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Vollnarkose trotz Drogensucht

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  • Vollnarkose trotz Drogensucht

    Hallo Doc,

    Bei mir soll demnächst eine Bauchspiegelung gemacht werden. Ich mache mir nur Sorgen um die Narkose. Ich bin seit Jahren heroinabhängig und habe auch allerlei andere Drogen konsumiert. Ich bin zwar schon seit 18 Monaten clean (auch keinen Zigarettenkonsum), aber ich muß halt trotzdem mit Medikamenten aufpassen. Nun weiß ich aber aus Erfahrung das der Narkosearzt nicht immer darauf Rücksicht nimmt. Bei meiner letzten OP im Nov. 2005 wurde mir trotzdem ein opiathaltiges Mittel verabreicht und bei den Beruhigungstabletten, die man vorher bekommt, wurde auch nicht gespart (ich hab diese dann auch nicht genommen).
    Opiate, Codein, Benzodiazipine sind Gift für mich. Wie kann sonst noch dazu beitragen um eine solche Wiederholung zu verhindern, außer es dem Narkosearzt dreimal zu sagen und das passende Feld auf dem Anamnesebogen anzukreuzen?
    Das letzte mal wurde es ja auch ignoriert.
    Was kann ich also noch tun?


  • RE: Vollnarkose trotz Drogensucht


    Hallo,
    nach meinen Erfahrungen und gängiger Literaturmeinung ist es auch bei ehemaligen Opiatabhängigen durchaus möglich, während einer Narkose Opiate zu berabreichen, ohne daß hierdurch ein Rückfall produziert wird. Wichtig ist hierbei, daß die Substanz nach Gabe Schlafmittels gegeben wird, damit der Patient keine euphorisierende Wirkung verspürt (welche bei den in der Anästhesie verwendeten Mitteln nur gering ausgeprägt ist) und somit "nicht wieder auf den Geschmack kommt". Opiate während der Narkose dienen der Schmerzausschaltung, welche allein durch Narkosegase und Schlafmittel nicht gewährleistet ist. Alternativ zur Opiatgabe käme die Anwendung von Ketamin als Schmerzmedikament in Betracht. Bitte besprechen Sie die Einzelheiten mit dem dann für sie zuständigen Narkosearzt. Auf Beruhigungsmittel können Sie durchaus verzichten!
    Alles Gute für Ihre OP!
    F. V.

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    • RE: Vollnarkose trotz Drogensucht


      Hallo Doc,
      Na das mit dem Ketamin hört sich ja auch nicht gerade prickelnd an. Hab mal im Netz darüber nach geschlagen. Gibt es vielleicht auch noch andere Möglichkeiten außer diese? Beim Opiat ist es ja auch nicht die Angst wieder auf dem Geschmack zu kommen, sondern Angst davor mich nicht in die Narkose zu kriegen. Das ist mir letztes Jahr erst passiert. Zweimal wurde ich wieder aus dem OP geschoben und beim dritten Anlauf hab ich die doppelte Ladung bekommen. Kann es daran liegen, das ich zu dem Zeitpunkt gerade mal 5 Monate clean war oder weil ich vorher so extrem lange ( über 6 Jahre) und extrem viel (bis zu 5 Gramm Heroin und Benzodiazipine dazu z.B. Rohypnol) konsumiert habe?

      Gruß

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      • RE: Vollnarkose trotz Drogensucht


        Hallo,
        Ihre Angst, daß bei Ihnen keine ausreichend tiefe Narkose möglich ist, ist m. E. unbegründet. Wenn mir als Anästhesist eine solche Vorgeschichte bekannt ist, dann sind die Medikamente wirkungsadaptiert zu dosieren. Da habe ich persönlich auch keine Angst vor höheren Dosierungen, solange mein Patient "stabil" bleibt. Insbesondere bei Patienten mit einer Drogenanamnese sind tatsächlich wesentlich höhere Dosierungen erforderlich, um die Narkose einzuleiten und aufrechtzuerhalten.
        Gruß F. V.

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