haben wir uns da eher durchgebissen als dass es eine schöne zeit war.
Aber mir war das auch wichtig, das aushalten einer beziehung. Eigentlich
hab ich nie richtig eine gehabt, obwohl ich ja verheiratet war. Ich wurde
schwanger und wir haben geheiratet. Aber uns voneinander entfernt haben
wir eigentlich schon, bevor dass kind überhaupt da war. Nee - ich hab
eigentlich gar keine Beziehung richtig erlebt und ausgehalten. Und deswegen
war ich bei dieser beziehung ganz ausdauernd, durchhalten, aushalten, probleme
lösen und es als Spiegel/Therapie für mich selbst aushalten.
Gerade hab ich den Thread von Franchise gelesen. Kälte. Narzissmus. tja, meine
therapeutin in der Suchtklinik sagte nach wenigen Minuten kennenlernens,
er sei ein Narzisst, ein narzisstischer kleiner Junge. Und gab mir das
gefühl, dass diese Beziehung nix für mich sei.
nachdem sie ihn in einem angehörensemniar kennengelernt hatte, fiel ihr
auf, wie besonders wir miteinander umgingen. Empfahl uns eher, diese Beziehung
fortzuführen - auszuhalten.
Ich spüre da auch etwas ganz Besonderes. Diese ganz ganz verzweifelte Sehnsucht
nach Liebe und Geborgenheit, die Angst, von mir fallengelassen zu werden.
sie ist da, und sie ist bei diesem Menschen besonders tief und
lohnenswert zu erarbeiten.
aber ich weiss, ich bin keine therapeutin, sondern jemand, der mit sich
selbst echt genug zu tun hat. Und diese Beziehung hat mir bisher gar nicht
gut getan.
Aber andererseits, was mein Alkoholproblem und mein Selbstwertgefühl angeht,
bin ich schon auf einem guten Weg. Ich trink zwar noch, aber anders. Wirklich
körperlich abhängig war ich ja bisher noch nicht, seelisch umso mehr.
Aber das ändert sich. Ein Jahr nach der Therapie. Ich fühl mich ganz gut, auch
allein, ich bin 43 und fühl mich wie eine Pubertierende. Die erstmal
schauen muss, ihre identität sucht. und ich weiss, die sollte ich erstmal
finden, ohne mich auf eine partnerschaft zu fixieren.
Das geht auch ganz gut. Seine Verletzungen schmerzen längst nicht mehr so
arg.
Einfach Grenzen setzen, sagt Befraut. Phh. Das geht schon, er würde ja alles
machen, was ich will. so bin ich nicht. das reicht mir nicht. ich brauch kein
kind, hab schon drei davon.
er sollt schon selbst liebe spüren. geben wollen. geben statt nehmen. hilft
nix, wenn ich sag, was ich haben möchte.
lohnt sich der kampf?
im moent würde ich gern mal wieder hinschmeissen. Es zehrt so an mir, und es
gibt genug Dinge, die an mir zehren. Meine drei kids, deren Bedürfnisse ich
befriedigen soll.
In der Therapie haben mir alle Fachleute geraten, die kinder wegzugeben, das
jugenamt zu kontaktieren, ich bräuche meine kärfte für mich.
Ich habs geschafft insofern. innerhalb eines jahres. bin ich aus kastrophalen
zuständen auferstanden zur mutter, die grenzen setzt, die aber gleichzeitig bewunderswerte beziehungen
zu ihren kindern hat. ich bin da ganz stolz drauf. Niemand musste gehen.
Mein siebzehnjähriger diskutiert mit mir über Philosophie und Ethik, meine fünfzehnjährige
über jungs und ihren stress mit freundinnen. Beide sind klasse in der schule und auf
dem weg zum abi.
ich hab so viel erreicht in dem einen jahr.
aber mit meinem freund?? ich weiss es nicht. ich weiss es wirklich nicht. Ob die Energie-Investion
lohnenswert ist und mich nur auszehrt?
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