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Fragen bzgl. HWS-Myelopathie

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  • Fragen bzgl. HWS-Myelopathie

    Hallo,


    mein Mann erlitt vor über 20 Jahren aufgrund eines Fahrradsturzes eine Fraktur des 7. HWKs. Einhergehend mit einer Spinalkanalstenos C7.


    Er ist aufgrund seines Sports (Turnen, Fahrrad fahren, joggen) sehr fit und muskulös.


    Bei seiner letzten MRT-Untersuchung der HWS wurde eine Myelopathie sicher festgestellt, allerdings im Anfangsstadium.


    In den Jahren davor wurde nie ein sicheres Myelopathiezeichen festgestellt.


    Er konnte sich erinnern, dass er damals nach dem Sturz bei mehreren Neuro-/Wirbelchirurgen gewesen ist. Nur einer sah eine Indikation für eine OP, um eine Myelopathie zu verhindern.


    Aufgrund des neuen Befundes, ging er jetzt wieder zu zwei verschiedenen Neuro-/Wirbelsäulenchirurgen. Der eine sagte "OP", der andere sagte "Abwarten".


    Mein Mann hat keinerlei subjektiven Ausfälle, Ameisenlaufen, Kribbeln, Kraftdefizite. Bei einem Chirurg gab es Fragen nach JOA. Volle Punktzahl.


    Auch ein befreundeter Knie- und Schulterchirurg sowie mehrere Physiotherapeuten rieten ihm von einer OP ab, da er ja keine Probleme hat.


    Die Myelopathie ist zwar jetzt ganz fein zu sehen, aber er spürt nichts. Es könnte wohl genauso gut andersrum sein. Er hätte wahnsinnige Ausfälle, Schmerzen, Probleme, aber auf den Bildern wäre (fast) nichts zu sehen. Es soll wohl auch Fälle geben, da müsste ein Patient nach den MRT-Bildern querschnittsgelähmt sein, springt aber fröhlich rum.


    Abgesehen von den Risiken, die eine solche OP haben, wurmt es meinen Mann, ob es vielleicht nicht doch besser gewesen wäre, sich vor ca. 15 Jahren operieren zu lassen, weil dann hätte er heute keine Myelopathie.


    Wobei ihm ein Neuro-/Wirbelsäulenchrirurg gesagt hat, dass selbst diese Myelopathie, jetzt wo man sie leicht erkennen kann, nach einer OP weiter voranschreiten kann.


    Der befreundete Knie- und Schulterchrirurg meinte auch, dass Myelopathie ein so weites Feld ist, das noch gar nicht bis zu Ende erforscht ist und dass mein Mann, allerdings mit Adleraugen sozusagen, weiter trainieren soll. Er würde schon spüren, wenn was nicht stimmt, ihm gut tut.


    Aber wie ist das bzgl. der damaligen Aussage? Hätte eine Myelopathie mit einer OP verhindert werden können?


    Leider wollten die aktuellen Neuro-/Wirbelsäulenchirurgen keine Empfehlungen bzgl. Sport aussprechen, außer dass Maximalkrafttraining jeglicher Art kontraproduktiv sein könnte, genauso wie die Hyperextension des Nackens.


    Gibt es da keine allgemeingültigen Empfehlungen? Was ist gut, was nicht? Was sollte man und was nicht?


    LG



  • Re: Fragen bzgl. HWS-Myelopathie

    Hallo "reiche susi",
    leider ist es wie immer im Leben, dass man "im nachhinein" schlauer ist.

    Leider kann man im Rahmen eines Forums keine konkreten Empfehlungen abgeben.

    Der Algorithmus sollte in den nächsten Schritten sein:
    1. ist die Myelopathie wirklich gesichert?
      Gibt es Vergleichs-MRT´s der HWS
      Wenn ja -> in welchem Zeitraum fand die Verschlechterung statt.
    2. Welches Ausmaß hat die verursachende Stenose / Engstelle der HWS
    3. Gab es ggf. begleitende Faktoren, die unabhängig eine Myelopathie ausgelösen haben könnten, z.B. HWS Distorsion etc.
    4. Gibt es alternative Möglichkeiten, die eine Myelopathie im MRT suggerieren wie MS Herd, Syringomyelie etc.
    Wenn ein schnelles Voranschreiten vorliegt, besteht eine gewisse Tendenz zur Erweiterung des Kanals, wenn Prozess sehr langsam läuft und alternative Erkrankungen sicher ausgeschlossen wurden könnte man an engmaschige Kontrollen über ein MRT der HWS denken.

    Mehr lässt sich leider aus der Ferne hierzu nicht sagen.

    Mehr Informationen auch zur Myelopathie auf meiner Seite unter: Myelopathie

    Viele Grüße,
    Nicolas Gumpert
    dr-gumpert.de, das medizinische Informationsportal. Hier finden Sie hilfreiche und laienverständliche Informationen zum Thema der Myelopathie.

    Kommentar


    • Re: Fragen bzgl. HWS-Myelopathie

      Sehr geehrter Herr Dr. Gumpert,

      vielen Dank für Ihre Antwort.

      Auch, wenn es jetzt im Nachhinein egal ist, kann man mit einer OP eine Myelopathie verhindern?

      1. Mein Mann wird 1 x pro Jahr per MRT an der HWS untersucht. In den letzten Jahren stand in den Befunden immer sowas, wie "kein sicheres Zeichen einer Myelopathie" u. ä. Aktuell meinen beide Neuro-/Wirbelsäulenchirurgen, dass eine Myelopathie, wenn auch beginnend und leicht, zu sehen ist. Einer von beiden meinte, nachdem er sich auch ältere MRT-Aufnahmen angeschaut hat, dass es unter Bezugnahme der neuen Aufnahmen rückblickend schon vor drei, vier erste Anzeichen gegeben hat.
      2. Was genau meinen Sie mit Ausmaß?
      3. Soviel, wie ich weiß, hatte er kein Schleudertrauma.
      4. Von anderen Möglichkeiten, die eine Myelopathie suggerieren, hat keiner was gesagt. Aber Profis müssten das doch sehen, oder!?

      Würden Sie bitte einen Blick auf die letzten MRT-Bilder werfen? Ich könnte diese anonym z. B. bei dropbox hochladen und hier den link posten.
      ​​​​​​
      Nochmals vielen Dank.

      LG

      Kommentar

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