Beispiele gelesen, wo Männer auch nicht redet. Doch meiner erklärt sich NIEmals. Und ich nehme ihn immer wieder auf.
Nun hab ich nachgelesen, dass diese Durchblutungsstörung im Hirn mehr ausgelöst haben kann, denn er leidet auch unter Vergesslichkeitsstörungen, hat leichte Sprachfindungsstörungen usw.
Auch hat er noch Prostatakrebs, der aber heilbar ist, die Behandlung beginnt grade jetzt. Mit all diesen Krankheiten bin ich klar gekommen, nur nicht mit den Trennungen! Wenn es letztendlich auch keine sind, weil er immer wiederkommt.
Gestern hat er sich zum 17. Mal von mir getrennt. Und doch rief er eine Grußkarte, die ich schickte, ab, hat also Interesse von mir zu lesen! Will nur keinen Kontakt ...
In den letzten vier Wochen (ab der 16. Trennung) haben wir uns nur tagsüber gesehen: Er kam mittags, brachte mich zur Tagesschau nach Hause, ging dann wieder.
Ich bin nervlich am Ende, habe Angstattacken, die ich vorher nicht kannte. Wie ist er drauf, kommt er, ruft er an. Wir hatten ein morgendliches Telefonzeichen vereinbart, zweimal klingeln lassen - damit ich beruhigt bin. Wenn er abends fährt, bange ich, ob er zurück kommt. Reden will er weiterhin nicht, ruft auch von sich aus kaum an. ... Es ist schlimm mit der Krankheit, doch trage ich alles mit ihm. Er versichert mir in guten Zeiten, dass alles wieder okay ist, er für mich da sei... doch kann ich ihm nicht mehr vertrauen.
Verwandte und Freunde raten mir, jetzt endgültig von ihm zu lassen. Doch hoffe ich -wie immer- weiter darauf, dass er sich mal äußert.
Ich dachte, er würde vielleicht wieder trinken. Doch das stimmt nicht! Auch nimmt er keine weitere Hilfe eines Neurologen oder evtl. Psychologen an, spricht auch nicht mit dem Hausarzt. Es ist nichts ... er möchte einfach nicht reden.
Und dennoch ist es Liebe > unser Wahlspruch. Denn ich liebe ihn immer noch, möchte helfen, dann nennt er mich bevormundend, er will alles allein machen. Tut aber nichts in der Zeit, in der er in seiner Wohnung allein hockt. Kellerwohnung, viel zu dunkel, obwohl von MIR (mit Hilfe) renoviert. Er putzt nicht, vernachlässigt alles ... bis er aus seiner Höhle raus ist.
Ich weiß nicht weiter!!!!!!!!!!!!! Bin selbst nicht gesund, kann nicht schlafen, meine Schmerzen verstärken sich (Gehbehinderung).
Ich habe den Verdacht, dass er prof. Hilfe braucht, aber er würde nie von sich aus diese suchen. Er meint immer, er (Stier) sei eben so. Er müsse nicht reden ... Ich hab ihm manchmal zu viel Power, doch ist eben LIEBE im Spiel.
Ich dachte, das Schicksal bringt zwei ältere Menschen nicht ohne Grund zusammen, doch irgendwie geht langsam meine Kraft zu Ende.
Ich könnte noch Stunden über Details schreiben ...
Hat jemand Tipps??
Danke im voraus!
PS: Meinen Mann gibt es auch noch. Er hat eine eigene Wohnung, lebt nun sein Leben (sexuell), ist aber mein Freund! ER würde wieder bei mir einziehen, allerdings nur aus Versorgungsgründen. DAS will ich auch nicht.
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