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Versagensangst

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  • Versagensangst

    Hallo^^

    Ich weiss nicht mehr wie ich mit dem Problem umgehen soll.

    Mein Freund und ich (beide an die 30) sind seit einem Jahr zusammen. Eigentlich läuft alles bestens, wir verstehen uns, haben viel Spaß zusammen und alles könnte so schön sein....

    Leider wird er geplagt von Versagensängsten und Selbsthass. Er schafft es diese zeitweilig zu verdrängen aber hin und wieder sehe ich regelrecht wie er wieder in dieses Loch fällt. Dann kann er nicht schlafen, fühlt sich wie der letzte Idiot und Versager und kann auch mit sich selber nichts anfangen.
    Das Ganze ist sehr irrational. Er ist einer der gebildetsten Menschen denen ich je begegnet bin, ist humorvoll und bei seinen Freunden beliebt. Die haben nur leider keine Ahnung davon was bei ihm abgeht. Er verbirgt das Problem sehr gut.

    Wie man so schön sagt - wer sich selbst nicht mag kann auch keinen andren lieben... und da haben wir das nächste problem. In diesen depressiven Phasen geht natürlich auch das Gefühl flöten. Er fühlt die Liebe zu mir nicht. Was und beide ziemlich fertig macht. Wir beide wollen diese Beziehung und wir wollen zusammen bleiben... doch er vermisst schon dieses Gefühl... dabei ist er keinesfalls distanziert. Er verhält sich sehr liebevoll und zärtlich, selbst dann wenn es ihm schlecht geht.

    Er möchte eine Therapie beginnen und ich hoffe dass er das auch tatsächlich bald in die Tat umsetzt, aber ich als Partnerin sollte doch auch irgendetwas tun können? Was tue ich wenn er wieder nicht an sich glaubt? Wenn er depressiv wird?
    Wie kann ich auf ihn zugehen? Ich rede mir ja jetzt schon den Mund fusselig, halte ihm vor Augen was er schon alles geleistet hat, wie wichtig er mir ist etc... aber er glaubt es nicht. Hat jemand Erfahrung damit?

    Und insgeheim habe ich auch Angst... dass das Gefühl auch nach der Therapie nicht wiederkommt...

    Liebe Grüße
    Mina


  • Re: Versagensangst


    Besorgt euch mal das Buch von Rainer und Regina Franke mit dem Titel Sorgenfrei in Minuten.

    Lest es und handelt danach.

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    • Re: Versagensangst


      Solche Probleme gehen meistens bis in die Kindheit zurück. Was ist da passiert, wie waren z.B. seine Eltern, wie haben sie ihn erzogen, was haben sie ihm eingetrichtert? Frage ihn das mal und unterhaltet euch darüber.

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      • Re: Versagensangst


        Hm...ziemlich schwierig würd ich sagen. Ich denke du kannst nichts weiter machen, als ihm weiterhin zur Seite zu stehen. Ich denke das könnte ihm ein Gefühl von Sciherheit vermitteln. Zu wissen, dass jemans da ist, der ihn nicht für einen Versager hält wird ihm hefen. Auch wenn das nur in seinem Unterbewusstsein stattfindet. Aber wer weiß, wie wichtig deine Anwesenheit für Ihn ist.

        Viel Glück noch!

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        • Re: Versagensangst


          Nun, nicht immer muss ein nicht erreichtes Ergebnis auch gleich etwas mit versagen zu tun haben, denn ob wir versagt haben oder das Gegenteil, den Erfolg hatten, hat viel mit unserer Erwartungshaltung und Einstellung zu tun. Wenn man es objektiv betrachtet, haben wir ja nur ein Ergebnis bekommen, welches nicht unseren Wünschen entsprochen hat. Dies kann man natürlich dann als Versagen bezeichnen ABER man kann es auch als Erkenntnis, etwas dazu gelernt zu haben, bezeichnen. Daher denke ich, dass es oft an unseren Gedanken liegt, ob etwas eine Niederlage, ein Erfolg oder einfach nur ein unerwünschtes Ergebnis ist. Je nachdem wie wir das Ergebnis bewerten, fühlen wir uns natürlich auch. Auffällig finde ich allerdings auch, dass wir Menschen alleine weil wir die Angst haben zu versagen oder zu scheitern, viele Herausforderungen und Aufgaben nicht erst einmal annehmen und beginnen. D.h. wir werden hier nie erfahren welche Erfolge man vielleicht hätte feiern können.
          Wir sind also wenn man es richtig nimmt schon gescheitert, bevor wir überhaupt mit einer Sache begonnen haben. Ich denke wenn man die Einstellung zu den sog. Misserfolgen ändert und diese aus einer anderen Perspektive betrachtet, dann kann das die Einstellung, die darauf beruht, was man von sich selbst glaubt, ändern. Man kann das Wort Misserfolg umwandeln in einen notwendigen Bestandteil des Lernens und Wachsens, dann kann man es evtl. mit anderen Augen sehen.
          Gut, es stellt sich ja bei der Verlustangst die Frage, ob man die Möglichkeit eines eventuellen Erfolgs nutzen sollte, oder nicht? Man sucht dabei nach allen möglichen Entschuldigungen, warum man etwas nicht tun kann. Wir überzeugen uns selbst, dass wir den Job wahrscheinlich nicht bekommen werden, dass wir der Aufgabe nicht gewachsen sind, oder dass wir zwei linke Hände haben oder zu unbegabt sind. Wir finden Gründe, die beweisen, dass unser Unterfangen gar nicht klappen kann! Doch ich denke der wirkliche Grund, der uns abhält, etwas einfach zu probieren, ist unsere Angst davor, dass wir versagen könnten, wenn wir es versuchen. Die Angst, zu versagen, hemmt und lähmt. Dabei vergessen wir aber auch, dass es kaum einen erfolgreichen Menschen gibt, der nicht mehrmals auf dem Weg zu seinem Erfolg, gescheitert wäre.
          Nun bleiben ja dennoch so viele Fragen offen. U.a. wie man evtl. mit der Angst zu versagen am besten umgeht. Wirklich wissen tue ich das nicht, doch meine Vorstellung habe ich dazu. Ich würde z.B. vielleicht eher versuchen ähnliche Situationen aus der Vergangenheit zu suchen, die ich bereits bewältigt habe, anstelle eine Prognose für den Misserfolg zu machen. D.h. ich würde mich vielleicht eher auf einen möglichen Gewinn konzentrieren und mir auch sagen, dass ein Misserfolg nicht die gesamten Erfolge, die ich bisher im Leben hatte, in Frage und über den Haufen werfen kann. Wir können nicht perfekt sein, daher sollte man es von sich auch nicht fordern. Wir sind alle fehlerhaft und werden auch alle fehlerhaft bleiben. Selbst wenn es dein Freund in einem Moment in einem Bereich schafft, kannst er im nächsten Augenblick schon einen Fehler machen. Man kann immer nur nach dem handeln, was man zu einem bestimmten Zeitpunkt an Wissen parat hat. Man kann nicht in die Zukunft schauen und auch nicht sicher vorhersehen, wie andere reagieren werden.
          Dietrich Bonhoeffer schrieb glaube ich: „Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen.

          Dein Freund sollte dir ganz bewusst seine Erfolge in Erinnerung rufen. Sich überlegen, welche Dinge er schon alle bewältigt hat. Dann hat man auch mehr Vertrauen in sich. Mehr als das Beste geben geht ja nicht. Man kann sich auch als Entscheidungshilfe das Pro und Contra gegenüber stellen. Fehler sind Chancen, dazu zu lernen und einen Fehler zu machen, bedeutet, dass man den Mut hatte, aktiv zu werden. Er sollte das Leben als immerwährenden Lernprozess, als das Sammeln von Erfahrungen und als Entwicklung sehen.
          Vielleicht kannst du deinem Freund hiervon etwas mitteilen. Einfach mit ihm und bei ihm sein. Keiner ist perfekt und viele Menschen haben auch oft versagt, bevor aus ihnen etwas geworden ist. Und auch dann versagen sie noch. Wenn er aus dieser Phase nicht rauskommt, ist eine Therapie sicherlich eine Chance. Du selbst kannst immer nur wieder ihm Mut zusprechen, zuhören und bei ihm sein. Wesentlich mehr kannst du da denke ich nicht machen.
          Hab viel Kraft weiterhin mit deinem Freund und passe dabei auch auf, dass du nicht auch Ängste entwickelst.

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          • Re: Versagensangst


            Versteh mich nicht falsch, aber ich würde mich an Deiner Stelle mal selbst hinterfragen, was Du an einem Pflegefall interessant findest. Das Leben kann so einfach und schön sein, warum legen sich Menschen immer wieder selbst Steine in den Weg.

            Frag Dich mal, was Du Dir wert bist.

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            • Re: Versagensangst


              Hi Mina, Du kannst wohl selbst sehr wenig tun, außer da zu sein. Gehst Du zuviel darauf ein, fühlt er sich von Dir gedrängt und entmündigt.

              Bei einem psychischen Problem, egal welcher Art,kannst Du als Laie nicht helfen, Du machst alles aus Unkenntnis nur schlimmer.

              Es gibt genug Beratungsstellen, die Dir helfen können.

              L.G. Linda

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              • Re: Versagensangst


                Hallo,
                also das mit der Therapie halte ich für eine gute Idee. Und ich denke auch, dass es danach deutlich besser wird.
                Außerdem können folgende Tipps möglicherweise hilfreich sein und auch in kurzer Zeit Hilfe bringen:
                Es kann sein, dass er sich überfordert. Vielleicht kommt er bei einer Sache, die er sich vorgenommen hat, nicht recht voran oder er hat sich zu viele Aufgaben auf einmal vorgenommen.
                Dann kann er (und auch du) mal überlegen, was „seine Batterien wieder auflädt“, woraus er Energie gewinnt. Das ist für jeden Menschen etwas anderes. Braucht er mal Zeit für sich, Ruhe, Lesen oder eher Ablenkung, Treffen mit Freunden, Feste.
                Diese Dinge sollten dann regelmäßig in die Zeitplanung mit aufgenommen werden.
                Viel Glück und ich drücke euch die Daumen!
                LGe Kristian

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                • Re: Versagensangst


                  Vielen Dank für die vielen Antworten! Es sind ein paar Tipps dabei die ich mir durch den Kopf gehen lassen werde

                  Liebe Grüße
                  Mina

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