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Weiss nicht mehr weiter dr. Riecke

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  • Weiss nicht mehr weiter dr. Riecke

    weiss gar nicht wie ich anfangen soll.
    Ich habe/hatte fast 4 Jahre einen Freund. Da wir zwei Kinder haben, haben wir auch zusammen gewohnt, oder tun es noch. weiss ich selbst nicht so genau.
    Am anfang unserer Beziehung, trank ER schon Alkohol, mit der zeit wurde es immer mehr. Am ende schlug er mir zweimal die Wohnung zusammen, so dass wir uns entschlossen, dass er eine Alkohol-Therapie macht. Dies sollte unsere letzte Chance sein. Mittlerweile sind die vier Monate Therapie fast um und mein leben ist ein Trümmerhaufen.
    Am Anfang der Therapie lief es, in meinen Augen, immer besser. Ich nahm an einem Angehörigenseminar teil, wir schrieben uns Karten mit schönen Liebesschwüren und verstanden uns doch besser denke ich.
    Er ist seit Anfang Mai dort- bis Ende Juli war alles noch ok.
    Bis er anfing, ich solle ihn in Ruhe lassen. Er mied den Kontakt richtig zu mir. Immer wenn ich anrief, war er müde und wollte schlafen. In den wenigen Gesprächen die wir noch hatten, erzählte er mir von einem sogenannten Kurschatten, wie die anderen Therapie-Teilnehmer SIE bezeichneten. Er sagte jeder denkt, er habe ein Verhälnis mit dieser Frau, die dauernt mit ihm zusammen sei. Und ob er so unglaubwürdig sei. Aber meinte noch sie habe ihm das gegeben, wozu ich nicht in der Lage war/bin-positive Aufmerksamkeit! Tja und wie jede Frau sich denken kann, dachte ich auch er hat was mit ihr.
    Und es war so.
    Ein paar Tage später hielt er es mit seinem schlechten Gewissen nicht mehr aus, und beichtete mir, was ich schmerzlich ahnte. ER war mit IHR im Bett!
    Als ich das erfuhr, dachte ich mir vielleicht gibt es noch eine Chance. Wir redeten öfters am Telefon miteinander darüber. Er meinte für ihn gäbe es keine Chance mehr, weil er sich das selbst nicht verzeihen könne. Er bereut würde es am liebsten Rückgängig machen etc. Damit fing ich an, mich innerlich zu verabschieden und von ihm abzuwenden. Ich fing an seine Sachen aus den Schränken zu räumen und raffte mich auf um aus meinem Loch zu kommen.
    Dann kam die Frage, ob ich ihm eine zweite Chance geben würde. Ich wollte dies tun.
    Nun war er 3 Tage hier und weiss selbst nicht mehr was er wil. Er ist total verunsichert. Hat Angst ich könnte ihn auch betrügen. Er will sich eine eigene Wohnung nehmen, womit ich nicht klarkomme. Da ich seine sachen gepackt habe oder überhaupt, fühlt er sich hier nicht mehr wohl Er meinte, er weiss nicht, ob es sich lohnt, ob ein beziehungshoch von dauer wäre. Er kann sich momentan selbst nicht leiden.
    Ich weiss nicht mehr was ich tun soll. den Kontakt zu ihr möchte er, zumindest solange er noch auf Therapie ist halten. Toll sag ich nur. bin ich begeistert. Trostpflaster falls es mit uns nicht klappt?
    Komm mir richtig zerstört vor. Rappel mich aus meinem Loch, geb IHM noch eine Chance und was macht er, weiss nicht ob er diese nutzen möchte! Was denkt er sich?
    Mir gehts momentan echt bescheiden. Bin mal wieder am Ende. Aber ich weiss ich muss stark sein- Für mich und meine Kinder.
    Vielleicht weiss ja jmd von euch Rat und hat sowas ähnliches schon mal mitgemacht. Bitte Hilfe. Danke


  • Re: Weiss nicht mehr weiter dr. Riecke


    Hallo Justforme,

    habe gerade deinen Bericht gelesen. Wir Frauen machen aus Liebe immer wieder den selben Fehler, wie du schreibst hat dein Freund schon damals getrunken, eigentlich hättest du da schon die Finger von ihm lassen sollen. Alkohol ist schon seit Jahrhunderten ein Problem und man will es einfach nicht glauben und immer verschönigen und glaubt man kann dem Partner mit seiner Liebe schon darüber hinweg helfen. Das geht nur in den wenigsten Fällen gut, meistens wird das Übel noch größer.
    Das mit der anderen ist oder war einfach ein Verhältnis aus Verbundenheit (Alkoholpartner), dort fühlt oder fühlte er sich verstanden weil sie auch das selbe Problem hatte. Nun ist ihm irgend wie bewusst geworden das er sie nicht als Lebenspartnerin haben möchte weil es nue eine Zweckgemeinschaft wäre. Wegen seinem schlechten Gewissen dir gegenüber hat er gesagt sie kann ihm mehr geben wie du- das bezieht sich aber nur auf das Verständnis dem Alkohol gegenüber, glaube nicht das er die Person an sich meint, denn sonst würde er es nicht gerne rückgängig machen. Er fühlt sich nach den 3 Tagen deshalb nicht wohl weil du seine Sachen gepackt hast und er nicht weiß was er jetzt machen soll, soll er dich weiter bitten das du ihm eine Chance gibst oder soll er es sein lassen und gleich die gepackten Sachen nehmen und gehen. Da Du dich so schnell von ihm zurück gezogen hast, hat er jetzt noch mehr ein schlechtes Gewissen und noch mehr Angst das ihr vielleicht die Chance (wenn eine besteht) nicht übersteht und du ihm vorwürfe machen wirst und er das dann nicht verkraftet. Wenn du noch eine Chance zusammen haben wollt, solltest du noch mal mit ihm in Ruhe reden (wenn möglich ohne Streit, Tränen sind erlaubt), und ihm sagen das du gene die Sachen wieder in die Schränke räumen würdest und versuchst ihm das was er getan hat zu verzeihen- vorausgesetzt er möchte noch mit dir zusammen sein. Auch du solltest es dann auch ehrlich meinen- aber dir muss eins bewusst sein, das diese Sache eine schwierige Aufgabe für euch wird. Sage ihm wenn er hilfe braucht und aus diesem Grund wieder sein schlechtes Gewissen einholt, das du für ihn da bist.
    Aus diesem schlechten Gewissen heraus weiß er im Moment nicht ob er diese Chance nutzen kann, weil er nicht weiß ob du die Leidenszeit durchhälts. Also wenn du noch mit ihm zusammen bleiben möchtest versuche ihm zu verzeihen und ihm zu helfen den Alkohol und sein schlechtes Gewissen wieder auf die Reihe zu bekommen- wie gesagt es ist eine schwere Aufgabe für euch Beide, aber nur du alleine kannst es für dich entscheiden (denke auch an die Kinder) ob du das möchtest. Wenn ja, dann handele schnell und sprich mit ihm bevor er noch alles hinschmeißt weil er meint du willst jetzt nicht mehr. Melde dich mal wieder für was du dich entschieden hast.
    Grüße Vroni

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    • Re: Weiss nicht mehr weiter dr. Riecke


      Du gibst ihm eine zweite Chance, dann eine Dritte, Vierte...solange er sich nicht zu Dir und dem alkoholfreien Leben bekennt und weiter so phlegmatisch rumeiert wird er jede von Dir gegebene Chance zertreten.

      Aber laß Du dich nicht von ihm zertreten und zieh Dich zurück.

      Er wird schon seine tiefen Gründe gehabt haben, warum er mit seinem Therapie-"Kurschatten" im Bett gelandet ist, wahrscheinlich beide sogar nett alkoholisiert...

      Lass es...!

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      • Re: Weiss nicht mehr weiter dr. Riecke


        Hallo Justforme,

        mir hat mal ein alkoholabhängiger Patient fast vorwurfvoll gesagt, als er nach jahrelangem Abusus endlich eine erfolgreiche Therapie gemacht hatte, dass das erste Jahr(!) Abstinenz das schlimmste seines Lebens war.

        Ihr Satz: "Er kann sich momentan selbst nicht leiden."... erinnerte mich daran.

        Sie müssen sich klar machen, dass Sie Ihren Mann ohne Alkohol noch gar nicht kennen und dass nicht bei allen erfolgreich (bisher!) Therapierten die große Freude über die abgeworfene Last gleich eintritt, wie das manche Therapeuten zur Therapie-Motivation gern vorher versprechen.

        LG

        Dr. Riecke

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        • Nachtrag


          Den Kurschatten habe ich unterschlagen.

          Also:
          Verhältnisse i. S. eines "Kurschattens" sind übrigens bei Langzeit-Therapien nicht selten und schon deshalb problematisch, weil nicht nur der gemeinsame Nenner eine Zusammengehörigkeit unabhängig von der Persönlichkeitsstruktur des jeweiligen Individuum vorgaukelt, sondern bei dem immer möglichen Rückfall der andere rasch mit hineingezogen wird.
          Aber weil der gemeinsame Nenner keine Tragfähigkeit im abstinenten Leben – wo die Sucht eine abnehmende Rolle spielt – mehr hat, sind diese Beziehungen meist nicht sehr langlebig.
          Das ist für Sie allerdings im Moment nur ein kleiner Trost.

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          • Re: Weiss nicht mehr weiter dr. Riecke


            Erst mal Denke ich allen Antwortern.
            Viel weiter bin ich momentan noch nicht. Ich hab beschlossen, abzuwarten, wie er sich verhält, wenn er von der Therapie wieder da ist. Die Beziehung wegwerfen möchte ich nicht wirklich. Meine Gefühle sind aber zur Zeit ziemlich gering. Wenn er weiter machen sollte mit trinken, denk ich wird es nicht schwer sein ihn dann entgültig vor die Türe zu setzen. Ich weiss noch nicht mal wirklich ob ich ihm den Fehltritt verzeihen kann.
            Wird sich rausstellen. Im Moment geht es mir eigentlich ganz gut. Steh zwar immer noch in der Luft, aber ich werde sicher einen Weg finden. Lass mich auf jeden Fall nicht unterkriegen und wieder in das grosse schwarze Loch schubsen.

            LG Justforme

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