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Ist das normal?

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  • Ist das normal?

    Hallo zusammen!

    Ich (27) mache mit meinem Freund (34)seit einigen Wochen sehr kriselige Zeiten durch, die uns beiden viel Kraft rauben. Da ich allmählich den Überblick verliere, ob das der ganz normale Wahnsinn ist, oder tatsächlich massiv (für mich fühlt es sichso an) ist, hätte ich gerne eine Einschätzung von Aussen.

    Also, wir sind seit sechs Monaten zusammen und ziehen in zwei Wochen in die gemeinsame Wohnung. Obwohl das recht fix ging, fand ich es trotzdem nicht verkehrt den Versuch zu wagen. Er hat das Ganze mehr forciert als ich.
    Im Großen und Ganzen geht es wohl um seine Streitkultur und seine Meinung zu mir, dass ich in vielem zu spießig wäre und alles an mich reissen würd (in letzterem hat er recht).
    Ich merke, dass ich mich aufgrund dessen, dass er in Streits sehr persönlich und verletzend wird, mich immer mehr distanziere. Auch habe ich zunehmend den Eindruck, dass er in Auseinandersetzungen meine Schwachpunkte gezielt benutzt um mich zu verletzen. Ich finde so ein Verhalten unmöglich. Selbiges habe ich x-mal gesagt, auch das er damit sehr viel bei mir kaputt macht. Eine zeitlang hat er auch wirklich versucht, nicht gleich auszurasten. Das ist inzwischen aber passé.
    Je näher der Umzug rückt, umso öfter geraten wir aneinander (die klassischen IKEA Szenen). Gerade musste ich mir anhören, dass er sich sonst immer auf Umzüge und neu einrichten gefreut habe, nun zum erstenmal gar nicht, weil ich ja soooo unkreativ sei.
    Mich verletzt das alles sehr.

    Zwischendrin macht er auch ganz viele tolle Dinge für mich, versucht mich zu entlasten oder bringt mir kleine Aufmerksamkeiten mit, schreibt Zettel an die Kühlschranktür, schickt liebe SMS etc.

    Inzwischen merke ich aber, dass mir die ständigen Auseinandersetzungen die Kraft rauben und die lieben Seiten an ihm mehr und mehr in den Hintergrund rücken.

    Liegt dass nur am Stress des Zusammenziehens, oder daran, dass wir wirklich einfach nicht zurecht kommen? Wir haben das alles auch schon oft besprochen, aber ohne nennenswerte Erfolge. Oft fragt er mich warum ich schlechte LAune habe, dabei ging es mir gut und ich hatte keine schlechte Laune. Bis zu eben diesem Moment.

    Ich will nicht nach sechs Monaten schon so abgegessen sein und mich auch nicht von ihm distanzieren. Das passiert im Moment, weil ich einfach nicht weiter weiß.


  • Re: Ist das normal?


    >es geht um (eure) Streitkultur und seine Meinung zu >mir, dass ich in vielem zu spießig wäre und
    >alles an mich reissen würd (in letzterem hat er >recht).


    es geht um streitkultur und es ist eine frage der intelligenz_


    A. Regeln der partnerschaftlichen Kommunikation:


    1. aktives, aufmerksames und akzeptierendes, positiv verstärkendes Zuhören.


    2. richtiges Verstehen, Wahrnehmungsprüfungen, Informationssuche durch Rückfragen.


    3. Paraphrasieren (wiederholen der Partneräußerungen mit eigenen Worten).


    4. Mitteilung der eigenen Gefühle und Empfindungen in Bezug auf die Partneräußerungen.


    5. Verstärkung positiven Verhaltens, Aufbau positiver Kommunikations- und Interaktionselemente.


    6. Äußern von Störungen, Kritik ohne Vorwurf!! Herausarbeiten von Kompromissen.


    7. Rollenwechsel




    B. Welche Menschen mögen oder lieben wir?


    Die Forschung (sowie meine Lebenserfahrung) hat im Wesentlichen ergeben, dass wir uns zu Menschen hingezogen fühlen, die uns
    maximale Belohnung oder Erfolg (was auch immer das für den einzelnen bedeuten mag) bei
    minimalem Aufwand verschaffen.


    So mögen wir lieber Menschen, die uns
    physisch nahe sind als solche, die
    weiter entfernt sind.


    Wir ziehen Menschen vor,
    die uns mögen und die ihre
    Sympathie für uns dadurch demonstrieren,
    dass sie uns Gefälligkeiten erweisen und
    nette Dinge über uns sagen.


    Wir mögen Menschen, die unsere
    Bedürfnisse befriedigen
    und die Bedürfnisse haben, die wir erfüllen können.


    Sind zwei Personen in einer Freundschaft oder einer romantischen Liebesbeziehung verbunden, so muss man zwei Kosten Nutzen Vergleiche berücksichtigen.
    Der Austauschtheorie entsprechend kann eine Beziehung nur dann von Dauer sein, wenn sie sich als
    rentabel für beide Partner erweist.


    Das heißt, für jeden Partner muss die Beziehung
    Belohnungen mit sich bringen,
    wie Sicherheit,
    Ansehen
    Geborgenheit
    Vertrauen etc.,
    wobei der damit verbundene
    Aufwand minimal sein muss.


    Ein solches Ergebnis kommt am ehesten in einer
    ausgewogenen Beziehung zustande, bei der ein
    gleichgewichtiger Austausch von Vorteilen stattfindet.


    Demzufolge werden beide Partner am befriedigtsten sein,
    wenn sie gleiche Gewinne erzielen.


    Wir streben nach dem Ideal, aber treffen unsere Wahl meist auf der Grundlage dessen, was wir einem anderen
    tatsächlich anzubieten haben.



    aus: Psychologie - Eine Einführung - von Philip G. Zimbardo & Richard J. Gerrig

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    • Re: Ist das normal?


      Mir fallen gleich paar Dinge auf.
      Du willst alles an dich reißen. (gibst du zu)
      Du bist sehr leicht zu verletzen. (hast ne dünne Haut)
      Du bist anscheinend auf ihn angewiesen.(Du kannst nicht los lassen)

      Wenn du also bei ihm bleiben willst, solltest du mal versuchen dir darüber klar zu werden, wo deine Anteile an seinem verhalten liegen könnten.
      Ich vermute mal, du provozierst ihn bewusst oder unbewusst und er versucht krampfhaft seine Position in der Beziehung zu halten.

      Frage: warum willst du alles an dich reißen,
      wozu soll er eigentlich gut sein, wenn du alles alleine bestimmen und verfügen willst?

      Wozu also brauchst du einen, der dich laufend verletzt und wenn du ohnehin alles alleine bestimmen und regeln willst?

      Du hast deine Frage im Thread ja fast schon richtig formuliert! Sie könnte auch auf dich bezogen gestellt sein.

      Verzeih mir, wenn ich dir hier etwas unsanft meine Analyse offeriere. Vielleicht versuchst du mal ein bissel über dich, deine Handlungsmuster nachzudenken. Und findest dann eine Lösung deines, bzw eueren Problems.

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      • Re: Ist das normal?


        Hallo also ich würde in dieser situation, denke ich, das gemeinsame umziehen verschieben. Denn momentan wäre es eher belastend als eine schöne gemeinsame sache.

        Ich selbst habe schon eine schlimme beziehung hinter mir. Obwohl ich genau sagte was mich stört und welche äußerungen ich nicht mag, wurde dann noch mehr darauf hingestichelt und die schwachstellen bewusst! ausgenutzt.

        Aber in dieser situation würd ich jetzt nicht umziehen. Der umzug soll ja euch ja mit was schönem verbinden und ob das dann noch so gut ist wenn ihr euch jetzt öfters auseinandersetzt!?

        Wobei ich persönlich sowieso der meinung bin das nach 6 monaten viel zu früh ist. Ich hab meistens nach über nehm jahr das wahre gesicht meines partners kennen gelernt. Ich habe öfters bei ihm übernachtet. hatte den wohnungsschlüssel aber wohnte nicht bei ihm. (kam bei 2 Männern vor) Und ich bin froh dass es nicht so bald zu einem zusammen ziehen kam. Denn mit 6 monaten kennt man seinen partner noch nicht wirklich

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