Seit 8.5 Jahren bin ich mit meinem Partner zusammen. Wir haben viel schönes, leider aber auch viel negatives zusammen erlebt.
Als wir uns kennenlernten war ich sehr krank. Ich hatte gerade erfahren daß ich eine unheilbare Netzhauterkrankung habe die zur Blindheit führen kann. Ich litt unter schweren Depressionen deswegen, hatte teilweise keine Lust mehr zu leben.
Mein Freund hat mir zu dieser Zeit sehr zur Seite gestanden. Hat mir immer Mut gemacht und mir meine Lebensfreude zurückgegeben.
Zwei Jahre lief es dann mal nicht so gut. Er hat mich in der Zeit mehrmals betrogen.
Meine Gefühle bekamen einen Knacks doch ich liebte ihn zu sehr um einfach gehen zu können.
Im letzten Jahr hatte er eine schwere Krise: er erkrankte an Darmkrebs, der aber erfolgreich operiert werden konnte. Kurze Zeit später starb sein Vater, an dem er sehr hing.
Natürlich war ich in dieser schweren Zeit genauso für ihn da.
Doch mir wurde immer mehr bewusst daß er noch sehr wichtig für mich ist, ich ihn aber nicht mehr Liebe.
Ich habe kaum noch ein Bedürfnis nach Nähe und Zärtlichkeit, Sex haben wir, wenn es hoch kommt, alle zwei Monate.
Doch wir kümmern uns umeinander und sind füreinander da.
Ich spüre daß er noch ein größeres Verlangen nach Zärtlichkeit hat und es tut mir leid, dann oft so abweisend zu sein.
So leben wir seit 1, 5 Jahren fast nur noch wie Bruder und Schwester. Für mich ist aus Liebe Freundschaft geworden.
Manchmal habe ich den Gedanken, da muss es doch noch was anderes geben... Schließlich bin ich doch erst 41...
Kann eine Partnerschaft ohne Liebe auf Dauer gut gehen oder wird man immer unzufriedener?
Kommentar