vornweg: ich frage stellvertretend für eine Bekannte, da ich den leidenden Anblick nicht mehr ertragen kann. Ich reiche gern Informationen nach, da ich nicht jedes Detail kenne.
Also ...
Mit Mitte 50, normalgewichtig, wurde nach jahrelangem Schmerzen im Hüftbereich, zig Diagnosen und Hin-und-Her mit mehreren Fachärzten letztendlich eine Hüft-OP bei ihr durchgeführt.
Die Schmerzen in der Hüfte waren so stark, dass laufen an manchen Tagen fast nicht möglich war. An manchen Tagen ging es wiederum. Die meisten Tage ging es aber nur mit Schmerztabletten, teilweise 1-3x400er Ibuprofen am Tag. Manchmal dauerte es 1-2 Minuten um überhaupt aus dem Sitzen aufzustehen um dann die ersten paar Meter humpelnd über den Gang zu schleifen.
Nach der Hüft OP war aber alles tausend mal besser als vorher. Sie hat wieder angefangen Sport zu machen, hat gut abgenommen etc., eigentlich wie neu geboren. Ingesamt eine gute Entscheidung, auch wenn bis zum Schluss die Skepsis überwogen hat.
Nach ca. 1-2 Jahren fingen bei ihr aber die Knieprobleme an . Wir (und auch die bisher involvierten Ärzte) vermuten einen Folgeschaden aus der jahrelangen Hüft-Thematik.
Jetzt waren wir bei mehreren Ärzten in der Umgebung, die, genau wie bei der Hüfte damals, alle unterschiedliche Meinungen haben.
Der eine sagt, da hilft Gymnastik. Der andere sagt, da kann man was mit Arthroskopie machen. Der nächste sagt, da muss man unbedingt das Gelenk wechseln. Der eine sagt, da ist nichts zu sehen auf den Röntgenbildern. Der andere sagt, da ist bereits nen Band angerissen und amn kann einen Erguss ertasten. Der dritte nimmt einfach die Meinungen der anderen beiden und macht einen Mix daraus ...
Die Diganose-Situation ist einfach frustrierend, da jeder was anderes sagt.
Fakt ist, sie kann nicht mehr bzw. nur noch an wenigen Tagen aufgrund der Knieproblematik laufen und sie hat aber eine Arbeit am Fließband, bei der sie sich ja schon bewegt bzw. bewegen muss. Sport macht sie auch regelmäßig, wenn die Schmerzen gerade nicht unerträglich sind. Physio ist auch regelmäßig auf dem Plan. Hilft immer nur kurzfristig, bis man die Praxis verlässt. Dazu kommt, dass Schmerzen meist nicht auftreten, wenn der Arzt sie provozieren will, was zusätzlich den Eindruck erweckt, dass ja alles okay ist.
Was mir allerdings am meisten sorge bereitet ist die Schmerz-Tabletten Thematik. Mittlerweile höre ich wieder von "bis zu 3 x Ibu am Tag, dann gehts". Auf Dauer sind Organschäden doch vorprogrammiert. Die anderen Gelenke werden dadurch sicher auch nicht besser.
Ich frage mich gerade: Wenn jeder Arzt etwas anderes sagt, was kann man denn noch machen?
Mein Eindruck ist, das alle eigentlich ratlos sind. Und wenn einer sagt "mit bisschen Physio bekommen wird das weg" und der nächste sagt "Arthrospkopie" und der dritte sagt "Arthroskopie bringt gar nix, das Knie wechseln ist das einzige was hilft" ... Ein Arzt macht tausend Untersuchungen, empfielt letzlich Physio, die nichts brachte, bei einem anderem hatte man das Gefühl, dass er sich nicht mal das Röntgenbild richtig angeguckt hat und empfielt eine Knie-OP. ... also tut mir leid ... klar fühlt man sich da verständlicherweise als "Spielball" der Ärzte ... und das man da nicht sofort sagt "Knie OP mach ich!", ist wohl auch verständlich ...
Was kann man denn noch machen? Gibt es "Spezialisten" hier in D, bei denen es lohnt sich mal vorzustellen? Oder sollte man da auch nicht zu viel erwarten? Wie kann man sich der ganzen Thematik noch nähern?
Ich habe echt Angst, da sie auch mittlerweile resigniert, ich aber nicht mehr sehe, dass das vor allem mit den Schmerztabletten lange so weiter geht ...
Was ich gern hätte wäre ein Arzt/Spezialist, der sich Zeit nimmt sich der Thematik mal richtig annimmt und die Optionen mit deren Chancen und Empfehlungen klar aufzeigt. Privatleistungen kommen natürlich auch in Frage, wenn es das irgendwie besser/qualitativer macht, denn ich habe ein bisschen das Gefühl, dass sie einfach nur von Arzt zu Arzt "durchgeschoben" wird, aber keiner sich wirklich kümmert.
Hat jemand noch andere Tipps?
Grüße
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