Zehn Jahre lang war die Beziehung traumhaft mit sehr intensivem Sex. Phantasievoll und sehr befriedigend. Ein Selbstläufer, um den uns Freunde beneidet haben.
Vor ca. 3 Jahren hatte mein Freundin gynäkologische Probleme (Pilzinfektion), die nicht einfach zu therapieren waren. Eine Begleiterscheinung war: Libido ging gegen Null.
Seitdem hat sich nichts geändert. Kein Sex seit über drei Jahren. Auch Zärtlichkeiten sind weitgehend verschwunden. Der Motor ist abgewürgt und springt einfach nicht wieder an.
Unsere sonstigen Gefühle zueinander sind nach wie vor unverändert gut. Wir lieben uns sehr.
Nur: kein Sex tut auch einer solchen Beziehung nicht gut.
Ich übe mich in Geduld, wohl wissend, dass man hier nichts erzwingen kann.
Aber inzwischen steigt bei mir der Frust. Es geht mir nicht um die reine Befriedigung meiner sexuellen Bedürfnisse. Ich vermisse es aber, meine Gefühle auch körperlich ausdrücken zu können. Alles verpufft im Nirwana. Keine Resonanz. Dabei könnte ich, wie früher, dreimal täglich mit ihr schlafen.
Um beim Vergleich mit dem Motor zu bleiben: die Lichtmaschine ist defekt, alles läuft auf die Batterie, und ich weiß nicht wie lange es dauert, bis sie entladen ist.
Ich grabe die Hacken ein und stemme mich mit aller Macht gegen eine Verschlechterung unseres Verhältnisses. Aber allmählich verliere ich die Hoffnung, und gleichzeitig keimt der Zweifel, ob ihre Gefühle noch „echt“ sind, oder vielleicht nur noch Zuneigung oder dankbares Mitleid ausmachen.
Sie begreift das alles sehr wohl und sagt es auch. Aber wir wissen nicht, was wir tun sollen.
Wir haben beide Angst um unsere Beziehung.
Sie bot mir vor zwei Jahren an, die Beziehung zu beenden, damit ich meine sexuellen Wünsche anderweitig erfüllen kann. Ich lehnte ab.
Ich weiß nicht, was schlimmer wäre: ohne sie zu sein, oder mir ihr zu sein, aber wissend dass sie mich nicht mehr wirklich liebt.
Meine Freundin ist gegenüber professioneller Hilfe (Psychologe/Therapeut) nicht aufgeschlossen.
Ich fürchte aber, irgendwann schauen wir uns an und begreifen, dass wir nur noch eine nette WG sind.
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