ich bin 25 Jahre alt und habe seit Mai 2022 Schmerzen am rechten unteren Rücken im Bereich des ISG-Gelenks.
Besonders stark sind die Schmerzen beim Stehen bzw. oft nicht auszuhalten, sodass ich mich setzen muss. Dadurch kann ich bestimmte Tätigkeiten (Kochen, Spülen, Putzen etc.) oft nicht wahrnehmen. Stärker sind die Schmerzen zudem, wenn ich nachts auf dem Bauch geschlafen habe. Aus diesem Grund schlafe ich seit zwei Monaten fast nur noch auf der Seite. Die Schmerzen sind nur an einer sehr kleinen Stelle im Bereich des ISGs und ich kann sie mit dem Finger genau lokalisieren und den ganzen Bereich mit dem Daumen abdecken. Manchmal/selten wandern die Schmerzen und strahlen ins Gesäß, LWS, BWS und Leiste aus.
Seit Mai war ich bei vier verschiedenen Ärzten (zwei Orthopäden, zwei Physiotherapeuten), die alle die gleiche Diagnose gestellt haben -> ISG-Blockade. Dabei war das ISG-Gelenk bis auf einmal immer links blockiert, obwohl ich rechts die Schmerzen habe. Die Lösung der Blockade durch Infiltration und Einrenken hat nicht zu einer signifikanten Abnahme der Schmerzen geführt, sondern in den ersten Tagen zu einer Zunahme der Schmerzen. Das letzte Mal wurde mir das ISG am 16. August 2022 eingerenkt. Seitdem mache ich täglich Dehnübungen (Hüftbeuger, Bauchmuskel, generell unterer Rücken). Seitdem sind die Schmerzen etwas weniger geworden. Bei meinem letzten Arzttermin am 30. August war das ISG auch nicht mehr Blockade. Die Schmerzen sind jedoch auf einem etwas geringeren Niveau, geblieben. In der letzten Woche haben die Schmerzen wieder zugenommen. Meinen nächsten Arzttermin habe ich am 19.9.. Mal sehen, ob das ISG wieder blockiert ist.
Ein MRT der LWS sowie eine Röntgenaufnahme der LWS waren unauffällig.
Ich habe mehrere Ideen und Theorien, warum die Schmerzen nicht weggehen bzw. warum die Schmerzen entstanden sind.
Ab Anfang Mai habe ich probiert, meinen verkürzten Brustmuskel zu dehnen und die Schultern und den Kopf aktiv zurückzunehmen. Hierauf habe ich auch stark im Alltag geachtet. Vielleicht habe ich mir durch diese Fehlhaltung ein Hohlkreuz antrainiert, was zu Schmerzen im ISG geführt hat. Hierfür spricht die Tatsache, dass das erstmalige Auftreten der Schmerzen und mein Versuch, diese Haltung einzunehmen, zeitlich übereinstimmen. Eine Stunde nachdem ich bei der PC-Arbeit im Stehen diese Position eingenommen habe (Schulter/Kopf zurück, Brust raus) traten die Schmerzen erstmalig auf. Diese Haltung habe ich auf Anraten meiner Physiotherapeuten beibehalten, da ihrer Meinung nach die ISG-Schmerzen hierauf nicht zurückzuführen seien. Erst als nach eineinhalb Monaten die Schmerzen immer mehr zunahmen und das ISG immer wieder blockiert war, habe ich die Haltung nicht mehr (aktiv) eingenommen. Für diese Theorie spricht zudem, dass das ISG nicht mehr blockiert ist, seitdem ich seit Mitte August Übungen gegen das Hohlkreuz mache.
Eine andere Erklärung wäre meine Bänderdehnung im linken Knie von Mitte April. Diese Bänderdehnung habe ich zunächst nicht behandeln lassen, da ich im Urlaub war. Stattdessen bin ich hiermit sogar noch gewandert, indem ich mein Körpergewicht fast ausschließlich auf das rechte Knie verlagert habe. Diese Fehlhaltung habe ich zwei Wochen lang eingenommen. Vielleicht habe ich mir hierdurch eine dauerhafte Fehlhaltung antrainiert, wodurch das ISG immer wieder blockiert.
Eine andere Idee wäre noch, dass durch die mehrmalige Lösung der Blockade die Muskeln, Bänder und/oder Sehnen am ISG noch so gereizt oder entzündet sind, dass trotz gelöster Blockade die Schmerzen noch weiter anhalten. Oder sich generell im Gelenk eine starke Entzündung gebildet hat, die nicht von allein weggeht.
Ich habe im Alltag z. T. starke Schmerzen und möchte diese endlich loswerden. Ich würde mich über eine Rückmeldung zu folgenden Fragen sehr freuen:
- Kann es sein, dass alle vier Ärzte die falsche Diagnose (ISG-Blockade) gestellt haben und die eigentliche Ursache für meine Schmerzen noch unentdeckt ist?
- Was wären weitere Möglichkeiten für meine Schmerzen, die ich noch abklären könnte?
- Sollte ich noch mal einen anderen Arzt aufsuchen, da vielleicht die wirkliche Ursache für die Schmerzen noch nicht gefunden ist?
- Wäre aufgrund der monatelangen Schmerzen und wiederkehrenden Blockade eine operative Versteifung des ISG-Gelenks empfehlenswert?
- Welche von meinen aufgeführten Theorien erscheint Ihnen am sinnvollsten?
- Sollte ich das ISG/LWS mit Faszienrolle und -bällen bearbeiten oder dies besser sein lassen?
Auch andere Tipps sind mehr als willkommen.
Ein schönes Wochenende!
Kommentar