Shivering

[micky]

Hallo Herr Doktor Völkert,

ich hätte mal ne Frage zu Shivering.

Ich bin eigentlich ein Mensch der eher leicht schwitzt aber gar nicht kälteempfindlich ist. Nach der letzten OP habe ich drei Stunden am ganzen Körper gezittert obwohl ich kein so großes Kältegefühl hatte. Mir wurde ein Wärme-Gebläse unter die Decke gelegt aber trotzdem dauerte es eben diese drei Stunden.
Bei den OP's davor hatte ich nie dieses Problem. Einziger Unterschied war das ich bei der letzten OP mir keine Beruhigungs-Spritze geben ließ, da ich paradox auf Dormicum reagiere. Ich hatte aber nicht das Gefühl sehr aufgeregt gewesen zu sein.
Nun meine Frage: wie lange dauert der Zustand des Shivering normalerweise? Ist es normal das man so lange zittern muß?

Vielen Dank schon mal im voraus.

viele Grüße
Dagmar

[Dr. Völkert]

Re: Shivering


Hallo Dagmar,
zum Thema "Shivering" gibt es hier im Forum schon mind. zwei sehr ausführliche "threads" - geben Sie doch einmal Shivering in die Suchmaske ein!
Die Zeitdauer dieses für die Patienten sehr unangenehmen Phänomens läßt sich leider weder voraussehen noch verallgemeinern.
Meistens läßt sich ein Shivering mittels eines Opiates (idealerweise Pethidin) oder auch Clonidin gut behandeln. Zugegebenermaßen sprechen nicht alle Menschen gleich gut auf die Behandlung an.
Gruß F. V.

[chini]

Re: Shivering


Hatte nach meiner Metallentfernung auch einen Shivering Anfall. Wurde noch auf dem Weg von OP zum Aufwachraum wach und lag total frierend auf dem fahrbaren Tisch/Bett/Wasauchimmer. 2 Sekunden nachdem ich wach wurde, redeten die Pfleger auf mich ein und sagten, dass die OP sehr gut verlaufen sei und, dass ich gegen das Zittern sofort was bekomme. Gesagt - getan. Ich kam im Aufwachraum an und wurde an meinen Platz geschoben. Dann bekam ich ein Opioid (Name vergessen) gespritzt und bekam eine zusätzliche, warme Decke. Keine 2 Minuten später war alles Bestens! Es ist mir unverständlich, weshalb das bei Dir 3h (das muss ja furchtbar sein!!!) angedauert hat ... aber ich bin ja auch kein Arzt :-)

[Freddy]

Re: Shivering


Nach fast drei Monaten kann ich hier nun endlich wieder eigene Beiträge schreiben bzw. auf fremde antworten.
Bei mir war es 2003 das Gegenteil von dem, was Dagmar beschrieben hat: kein sehr starkes Zittern, aber extremes Kältegefühl.
Was dann passierte, hatte ich hier schon beschrieben: Nachbar ausgeflogen, ich noch nicht wach genug, um zu klingeln - aber es kommt noch etwas dazu: Als ich wach genug gewesen wäre, mußte ich feststellen, daß ich die Klingel nicht erreichen konnte!
Im Vorgespräch werde ich auch das erwähnen. Die anderen Sachen habe ich vor meiner letzten OP schon geschildert; und das war wahrscheinlich auch der Grund für die gute Vorsorge: Schon am Morgen bekam ich - wie die Schwester sagte - etwas
zum Aufwärmen, obwohl es zu dieser Zeit mit der Kälte nicht ganz so schlimm war.
Die erste Frage im OP war denn auch: "Ist Ihnen kalt?", und als ich bejahte, bekam ich gleich eine zweite Decke. Auch das Wärmegerät stand schon bereit; aber das reichte nur für kurze Zeit.
Meine größte Angst ist aber nicht das Shivering an sich, sondern die Frage: WO WACHE ICH HINTERHER AUF??? So etwas möchte ich in dieser Form nicht noch einmal erleben!
Nun noch 3 Fragen an den Experten: 1. Macht es Sinn, sich vorher richtig durchzuwärmen, um nicht ganz so sehr zu frieren (mein Arzt hält das für günstig, eine Schwester dagegen für nachteilig)?
2. Hat es Zweck, darauf hinzuweisen, falls ich wieder - wie vor meiner Operation im September - eine besonders "verfrorene" Zeit habe (ich habe es getan, aber siehe oben).
3. Hatte ich das hier schon erwähnt: Mein Vater hatte ´54 eine Blinddarm-OP und SCHWITZTE hinterher sogar (er schob das auf das Wetter; es war ein heißer Julitag).
Eine Schwester, die wir vor einiger Zeit verabschiedet haben, hat das sogar nach JEDER OP.
Was stimmt hier nicht?

Freddy