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und weiter ?

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  • und weiter ?

    Vor drei Jahren hab ich hier von meinem Alkoholproblem erzählt. Damals ist eine hitzige Diskussion entbrannt, ob ich nicht Schaden nähme daran, hier von Hausfrauen und Spinnern Tips entgegenzunehmen anstatt professionelle Hilfe in Form von einer Therapie zu suchen.

    Nun, inzwischen hab ich eine Therapie gemacht und finde, das hat mir mal rein gar nichts gebracht. Als ich das kürzlich der Psychologin in der Suchtberatung sagte, meinte sie, heutzutage hätten die Therapeuten aufgrund der kurzen Therapiezeiten von 16 Wochen (früher sechs Monate) vielmehr die Aufgabe der Weitervermittlung der Patienten, und diese so zu entlassen, dass diese psychisch noch einigermassen intakt seien und nicht durch die Therapie noch mehr geschädigt seien als vorher.
    Na klasse.

    Also, jedenfalls weiss ich im Moment gar nichts mehr. Ich bin 2004 dann 800 km weit weg gezogen, um mein soziales Umfeld zu verändern. Eigentlich war das ne ganz gute Idee, denk ich. Überhaupt war ich damals ganz gut drauf, wenn ich da so meine Postings von mehr sexueller Freiheit für die Frau denke ... Ich hatte viel vor mit meinem neuen Leben.

    Kurz nach dem Umzug hab ich meinen Freund kennengelernt - das war nicht so gut. Wir haben immer mehr getrunken, meine Kinder sind ausgeflippt, meine Tochter hat sich ans Jugendamt gewandt, mein Sohn mich bedroht. Das Schlimmste war, das mein Freund immer aggressiver wurde. Insbesondere im Suff. Oft völlig grundlos - so nach der Devise: Ich hasse Dich dafür, dass ich Dich liebe.

    Dann hab ich die Therapie gemacht. Eigentlich mehr wegen ihm, also wegen des ganzen Chaos. Mein Trinken war aus Resignation und Überforderung immer schlimmer geworden, und ich wollte wieder Kontrolle über die ganze Situation gewinnen.

    Zu meiner Freundin hab ich nach der Therapie ganz den Kontakt abgebrochen. Ich wohne jetzt in einer der unattraktivsten Gegenden Deutschlands in einem Haus, das weitestgehendst von Türken bewohnt ist in einer viel zu kleinen Wohnung, in der wir uns alle auf die Füsse treten. Mit meinen Kindern komme ich zwar einigermassen klar, aber einfach ist es nach wie vor nicht. Und gestern war mein Freund wieder ziemlich betrunken bei mir und hat meine Wohnung auf meine Aufforderung hin nicht verlassen. Zwar ging er nach einer Weile, aber ich fand sein Verhalten schon wieder demütigend genug, um mir das nicht bieten zu lassen.

    Ich hab ihm heute gesagt, dass ich ihn hier erstmal nicht mehr sehen will. Mehr weiss ich noch nicht. Irgendwie tut er mir immer wieder leid. Weil er mich ja so liebt. Dass er mich hasst. Anstatt mich mal damit zu beschäftigen, wie ich mich und die Kinder vor seinem Hass schütze, mach ich mir noch Gedanken um ihn - schön blöd.

    Ich wollte kürzlich die Beziehung beenden, dann haben wir uns doch nochmal geeinigt, und er meinte, das hätte er nicht überstanden. Er hätte sich dann wieder jeden Tag volllaufen lassen. Das glaub ich auch. Wenn ich die Beziehung beende, wird er saufen. Und wenn er säuft, wird er für mich - und die Kinder - zur Gefahr. Auch wenn er uns bisher nicht angefasst hat, die Agressionen wie die Wohnungseinzutreten, Möbel u.a. zu zerstören reichen aus.

    Ehrlich, ich weiss im Moment gar nicht mehr weiter. Momentan fühl ich mich wieder mal so ausgepowert von dem ewigen Stress. Will ich die Beziehung definitiv beenden und aufhören daran zu glauben, dass da nochmal irgendwann was Gutes draus wird? Wenn ja, wie? Wie gross ist die Gefahr, die von ihm ausgeht? Ich könnte wieder zurückziehen, aber gerade für die beiden Grossen (14 und 17) wäre das eine Katastrophe. Meinen Sohn hab ich gerade am Technischen Gym angemeldet, sowas gibts da gar nicht, wo ich herkomm.

    Vielleicht nur ein paar Dörfer weiter. Damit die Kinder hier weiter zur Schule gehen können. Das Umziehen kann ich mir gar nicht leisten. Ich müsste mir erstmal Arbeit suchen. Mit drei Kindern. Und mit 41. Das wird dauern, und dann bliebe ich diesem Beziehungsstress erstmal ausgesetzt. Das raubt mir soviel Energie.

    Vielleicht - ich bin erkältet, raubt mir auch nur das die Energie. Montag fahr ich erstmal für zwei Wochen gen Heimat. Das wird mir schon mal gut tun. Vielleicht komme ich da zu einer Entscheidung.

    Momentan fühl ich mich einfach total ausgelaugt und weiss gar nichts mehr. Ich weiss auch gar nicht, warum ich das hier so poste. Was soll man schon dazu sagen?


  • Re: und weiter ?


    Du schaffst es einfach nicht ein neues Leben zu beginnen. Du machst Therapien anderer Menschen zu liebe.

    Wo steht "Ich will mein Leben ändern, weil ich mich verändern will. Ich will komplett neu anfangen. Ich habe neue Ziele"

    Nix gelesen...

    Also keine Chance, daß sich bei Dir da etwas ändert.

    2 Woche gen Heimat ist sicherlich auch nicht die Lösung. Deine Kinder haben dann 2 Wochen mutterfrei? Was soll in den 2 Wochen anders werden? Du bist schon drei Jahre auf diesem Trip. Du wirst so noch die nächsten 30 Jahre auf dem gleichen Trip bleiben. Es wird sich nichts verändern...

    Kommentar


    • Re: und weiter ?


      tja da kann ich realplayer nur zustimmen, dein beitrag liest sich nur nach jammervollem ausweinen, ändern wird sich nix. mag sein das es die seele für kurze zeit befreit, aber scheinbar fühlst du dich in der opferrolle so wohl, und sehnst dich so sehr nach mitleidiger anerkennung, dass du vor lauter tränen den anfang übersiehst.

      Kommentar


      • Re: und weiter ?


        Du bist im ernst 3 Jahre in die Therapie gegangen und es hat dir nichts gebracht??? Nun, denke der Therapeut kann dir nur den Weg zeigen. Gehen musst du ihn selbst, das heisst harte Arbeit an sich selber. Wenn einem der Therapeut nicht passt oder man das Gefühl hat so nicht weiter zu kommen, da wäre doch etwas Eigenverantwortung gefragt. Mann hätte den Therapeuten darauf ansprechen können. Wünsche, Ziele äusser oder den Therapeuten wechseln wenn's wirklich nicht passt.
        Aber so hast du einen Haufen Zeit und Geld verblödelt um anschliessend jammern zu können: "bin 3 Jahre zur Therapie, aber hat eh nix gebracht." Aber sorry, ehrlich gesagt wär das deine Verantwortung gewesen da dran was zu ändern. Dein Leben in die Hand zu nehmen.

        Das bei deinem Alkoholproblem ein Partner nicht gerade ideal ist, der die selben Probleme hat, hätte dir ja von Anfang an klar sein sollen.
        Oder hast du dir darüber überhaupt mal Gedanken gemacht?

        War jetzt vielleicht etwas heftig ausgedrückt. Aber du kommst ziemlich passiv rüber, vielleicht bringts etwas dich ein bisschen wachzurütteln.

        Kommentar



        • Re: und weiter ?


          Almitra schrieb:
          -------------------------------------------------------

          > Aber sorry, ehrlich gesagt wär das
          > deine Verantwortung gewesen da dran was zu
          > ändern.
          > Dein Leben in die Hand zu nehmen.

          Verantwortung, mein Leben in die Hand zu nehmen?

          Was soll ich denn bei einem Therapeuten, wenn ich fähig bin, Verantwortung für mein Leben zu übernehmen?

          Ist nicht der Gang zum Therapeuten gerade das Eingeständnis von der Unfähigkeit dazu und die Suche nach Hilfe?

          Ich habe es lang genug allein versucht, über 10 Jahre, mein Alkoholproblem in den Griff zu kriegen. Nach der Devise: Ich brauche keine Hilfe, das ist ein Zeichen von Schwäche. Reiß Dich mal zusammen, Dein Wille ist stark genug.

          Bis ich es kapiert hab, das es ohne Hilfe nicht geht. Wenn man allen Alkoholikerin einfach nur den Arsch treten müsste, wäre ja geil, dann wären die alle längst gesund. Dann macht mal, Ihr drei, wenn Ihr den Muskelkater vertragt.

          Stimmt, ich wollte jammern. Nachdem soviele mir geraten haben, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und nicht mehr meinen Weg allein zu suchen. Da wollt ich jammern und klagen, undankbar über die geleistete Hilfe, die schliesslich aus meiner Rentenversicherung finanziert wurde. Undankbar, weil es mir keineswegs besser, sondern vielleicht eher schlechter geht.

          Und? Dann soll ich halt mal wieder allein mein Leben in die Hand nehmen ... Ich finds schwierig und fühl mich überfordert, als Alleinerziehende mit drei Kindern irgendwo ganz neu und ganz allein anzufangen. Schwierig, nicht meinem Drang in jeder mich stressenden Situation zu trinken, schwierig, meine Gefühle zu verstehen, was meine pubertierenden Kinder oder meinen Partner angeht.

          Wenn Ihr meint, dann liegts wohl an der Verantwortung. Da reiss ich mich halt mal zusammen, gelle?

          Macht ja nix. Wollt ja nur mal jammern. Hilfe in Form von liebevollen Ratschlägen hab ich mir hier wohl kaum erwartet.

          Kommentar


          • Re: und weiter ?


            Hey, Mädchen...wenn Du magst dann ruf mich mal an..:-)
            Telefonnummer schick ich Dir per PN.

            Grüsse
            Nerea

            Kommentar


            • Re: und weiter ?


              Hallo Sandra,er wird für dich und die Kinder zur Gefahr? Das schaffst du ganz alleine. Warum holt mann sich den so was ins Haus? Ist es so toll zusammen zu saufen?Die Kinder tun mir leid, sie bleiben dabei auf der Strecke und was sollen sie lehrnen wenn ihr ihnen so ein Leben vorlebt???
              Schmeiß den Kerl und den Schnaps raus oder du machst deine Kids kaputt.Dein Leben ist es schon!
              :-(Gruß von marion

              Kommentar



              • Re: und weiter ?


                Schmeiß den Kerl und den Schnaps raus

                **Herrlich, soviel Unbedarftheit auf einem Haufen**

                Kommentar


                • Re: und weiter ?


                  Danke

                  Kommentar


                  • Masochismus


                    Da ist er ja wieder mein Masochismus ... genau das hab ich gebraucht, solche Antworten !!!

                    Als Ersatz dafür, dass mich mein Kerl demütigt.

                    ja wirklich, mein Unterbewusstsein hat mich entscheiden lassen, mir solche Sch... anzutun - das kleine Mädchen brauch das ...

                    Kommentar



                    • Re: Masochismus


                      SandraD. schrieb:
                      -------------------------------------------------------
                      > Da ist er ja wieder mein Masochismus ... genau das
                      > hab ich gebraucht, solche Antworten !!!
                      >
                      > Als Ersatz dafür, dass mich mein Kerl demütigt.
                      >
                      > ja wirklich, mein Unterbewusstsein hat mich
                      > entscheiden lassen, mir solche Sch... anzutun -
                      > das kleine Mädchen brauch das ...

                      Es gibt Menschen, die sind einfach dazu verdammt zu scheitern...

                      Kommentar


                      • Re: Masochismus


                        realplayer schrieb:
                        -------------------------------------------------------

                        > Es gibt Menschen, die sind einfach dazu verdammt
                        > zu scheitern...

                        und es gibt Menschen, die das Gegenstück praktizieren ...

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                        • Re: und weiter ?


                          Du hast Recht! Was soll man dazu sagen?
                          Ich war tatsächlich im ersten Moment sprachlos und erschüttert zu gleich.
                          Ich habe zwar auch meine Probleme, doch eines ist Gewiss, die deinigen möchte ich nicht gegen meine eintauschen. Ich glaube ich käme damit nicht klar.
                          Ich hätte vermutlich schon lange aufgegeben.
                          Nun, du hast nicht aufgegeben, hast aber leider auch nichts Wesentliches verändern können.
                          Wobei man das als Außenstehende nicht richtig beurteilen kann.
                          Vielleicht sollte man sagen, dass du von einem Schlamassel in den nächsten geraten bist.
                          Das man da ausgelaugt bist, bei dem was du hier schreibst, ist für mich persönlich vollkommen klar. Man ist ja auch keine Maschine, die man ständig erneuern kann.

                          Urlaub machen, um von dem ganzen Mist erst einmal Luft zu holen ist bestimmt gut. Man kann das doch ganz gut als Erholung nutzen. Nur hat man nach dem Urlaub die ganze Sch… wieder am Hals. Die laufen nicht von alleine weg, wenn man nicht massiv etwas unternimmt.

                          Du schreibst "Dein Freund tut dir Leid.". Ja, das tut er mir auch. Doch was ist mit dir?
                          Tust du dir nicht leid? Bist du kein Mensch, der ein menschwürdiges Leben verdient hat und dem man auch Respekt entgegenbringen sollte. Dem man Liebe gibt, Kraft zum Leben und einem diese nicht durch unschöne Taten nimmt?
                          Was macht dein Freund, um dein Leben schöner zu gestalten. Sind deine damaligen Probleme durch ihn besser geworden oder eher schlechter? Nach dem was du hier schreibst eher schlechter. So interpretiere ich deine Worte zumindest.
                          Was denkst du in Zukunft zu tun?
                          Möchtest du dein Leben lang so weiter machen, wie jetzt?
                          Hast du Angst vor dem letzten Schritt der Trennung, weil du dann auch das verlieren könntest, was er dir vielleicht als einziges gibt.
                          "Das er dich so liebt wie du bist."!!!!!!!!!

                          Muss man nicht auch in der Liebe jemandem helfen seine Probleme zu bewältigen und ihn nicht wieder dorthin zurück manövrieren?
                          Sandra, ich glaube du musst erst über dich und dem was du in Zukunft willst klar werden. Erst dann kann man einen Weg beginnen zu gehen.
                          Du bist damals schon einen Weg gegangen aber wohl dann auf eine falsche Abzweigung geraten! Schade, doch auch hier hast du deine Erfahrungen sammeln können, die du nun für einen erneuten Anlauf nutzen solltest.

                          Man sollte in dem nächsten Anlauf im Vorfeld klären:
                          - Will ich für mich glücklich werden, oder will ich nur andere glücklich machen, dabei aber unglücklich sein.
                          - Lebe ich mein Leben und das der Kinder oder lebe ich für andere.
                          - Komme ich künftig mit einer jetzigen Situation zurecht?
                          - Ist das was mir die Beziehung gibt wirklich all das was ich brauche?
                          - Was muss ich aufgeben und tun um wieder mehr Lebensfreude und soziale Sicherheit zu haben. Sowohl in Bezug auf den Alkoholismus als auch in Bezug auf Abhängigkeit an Personen.

                          Es gibt sicher noch viele Fragen, die man sich stellen kann und deren Antworten man suchen muss. Erst wenn die Antworten klar sind, kann man sich auf den Weg machen. Nur wenn man ihn dann macht, sollte man stets konsequent bleiben! Ist man das nicht, kann es am Ende noch schlimmer werden als es vorher war.

                          Das die Therapie nicht den Erfolg eingebracht hat, den du dir offenbar erhofft hast und den sich wahrscheinlich auch jeder in der gleichen Situation erhofft, ist schade.
                          Dennoch darf man nicht diesbezüglich den Kopf hängen lassen.
                          Eine Therapie erfordert das Zusammenarbeiten beider Seiten; womöglich hat das nicht so ganz hingehauen bzw. hätte man da vielleicht noch intensiver sein müssen.
                          Natürlich ist das nicht so glücklich, wenn Therapeuten wegen Zeitdruck eine Therapie nur halbherzig ausführen bzw. nur das nötigste tun.
                          Es weiß ja eigentlich keiner was wirklich nötig ist. Man kann denke ich auch nicht einschätzen, was der Patient nach einer Therapie dann wirklich macht. Ob er über den Berg ist, ob er labil ist, all das weiß man ja erst nach einer vergangenen Zeit NACH der Therapie. Da ist das Risiko schon groß.
                          Nichts desto trotz gibt es auch bestimmt noch Therapeuten, die nicht so unter Druck geraten. Vielleicht hat auch einfach nur die Harmonie nicht gestimmt. Die finde ich z.B. sehr wichtig!

                          Sandra, ich hoffe du kannst dich wirklich im Urlaub mal kurz erholen, die Zeit aber auch nutzen um dir über deine Zukunft klar zu werden. Die Kinder kann man da natürlich nicht vergessen.
                          Ich habe dir jetzt nicht wirklich groß hilfreiche Worte geben können, doch es war mir ein Bedürfnis dir meine Gedankengänge zu deinem Thema aufzuzeigen.

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                          • Re: und weiter ?


                            Schade... du machst eigentlich einen klugen, besonnen Eindruck. Da schreibt meiner Meinung nach ein intelligenter Mensch. Und doch kommst du nicht aus deinem Sumpf raus. Dabei hast du definitiv das Zeug dazu.

                            Es wird dich niemand retten. Begleiten ja oder dich im schlimmsten Fall tiefer runterziehen, wie im Augenblick. Aber dir und deinen fast erwachsenen Kindern endlich ein vernünftiges, ruhiges Leben bieten, das kannst nur du. Du hast die Macht dazu. Und du solltest hiervon endlich gebrauch machen.

                            Aber anscheinend ist dir jeder und alles wichtiger, als deine lieben Nächsten und du selber. Ein Jammer, erst recht für deine Kids.

                            Kommentar


                            • Re: und weiter ?


                              was, wo ist deine Heimat und warum kann sie nicht da sein, wo du bist?

                              Kommentar


                              • Re: und weiter ?


                                Hallo Katzenauge,

                                doch Deine Gedankengänge haben mir geholfen, vielen Dank. Sie machen mich darauf aufmerksam, dass ich wieder einmal mich verloren habe, mich und meinen Weg.

                                Was mir die Therapie immerhin gebracht hat, war Ruhe. 16 Wochen Ruhe und Konzentration auf mich und meine Bedürfnisse. Und als ich da fertig war, sprühte ich vor Energie. Ich bin morgens um 5.00 Uhr von allein aufgewacht und stand samstags um 5 Minuten vor acht bei Real, um meine Einkäufe zu machen. Ich dachte über meine berufliche Zukunft nach und intensivierte meine Hobbys. Ich war bei mir.

                                Und immer wenn ich allein bin, z.B. eine Beziehung beendet habe, strahle ich eine Stärke und ein Selbstbewusstsein aus, ja, dann fühle ich mich auch gut.

                                Und immer wenn ich eine Beziehung führen will, geht das alles den Bach runter. Und so böse ist mein Freund gar nicht. Immerhin hat er seit Beginn meiner Therapie im Oktober nicht mehr getrunken. Und das, obwohl ich so einige Rückfälle hatte. Er ist dabei nüchtern geblieben und hat seinen Frust über unseren Beziehungsstreit nicht mit runtergesoffen, sondern nüchtern zu mir gehalten. Und diesmal hat er sich eben auch mal das Recht herausgenommen.

                                Außerdem fällt mir auf, dass ich nicht zum ersten Mal aus einem Mann, der sich bis dahin keiner Fliege was zuleide getan hat, derartige Aggressionen heraushole. Ich will die Männer dabei nicht entschuldigen, aber ich tue da sicherlich meinen Teil dazu, dass es soweit kommt. Es ist halt ein Zusammenspiel von beiden, würde ich mich nicht wie ein Opfer verhalten, käme es auch nicht zur Täterschaft.

                                Nun, könnte ich die Beziehung beenden, oder mal wieder umziehen - wie schon so oft in meinem Leben -, um woanders in den nächsten Schlamassel zu rutschen. Das kann es nicht sein. Und das ist es, was ich schon die letzten Monate denke, ich möchte einmal eine Beziehung aushalten. Nicht weglaufen, nicht Schluss machen.

                                Ja, ich denke, ich weiss jetzt, welchen Weg ich gehen muss und Deine Worte haben mir schon geholfen. Ich muss mich auf mich konzentrieren. Und die Beziehung auf Distanz legen. Ich muss sie ja nicht beenden. Während der Therapie haben wir uns ja auch einmal die Woche gesehen und das war wunderbar. Es war richtig, meinem Freund zu sagen, dass ich ihn hier nicht mehr sehen will, da er meine Wohnung, meine Kinder nicht mehr ausreichend respektiert. Ich werde es dabei belassen.

                                Wir können uns ja einmal in der Woche sehen auf neutralem Gelände. Und dann kann ja wieder etwas anderes wachsen. Ein respektvollerer Umgang mit mir. Und ich habe dann Zeit, bei mir zu sein und meinen Weg zu gehen. Suchen muss ich glaub ich gar nicht so viel, die vielen Fragen, die Du stellst, ich kann sie eigentlich alle ganz gut beantworten, ich weiss schon, wo ich hin will und was ich von meinem Leben erwarte.

                                Ich verlier das nur alles immer aus dem Auge, wenn ich lieben will. Da liegt das Problem. Ich muss vielmehr darauf achten, bei mir zu bleiben. Und diese zeitliche und räumliche Distanz zu meinem Freund wird mir das erleichtern.

                                Es geht mir schon besser. Eigentlich bin ich auch gar nicht so jemand, der immer jammert und so passiv ist. Dann hätte ich mir wahrscheinlich schon längst einen Strick genommen unter diesen Umständen. Ich poste hier halt nur, wenns mir schlecht geht. Warum sollte ich auch, wenn alles gut läuft.

                                Also, danke nochmal, Katzenauge. Schönes Wochenende.

                                Kommentar


                                • Re: und weiter ?


                                  "Ich poste hier halt nur, wenns mir schlecht geht. Warum sollte ich auch, wenn alles gut läuft."
                                  Um der Anderen willen, die teilnehmen, wenn Sie auf dem Talboden sind.

                                  Von mir ganz abgesehen, haben sicher manche, die Ihre Geschichte vor Jahren mit verfolgt und die sehr unterschiedliche Diskussion mitgestaltet haben, sich immer mal gefragt, wie Sie Ihren Weg bewältigt haben.

                                  Diesmal finde ich es richtig, dass Sie das Wohlergehen der Kinder an oberster Stelle sehen, dazu passt übrigens auch, zu Ihrem Freund etwas Distanz zu halten.

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                                  • Re: und weiter ?


                                    Lass dich nicht vom Alkohol oder einem Besoffenen kastrieren!
                                    Wenn du den echten Willen hast, davon loszukommen, schaffst du es auch!
                                    Viel Glück!

                                    Kommentar


                                    • Re: und weiter ?


                                      Hallo Sandra,

                                      ich freue mich wirklich sehr, dass ich dir mit meinen Gedankengängen doch ein klein wenig helfen konnte. Es ist ein oftmals schwieriges Unterfangen die Gedanken in richtige Worte zu fassen. Sie so zu verfassen das man sie auch so versteht, wie sie gedacht waren.
                                      Ja, deinen Weg hast du wohl zwischenzeitlich verloren. Nun gilt es dorthin wieder zurück zu finden und es wenn irgend möglich noch besser als vorher zu machen. Die Gefahren kennst du ja nun zu genüge.
                                      Ruhe ist ein wichtiger Faktor in, während aber auch NACH der Therapie. Für mich war die Zeit der Therapiestunden auch immer sehr erholsam. Ansonsten war und ist es Heute auch immer ein "auf die Uhr schauen." Ich meine dass das doch schon positiv war, auch wenn es nicht das einzig wichtige ist. Aus dieser Ruhe konnte man aber auch eine gewisse Kraft für das was kommt schöpfen und so doch noch mehr bewältigen als ohne diese Ruhe. Bei mir war es zumindest so.

                                      " würde ich mich nicht wie ein Opfer verhalten, käme es auch nicht zur Täterschaft. "

                                      Nein, dass sehe ich nicht so.
                                      Natürlich trägt man oftmals etwas zu dem Verhalten des Partners bei. Da stimme ich dir zu. Doch gibt es auch dem anderen nicht einen Freibrief wenn man sich wie ein Opfer verhält. Das ist in meinen Augen keine Liebe.

                                      Distanz ist denke ich gut. Was dann daraus wird, muss man abwarten.
                                      Noch wichtiger ist das du wirklich weißt wohin du willst und was du dir von deinem Leben erwartest. Alleine das ist schon eine gute Basis für einen neuen Versuch.

                                      " Ich poste hier halt nur, wenn es mir schlecht geht. Warum sollte ich auch, wenn alles gut läuft. "

                                      Klingt plausibel! Auch wenn ich hier Herrn Dr. Riecke beipflichten muss.
                                      Wenn es uns gut geht, können wir diese Kräfte auch anderen weitergeben und nicht nur für uns alleine beanspruchen. Das kann nicht jeder, doch man kann da hinein wachsen. Ich versuche das im Prinzip auch immer wieder und wenn ich dann sehe das ich doch ein klein wenig helfen konnte, gibt mir das auch Auftrieb für meine Probleme. Weißt du, wenn man einem anderen eine Empfehlung gibt, merkt man desöfteren, dass man es selbst an sich nicht anwendet. Plötzlich erhält man eigene und neue Ideen. Ich weiß nicht wie es anderen geht, die hier schreiben, doch mir geht es häufig so. Man ist einfach neutraler wenn es nicht um einen selber geht.
                                      Du kannst es ja einfach mal versuchen wenn du magst. Wenn es dir nichts bringt, lässt du es einfach wieder.

                                      Ich finde diese egoistische Welt einfach traurig und möchte es für mich ein Stück besser machen. Immer gelingt mir das auch nicht, ich werde es aber weiter versuchen.

                                      Kopf hoch und alles Liebe für deinen neuen Weg.

                                      Kätzchen

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                                      • Re: und weiter ?


                                        Hallo Sandra,
                                        du bist ja ganz schön am Boden! Trotzdem machst du den Eindruck, dass du eine starke, intelligente Frau bist! Du brauchst nur die entsprechende Hilfe.

                                        Wenn dir die Therapie nicht helfen konnte, vielleicht versuchst du es mal mit einer Selbsthilfegruppe? Leute, die ähnliches erlebt haben, können einen besser verstehen und einem vielleicht auch besser helfen. Ich weiß nicht, wie stark dein Alkoholproblem noch ist und das deines Freundes. Vielleicht wendest du dich mal an die Anonymen Alkoholiker oder an Alanon (für alkoholkranke Angehörige). Keine Angst, das sind nicht die Penner unter der Brücke, sondern alles Menschen, die versuchen wollen (oder es geschafft haben), mit dem Alkohol aufzuhören. Ich habe mal eine Freundin zu einem Treffen begleitet, weil sie sich alleine nicht traute. Es waren Menschen aller Altersgruppen und aller Gesellschaftsschichten. Meiner Freundin haben diese Treffen sehr geholfen und ihr Rückhalt, Selbstvertrauen und Hilfestellung gegeben.
                                        Was deine Kinder betrifft: kannst du Kontakt mit anderen Müttern aufbauen, bei denen deine Kinder vielleicht ab und zu mal sein können, damit du ein bisschen Luft für dich bekommst?
                                        Was spricht auch dagegen, dir wenigstens stundenweise eine Beschäftigung zu suchen, die dich ja auch ablenkt, unter andere Leute bringt und dir vor allem eine Stabililtät in deinen Tag bringt?
                                        Vielleicht solltest du auch nochmal mit einem Arzt sprechen. Ich habe auch die Vermutung, dass du zu Depressionen neigst - dagegen gibt es Hilfe!

                                        Ich wünsche dir von Herzen alles Gute und viel Kraft!

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                                        • Re: und weiter ?


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                                          Der Therapeut kann dir nur den Weg zeigen. Gehen musst du ihn selbst, das heisst harte Arbeit an sich selber.

                                          Da hilft Jammern überhaupt nicht weiter! Das weiss ich aus eigener Erfahrung. Aber jammer ruhig weiter und gib den anderen die Schuld...
                                          Viel Spass

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                                          • Re: und weiter ?


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                                            Ich weiß gar nicht so recht, was ich Dir schreiben könnte... Ohrlaschen hast Du schon erhalten... Da Du bereits Therapie gemacht hast, bist Du nicht glücklich mit Deiner Krankheit Alkohol... Also bist Du nicht abgestumpft... Siehst auch Deine Kids... Und Deinen Freund....
                                            Wie siehst Du Dich?
                                            Das Alkohol keine Lösung ist weißt Du sicher auch schon lange...
                                            Also was würde Dir helfen konsequent vom Alkohol zu lassen?
                                            Es ist sicher schwer mit Kids alleinerziehend ein neues Leben aufzubauen... Aber welche Alternative hast Du? Wo wird Dich Dein Weg hinführen mit Alkohol?
                                            Nur ein Wohnungswechsel wird Dir wohl nicht viel bringen, wenn Du Dich nicht selbst änderst... Ansonsten verschleppst Du Deine Probleme nur, Du nimmst sie mit und denkst dann, das ein Neuanfang auch nichts bringt....
                                            Nun... Da Du an Dir arbeiten musst hast Du doch auch alle Macht der Welt... Du gehörst Dir und kannst alles versuchen und auch schaffen, sofern Du Dich nicht verlierst....

                                            Ich wünsche Dir viel Kraft....

                                            LG

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