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Schmerzen im Schulterbereich und taube Hand

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  • Schmerzen im Schulterbereich und taube Hand

    Sehr geehrter Herr Dr. Gumpert,

    ich bin 48 Jahre alt, männlich und mache seit 10 Jahren moderaten Kraftsport mit Hanteln, etwa zwei bis drei mal wöchentlich 45 Minuten, Oberkörper-/Rückenmuskulatur ist trainiert (mäßig, nicht bodybuildermäßig).

    Ich habe seit etwa fünf Jahren chronische Schmerzen im rechten oberen Rücken, zwischen Wirbelsäule und Schulterblatt, unter dem Schulterblatt und auch im Bereich des rechten Trapezius. Wenn ich gerade am Schreibtich sitze, strahlen die Schmerzen bis in den Oberarm und meine Finger schlafen ein. Es geht los beim kleinen Finger und Ringfinger, dann Mittel und Zeigefinger und wenn ich in dieser Position bleibe, schläft die ganze Hand und der Unterarm ein. Ich arbeite deswegen seit drei Jahren im Liegen (kein Scherz) mit einem Computertisch fürs Bett (ich bin Programmierer). Wenn ich gehe oder stehe, treten die Schmerzen kaum auf, nur beim leicht vorgebeugten Sitzen. Für meine Arbeit sind die Schmerzen ein großes Problem, denn ich verbringe nicht gerne den ganzen Arbeitstag liegend.

    Ich lebe in Kolumbien und die bisherigen Arztbesuche haben zu nichts geführt. Ich will damit nicht sagen, dass hier die Ärzte unfähig wären, aber sie sind Angestellte der Krankenkassen und sehr auf Sparen bedacht. Man muss um jede Untersuchung kämpfen und Überweisungen zum Spezialisten werden vermieden. Meist wird man mit Paracetamol abgespeist. Es wurde dann nach 18 Monaten Wartezeit sogar eine MRT gemacht, aber der begutachtende Arzt meinte, es gäbe nichts zu operieren.

    Die Therapie bestand im Auflegen eines Heizkissens für 20 Minuten und einer Massage, das Ganze über 10 Sitzungen. Effekt = 0. Ich habe dann einmal auf meine Kosten einen Orthopäden aufgesucht der mit Ketocort in den verhärteten Muskel zwischen Schulterblatt und Wirbelsäule gespritzt hat. Dadurch ging der Schmerz für zwei Wochen zurück, aber die Ausfallerscheinungen nicht. Und die Wirkung hat bald wieder nachgelassen.
    Ich habe mir im Internet krankengymnastische Übungen herausgesucht und ein paar Monate lang regelmäßig gemacht, dadurch wurde es mal besser, mal schlechter, im Endergebnis jedoch ohne Änderung.

    Ich bin ziemlich ratlos, will mich aber noch nicht mit der Situation abfinden und den Hauptteil meines Arbeitslebens im Liegen verbringen. Daher bin ich für jeden Rat dankbar!

    Viele Grüße


  • Re: Schmerzen im Schulterbereich und taube Hand

    Hallo MichaP,
    Ich kann Ihren Unmut über die Situation gut verstehen. Leider ist es unmöglich über das Internet eine Diagnose zu stellen. Dafür müsste ich Sie körperlich untersuchen und die MRT-Bilder einsehen. Allein von Ihrem Bericht ausgehend halte ich ein HWS-Syndrom oder ein Thoracic-outlet-Syndrom für möglich. Jedoch sind das wie gesagt nur Vermutungen.
    In Deutschland wären beide Erkrankungen Indikationen für eine Operation. Leider bin ich mit der Situation diesbezüglich in Kolumbien nicht ausreichend vertraut.
    Unter folgendem Link finden Sie weitere Informationen zum HWS-Syndrom:Ich wünsche Ihnen alles Gute und hoffe meine Antwort konnte Ihnen etwas weiterhelfen.

    MfG
    Dr. Nicolas Gumpert

    Kommentar


    • Re: Schmerzen im Schulterbereich und taube Hand

      Sehr geehrter Herr Dr. Gumpert,

      danke für Ihre Antwort. Ein HWS-Syndrom wurde aufgrund des MRT bereits ausgeschlossen, damit war die Sache dann für die kolumbianischen Ärzte auch erledigt.
      Nachdem ich jetzt viel über das Thoracic-outlet-Syndrom gelesen habe und auch die diagnostischen Tests gemacht habe, und diese größtenteils positiv ausgefallen sind, bin ich mir sicher, das genau das mein Problem ist. Auch weil die Probleme lageabhängig auftreten und im Liegen vollständig verschwinden.

      Nur weiß ich nicht, wo genau die Kompression auftritt. Eine Halsrippe habe ich meines Wissens nicht. Kann man die ertasten?
      Bei beidseitigen Druck auf den seitlichen Hals schmerzt jeweils die Druckstelle aber nur auf der betroffenen Seite schmerzt dann auch die Schulter. Kann daraus geschlossen werden, dass die Kompression in der Skalenuslücke auftritt und wohl nicht unterm Schlüsselbein?
      Mir ist bewusst, dass Ferndiagnostik schwierig bis unmöglich ist. In meinem Fall ist sie aber besser als gar nichts. Der Zugang zu guter medizinischer Versorgung ist im kolumbianischen Dorf nunmal problematisch (um hier auf Kraftausdrücke zu verzichten :-)).

      Ich frage mich das auch im Hinblick auf das Krafttraining. Wäre der Aufbau von Muskulatur eher förderlich oder verstärkt sich die Kompression dann noch? Die seitliche Halsmuskulatur trainiere ich nicht gezielt, wohl aber Brust, Trapezius und Schultern.

      Vielen Dank und viele Grüße
      Michael

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