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Familie&Mitglieder: Klüfte & doppelter Boden

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  • Familie&Mitglieder: Klüfte & doppelter Boden

    Hallo!

    Wie bringt man jemandem, den man mag, verständnisvoll zur Kenntnis, dass ein Familienmitglied eben nicht der Wonneproppen ist wie angenommen?

    Ich bin dahinter gekommen, dass eines meiner Familienmitglieder echt ein mieser Typ ist, der scheinheilig eins meiner anderen Familienmitglieder verletzt - zu seinem Vorteil. Dem betreffenden Familienmitglied ist das aber nicht klarzumachen: Schutzbehauptungen noch und nöcher... Soll ich also warten, bis es den Verblendeten wirklich weh tut? Das scheinen sie zu "brauchen", denn auf mich hören sie nicht. Ich kann sagen, was ich will. Sie glauben mir twar, aber nehmen den Blender immer wieder in Schutz.

    Vor einem Jahr musste ich intervenieren, um ein Familienfest zu retten, dass der Blender versaut hatte mit seiner Art. Ich hab das hingekriegt. Nun denke ich mir: Was soll's? Soll er ihnen halt wehtun, und wieder alles kaputt machen.

    Nur hab ich Angst, dass ich die Scherben zusammenkehren muss, die sein Verhalten hinterlässt. Deshalb hab ich vermittelt, deshalb hab ich auch lange geschwiegen, was ihn betrifft.

    Doch wenn ich nun sage, wie der Blender ist, ignorieren sie mich. Ich bin da auch mitschuld, weil ich geschwiegen habe um des Friedens willen.

    Wie bringe ich das also wieder hin, mache also Klarheit, was ihn betrifft, um die Scherben zu vermeiden.

    Antaris


  • Re: Familie&Mitglieder: Klüfte & doppelter Boden


    Oh, ich glaube das wird ein schwieriges Unterfangen werden.
    Du siehst Gefahr, wo der andere SCHÖN sieht.
    Du denkst ich muss ihn wachrütteln, er denkt "die Alte spinnt ja." Ich rede jetzt mal von einem ER (aus Vereinfachungsgründen).
    Ich glaube wer am Ende das Richtige gesehen hat wird man erst nach dem Scherbenhaufen feststellen können. Manchmal bedarf es eines solchen, um sich einer Sache auch bewußter zu werden. Das heißt, erst wenn wir auf die Nase gefallen sind, werden wir wieder die Augen richtig offen haben. Das einzige was man wünschen kann, ist das der Fall nicht arg so weh tut.

    Kommentar


    • Re: Familie&Mitglieder: Klüfte & doppelter Boden


      Vielen Dank, Katzenauge, für Dein Posting, das mir sehr hilft. Den Gedanken, dass man erst selbst, aus eigenen Stücken auf die Schnauze fallen muss, bevor es geklärte Ansichten zu einer Person gibt, - den hatte ich auch, und ich habe auch lange gewartet, bis dem Familienmitglied von mir, das derzeit nur SCHÖN sieht bei einem anderen Mitglied der Familie, endlich die Augen geöffnet werden. Obwohl ich generell die Einstellung habe, dass ich das Auf-die-Schnauze-Fallen verhindern möchte, indem ich gewissermaßen ihre Aufmerksamkeit auch auf die andere Seite lenke, so dass ein Fallen vielleicht weniger schmerzt, man nicht mit dem Vorwurf kommen kann: "Warum hast Du mir nichts gesagt? Du wußtest es doch!" Es gibt zudem diese neutrale Sichtweise: Den Scherbenhaufen abwarten, dann eventuell auch die eigene Perspektive relativieren - z.B. dass der mir als "Wolf im Schafpelz" Erscheinende doch nicht so grimmig war wie angenommen. Da hast Du recht. Ich habe gleichzeitig gelernt, meine Gefühle besser wahrzunehmen, und ehrlicher mit mir zu sein, so dass ich denke, dass meine Einstellung trotzdem in Ordnung ist, weil eben das Gefühl sehr stimmig und aufrecht ist und sich die übrige Situation in der Familie konsistent dazu verhält. Würde also der Scherbenhaufen zu einer Relativierung führen, so stellte er damit nicht das Empfundene infrage. Das war nämlich immer mein Problem: Ich hatte Selbstzweifel, vor allem Zweifel, ob das wirklich stimmen kann, was ich von ihm, dem Wolf im Schafpelz, dachte. Über lange Zeit, etwa zehn Jahre und mehr, bekam ich dann gewissermaßen "empirische Evidenz", d.h. ich konnte den Wolf schon sehr deutlich erkennen, auch wenn er sich immer immens Mühe gab, sein Fell nicht abzulegen.

      Zu der anderen Person in der Familie: Da gab es eine weitere Vorgeschichte, die ich nicht im einzelnen kenne bzw. nur aus deren beiden Sicht überhaupt wahrgenommen habe - aus deren Erzählungen, usw. Ich habe dann beobachtet, wie sie sich verhalten, und habe eben diese Asymmetrie gesehen: Den Wolf-im-Schafpelz und das Schaf. Wobei mein Eindruck so konfus war: Wie können die sich verstehen? Auf lange Zeit hin blieb der Wolf aber Wolf, d.h. er beginnt das Schaf als potentielles Opfer zu sehen, und das auch zu leben. Nur ist das dem Schaf irgendwie nie richtig aufgegangen. Da hab ich angesetzt, gesagt: "Schau genau hin - der ist nicht so, wie er tut".

      Das Schaf gibt derzeit zu: "Einmal hat er mich verletzt". Das hab ich auch mitgekriegt. Das Schaf hat aber im selben Atemzug das Verhalten des Wolfes entschuldigt: "Er ist eben ein Wolf". Ich hätte dann gesagt: "Wenn er ein Wolf ist, solltest Du nicht als Schaf Dich besser von ihm fernhalten?" Diese Perspektive ging dem Schaf aber nie auf - es nimmt den Wolf immer noch in Schutz, sieht nur den Pelz, den es selbst auch am Leib trägt.

      Hoffe, ich hab das jetzt nicht zu ver-kompliziert mit der Metapher, ok?

      Hab Dank nochmal für Deine Antwort.
      Viele Grüße

      Antaris

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      • Re: Familie&Mitglieder: Klüfte & doppelter Boden


        Weißt du, ich finde es ist zwar einen schönen Zug von dir, dass du generell die Einstellung hast ein "Auf-die-Schnauze-Fallen" zu verhindern, da du an und für sich ja mit guter Absicht handelst, doch anders herum fallen meist die auf die Schnauze, die in der Mitte zweier Personen stehen. Und das ist das gefährliche an der Sache, denn da stehst momentan du. Du wendest möglicherweise von den beteiligten Personen die meiste Kraft auf, für eine Sache die du, bevor es passiert, abwenden möchtest. Sozusagen möchtest du jemanden vor unliebsamen Dingen schützen. Ein feiner Zug, wie man als Außenstehender wohl sagt, doch die andern beiden Beteiligten sehen das aus einem anderen Blickwinkel, daher auch die schwierige Gestaltung.
        Du musst daher bei allem was du tust damit rechnen, dass du am Ende alleine dastehst! Ja, dass ist leider möglich. Trotz deiner Anstrengung für das Gute, trotz deiner eigentlich positiven Absicht. Diese positive Absicht ist ja aber nur einer Person bestimmt, denn für die andere ist es ja negativ zu werten.
        Denn Vorwurf "Warum hast Du mir nichts gesagt? Du wusstest es doch!" kann dir dann tatsächlich keiner mehr machen. Oder aber es kommt dann: "Warum hast du mir das alles nicht deutlicher vor Augen gehalten. Ich wusste das doch so nicht."
        Die Selbstzweifel, ob das wirklich stimmen kann, die werden erst enden, wenn die Antwort gefunden wurde. Dann wirst du wissen ob er sein Fell anbehalten oder es abgelegt hatte.
        Ein Scherbenhaufen kann viele neue Sichtweisen und Wege öffnen. Gedankliche und andere Wege. Nur kann so ein Scherbenhaufen eben jener Person am meisten Schaden zufügen, die auf dem Weg zum Scherbenhaufen indirekt mitgewirkt hat. Und glaub mir, dann beißt man sich ganz gewaltig in den Hintern.
        Dessen muss man sich einfach vorher bewusst werden und dann sich überlegen, mit welcher von allen möglichen Situationen, die eintreten können, man am ehesten fertig wird.
        ________________________________________________

        "Zu der anderen Person in der Familie: Da gab es eine weitere Vorgeschichte, die ich nicht im Einzelnen kenne bzw. nur aus deren beiden Sicht überhaupt wahrgenommen habe - aus deren Erzählungen, usw. Ich habe dann beobachtet, wie sie sich verhalten, und habe eben diese Asymmetrie gesehen: Den Wolf-im-Schafpelz und das Schaf. Wobei mein Eindruck so konfus war: Wie können die sich verstehen? Auf lange Zeit hin blieb der Wolf aber Wolf, d.h. er beginnt das Schaf als potentielles Opfer zu sehen, und das auch zu leben. Nur ist das dem Schaf irgendwie nie richtig aufgegangen. Da hab ich angesetzt, gesagt: "Schau genau hin - der ist nicht so, wie er tut"."

        Nun, wenn man nicht direkt dabei war, ist alles was man sieht meiner Meinung nach Wahrheit und Lüge zugleich. Wir sehen oft was wir sehen wollen, was unsere Phantasie und gibt und was uns andere erzählen. Einer erzählt so und der andere erzählt so. Wem glaubt man in der Regel mehr? Demjenigen den man mehr mag. Zu dem man mehr Kontakt hat, mehr "positive Dinge" erlebt hat, als mit dem anderen. Und dennoch können wir mit dem was wir dann sehen so daneben liegen, das glaubst du nicht. Vor allem wenn vorher schon Situationen eingetreten sind, die einem in eine Richtungstendenz brachte, ist auch bei jeder darauf folgenden neuerlichen Situation keine komplette neutrale Sichtweise mehr möglich, da man sich innerlich schon im Vorfeld auf eine Seite geschlagen hat. Meist ist das denke ich so.
        Und so denkt evtl. auch das Schaf. Das Schaf was du ein solches nennst. Vielleicht ist das Schaf der Wolf und der Wolf das Schaf. Die beiden werden sagen: "Du bist der Wolf und wir müssen uns beide gegenseitig vor dir schützen."
        _________________________________________________

        "Hoffe, ich hab das jetzt nicht zu ver-kompliziert mit der Metapher, ok? "

        Ich denke ich habe verstanden was du erzählen wolltest und hoffe, dass meine Gedanken zu deinem Geschriebenen noch helfen können die Gedanken zu ordnen.

        Kommentar



        • Re: Familie&Mitglieder: Klüfte & doppelter Boden


          Immer wieder stelle ich fest: "Im Nichtstun bleibt nichts ungetan".
          Mit anderen Worten, alles findet oder erledigt sich von allein, man muß hier nichts unternehmen.
          Zigfach erlebt.

          LG
          Recipe

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          • Re: Familie&Mitglieder: Klüfte & doppelter Boden


            Jeder muss seine Erfahrungen selber machen. Davor kannst du niemanden bewahren und sollst es auch nicht.
            Vielmals ist es so, je mehr es schmerzt, um so mehr kann man daraus lernen. Zudem, wenn du SIE über IHN "aufklärst" so wird SIE logischerweise IHN in Schutz nehmen. Das ist ganz klar. Also las sie einfach und sei da für sie ohne "ich habs je gewusst" wenn sie auf die Schnauze fallen sollte.

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            • Re: Familie&Mitglieder: Klüfte & doppelter Boden


              Hallo Katzenauge!
              Ich habe mit einer Umkehrung ja gerechnet: Wolf-im-Schafpelz wird Echtschaf und Schaf wird Wolf-im-Schafpelz. Das liegt auch an meiner mangelnden Erfahrung, die Beziehung der beiden von Anfang an zu kennen. Mir fehlen einfach Jahre, die zwischen den beiden wichtig und prägsam waren. Hier kann ich nur retrospektiv arbeiten, und muss mich verlassen - auf eine gewisse Authentizität des Erzählten. Wenn ich das auch anzweifele, dann bleibe ich bei meinen eigenen Eindrücken und deren Evidenz, die mir allerdings mitteilen, dass ich da einfach von der Vorgeschichte nichts weiss, was aber - nun kommt der entscheidene Punkt - für die Gegenwart, deren beider Handeln mir gegenüber entscheidend sein dürfte.
              Da ich, wie mir scheint, in die Beziehung nicht mit einbezogen werde, bleibt mir ohnehin nur das Außen-vor-Stehen-Lassen.
              Ich habe meine eigenen Erfahrungen mit dem Wolf-im-Schafpelz, und ich kann sagen, dass ich den Wolf schon als Wolf erachte, nicht als ein Wolf-der-eigentlich-Schaf-sein-könnte. Das auch schon mehrmals, seit Jahren, und immer stand er mit einem guten Gesicht da, auch wenn er mich abweisend und kühl behandelte.
              Alles in allem kann ich sagen, dass er einfach zu mir keine Art von Beziehung innerhalb der Familie haben möchte. Fairerweise muss ich sagen, dass ich selbst zu ihm auch keine gesucht habe. Ich habe sie allerdings nie von vornherein ausgeschlossen, oder mich abweisend verhalten.
              Ich geb Dir mal ein Beispiel: Ich gehe auf der Straße, er fährt mit dem Auto vorbei. Er bleibt nicht stehen, fragt, wie es mir geht oder so. Monate später gehe ich mit einer anderen Verwandten auf derselben Straße, er fährt zufällig vorbei, fährt weiter, bremst plötzlich und bietet meiner Verwandten an , sie nachhause zu fahren, Kaffee und Kuchen, etc. Mich nimmt er kaum wahr, ich stehe daneben und bin Luft für ihn. Dann braust er mit ihr ab, ich stehe da und gucke nur, was da eben ablief.
              Meine Verwandte, um die es geht, das Schaf in dieser Symbolik, lässt sich von ihm eher den netten Kerl vorspielen, und gefällt sich in dieser Rolle der Zuschauerin. ABER: Wenn sie etwas von ihm braucht, lässt er sie immer ein klein wenig im Stich. Dieses Klein-Wenig ist über die Jahre mehr geworden... und nun rate, wer diesen Mangel büßen mußte. Ich stand da, klärte den Mangel ab, beseitigte ihn, so gut ich konnte, ABER: Er stand als "perfect hero" da für sie. Sie nahm gar nicht wahr, dass er sie eigentlich im Stich gelassen hat - mehr oder weniger. Er blieb der "nette Kerl" für sie.
              Antaris

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              • Re: Familie&Mitglieder: Klüfte & doppelter Boden


                Das tue ich ohnehin: Da zu sein für sie. Nur ist es demotivierend für mich, dass egal was ich tue, er der Wolf im Schafpelz bleibt für sie - und nie zum Wolf wird, der er für mich ist, in dieser Symbolik. Denn die Übel fallen auf mich zurück, und letztlich muss ich Dinge klären, die er zerbrochen oder einfach nicht gemacht hat. Das ist Arbeit für mich, die ich für meine Verwandte gerne tue, weil ich sie mag. Das ist entscheidend für mich. Ich dulde ihre Beziehung zu ihm ja, ich will nicht, dass es zwischen beiden zum Bruch kommt. Nur spüre ich das sehr deutlich, wie er sie eigentlich verletzt mit seinem mangelhaften Verhalten, das sie letztlich duldet. Unterlasse ich es, seine Scherben zusammen zu räumen, ergeht es mir schlecht, weil ich die Auswirkungen bei der Verwandten deutlich mitbekomme und zu spüren kriege. Beispielsweise macht er ein Familienfest kaputt mit seinen Halbheiten, die Verwandte bemüht sich zu kitten, ihm alles durchgehen zu lassen, nur bleibt er einfach - das möchte ich mal aussprechen - ein mieses Schwein, der es trotzdem platzen lässt, ungeachtet der Anstrengungen der besagten Verwandten. Sie heult, ist wütend, verletzt - aber immer nur für einige Zeit, und in der ist es für mich die Hölle, weil sie diese Erfahrung mir mitteilt, ihm aber nicht zum Vorwurf macht. Ich versuche, die Situation auszugleichen, vermittle vorsichtig, und es klappt wieder. ABER: Er hat sich so bemüht, er ist der liebe brave Bub... die Lorbeeren heimst er ein, für nichts. Ich dulde es, und DAS IST MEIN FEHLER, aus falscher Rücksichtnahme. Denn ich weiß es ja, wußte es ja schon immer, daß unter dem weißen und kuscheligen Fell ein zähnefletschender Rachen sich öffnet, wenn man ihm zu nahe kommt.
                Antaris

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