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Vollnarkose - Schlafspritze

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  • Vollnarkose - Schlafspritze

    Hallo Dr. Völkert,

    wie kommt es, dass ich eine Vollnarkose allgemein wesentlich besser vertrage als eine Schlafspritze bzw. örtliche Betäubung?

    Fast alle in unserer Familie haben große Probleme mit lokaler Betäubung (z.B. Zahnarzt) und Schlafspritzen (wie man sie z.B. bei der Koloskopie bekommt). Gerade bei Schlafspritzen fällt auf, dass sie erst nach ca. 1/2 Stunde zu wirken beginnen (oft genug auch überhaupt nicht) und sie auch nicht besonders verträglich sind (Übelkeit/Erbrechen, erhebliche Kreislaufprobleme). Vollnarkosen hingegen sind (bei mir von einem Atmungsproblem abgesehen, weiß inzwischen auch den Grund) aber nie ein Problem. Wie kommt sowas? Gibt es das häufiger?

    Ich frage deshalb, weil mir vor wenigen Tagen ein neuer Port-Katheter implantiert wurde. Normalerweise geht das ja problemlos per lokaler Betäubung. Der Anästhesist entschied sich nach Recherche in alten Unterlagen aber für eine Allgemeinnarkose.

    Liebe Grüße von
    Angie


  • RE: Vollnarkose - Schlafspritze


    Allergien/unangenehme Reaktionen bestehen meist bei Gabe eines bestimmten Medikaments oder einer Medikamentengruppe, die dann eben gemieden werden muss, um Komplikationen zu vermeiden. Andere Medikamente werden von diesen Patienten meist problemlos vertragen. Für eine Allgemeinanästhesie ist ein Benzodiazepin (= Beruhigungsmittel, das als "Schlafspritze" zB für eine Koloskopie verwendet wird) nicht nötig. Es ist aber wichtig dem Anästhesisten zu sagen mit welchen Substanzen du schlechte Erfahrungen gemacht hast.

    Alina

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    • RE: Vollnarkose - Schlafspritze


      Danke, Alina-Marie, für Deine Info! Wesentlich schlauer bin ich aber immer noch nicht. Mein Zahnarzt ist schon immer wild am Rumprobieren, fand aber bisher keine Substanz, die mir Schmerzfreiheit (oder wenigstens -armut) ohne Kreislaufkollaps gewährleistet. Wie gesagt, es ist bei den meisten anderen meiner Familie genauso. Mich wundert es, dass wir alle die Vollnarkosen so prima vertragen. Meine letzte war auch total easy. Ich war kaum auf dem Zimmer und wenige Minuten später wieder putzmunter im Spitalsgarten.

      Es kann doch nicht sein, dass ich bei etwas größeren Eingriffen immer eine Vollnarkose brauche! Ich hatte den Anästhesisten natürlich befragt, doch konnte er mir auch nichts Konkretes sagen. Er bestätigte aber, dass ich bisher alle Beruhigungsspritzen und lokalen Betäubungen auffallend schlecht vertragen hätte.

      Liebe Grüße von
      Angie

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      • RE: Vollnarkose - Schlafspritze


        Verschiedene Medikamente haben verschiedene "Angriffspunkte" im Körper. Nicht alles, was betäubt hat denselben. Was ist dir noch unklar, monsti?

        Alina

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        • RE: @Alina-Marie


          Hallo Alina-Marie,

          naja, ich hatte bisher immer angenommen, dass man zur Narkosevorbereitung/-einleitung die gleichen oder ähnliche Mittel verabreicht bekommt wie bei einer einfachen Sedierung. Deshalb meine "dumme" Frage.

          Bei der letzten Narkoseeinleitung bekam ich übrigens etwas in die Vene, was sehr unangenehm brannte. Ich konnte gerade noch fragen, ob das Valium sei. Man verneinte dies. Leider war ich dann auch so schnell weg, dass ich den Rest der Antwort nicht mehr mitkriegte. Falls es Dormicum war, frage ich mich, warum ich das Zeug bei einer Vollnarkose vertrage, ansonsten aber überhaupt nicht.

          Bist Du Anästhesistin oder Narkoseschwester? *neugierigbin* Auf jeden Fall danke ich Dir für Deine Geduld mit mir. :-)

          Liebe Grüße von
          Angie

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          • RE: @Alina-Marie


            Hallo Angie,

            zur Sedierung für endoskopische Untersuchungen werden wie oben erwähnt Benzodiazepine eingesetzt. Ein Mittel dieser Substanzgruppe wird auch zur Beruhigung in Tablettenform gegeben bevor man in den OP kommt.

            Zur Narkoseeinleitung (und manchmal auch zur Aufrechterhaltung) wird heute meist Propofol gespritzt und ebendieses Mittel ist es auch, das bei einem Teil der Patienten ein unangenehmes Brennen in der Vene auslöst. Manche Anästhesisten geben im Rahmen der Narkoseeinleitung zusätzlich ein Benzodiazepin, aber mit einem solchen Mittel alleine kann man keine so tiefe Bewußtlosigkeit herbeiführen, dass man stark schmerzhafte Eingriff vornehmen kann ohne dass der Patient leidet. Aber es reicht aus, um den Patienten von Unangenehmem abzuschirmen (eine Magenspiegelung zB tut ja nicht weh).

            Eben weil im Rahmen einer Narkose Benzodiazepine zum Einsatz kommen können ist es wichtig, dass du den Anästhesisten auf deine Erfahrungen hinweist.

            Ich habe im Rahmen meines Medizinstudiums zwischendurch immer wieder auf der Anästhesie gearbeitet. Ich finde das Fach sehr interessant.

            Alles Gute,
            Alina




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            • RE: @Alina-Marie


              PS: Es gibt keine "dummen" Fragen. :-) Ich finde es sehr gut, wenn man bei Unklarheiten nachfragt.

              Kommentar



              • RE: @Alina-Marie


                Danke Dir!

                Liebe Grüße und gute Nacht!
                Angie

                P.S. Bei Magenspiegelungen lass ich mir übrigens gar nix geben, fände ich auch echt albern, da ja im Nu vorüber ... Die letzte OP war die Implatation eines Port-a-caths, die vorletzte im Juli die Entfernung des alten Ports wegen Port-Sepsis.

                Kommentar


                • RE: @Alina-Marie




                  Monsti :
                  ------------------------------

                  P.S. Bei Magenspiegelungen lass ich mir übrigens gar nix geben, fände ich auch echt albern, da ja im Nu vorüber ...



                  Verallgemeinern darf man das aber nicht. Jeder empfindet anders und was für den einen albern ist, kann für den anderen eine große Hilfe sein....

                  (Und 10 bis 15 Minuten wären in dieser Situation für mich auch nicht "im Nu vorüber".)

                  Kommentar


                  • RE: @Alina-Marie


                    Ich hielte es für mich persönlich albern, mir wegen einer 3-4 min. lang andauernden Magenspiegelung etwas geben zu lassen (länger dauert sie nämlich nicht, und sie tut auch nicht weh). Vielleicht ist es so besser ausgedrückt. Natürlich schließe ich nicht von mir auf andere. Wer große Angst vor dieser Untersuchung hat, sollte sich zur Sedierung auf jeden Fall etwas geben lassen. Ich denke, das wir i.d.R. auch so gehandhabt, oder?

                    Liebe Grüße von
                    Angie

                    Kommentar



                    • RE: @Alina-Marie


                      ...naja, bei mir hat die Gastroskopie (bei einem sehr erfahrenen Arzt) eine Viertelstunde gedauert - ist halt auch unterschiedlich...

                      Schöne Grüße!

                      Kommentar


                      • RE: @Alina-Marie


                        15 Minuten??? Boah, da war der Doc aber ganz besonders gründlich! Einmal hatte ich eine Sellink-Passage ohne Sedierung. Diese dauerte gut 45 min., danach war sogar ich bedient. ))) Würde mir sowas irgendwann wieder bevorstehen, wäre ich dankbar für eine schöne Dröhnung - falls man denn eine für mich findet ...

                        Grüßle von
                        Angie

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                        • RE: Vollnarkose - Schlafspritze


                          Hallo,
                          der Ansatz, eine allergische Reaktion oder Unverträglichkeit anderer Art anzunehmen, ist nur einer von vielen möglichen, und gar nicht mal so sehr wahrscheinlich.
                          Häufigste Ursache für das "Vertragen" einer Narkose ist schlicht und einfach die Durchführung durch einen ausgebildeten Anaesthesisten, dessen alleinige Aufgabe während des Eingriffs die Narkose und die Beobachtung des Patienten ist.
                          Im Gegensatz dazu werden Schlafspritzen aller Art, dh. die einmalige oder wiederholte Gabe eines Schlaf herbeiführenden Mittels,häufig durch den Operateur oder (im Fall von Endoskopien) durch den Untersucher verabreicht. Dieser hat meistens weder die Erfahrung noch die Aufmerksamkeit eines Facharztes für Anaesthesie, und er muß sich ganz vorrangig um OP oder Untersuchung kümmern. Mit der doppelten Aufgabe ist ein Operateur bzw. Untersucher in kritischen Situationen leicht überfordert. Daher gibt es zwischen vielen Fachgesellschaften und den Anaesthesisten bindende Übereinkünfte zur arbeitsteiligen Zusammenarbeit, wiel man erkannt hat, daß das Wohl des schlafenden Patienten so am besten gesichert werden kann.
                          Die Gründe für die häufigen Verstösse gegen dieses Prinzip der Aufgabenteilung sind oft schwer einsehbar: vermeintliche Umständlichkeit durch Zuziehen eines Anaesthesisten, Fehleinschätzung der eigenen Sicherheit im Umgang mit sedierenden Substanzen, Überschätzung des Operateurs aus Geltungssucht, vermeintliche Verteuerung des Verfahrens, und nicht zuletzt das kurze Gedächtnis des Operateurs: das geht auch so, haben wir immer so gemacht, ist nie was schiefgegangen.
                          Jedenfalls: Allergien gegen Arzneimittel, auch wenn sie erst während eines Eingriffs offenbar werden, verlaufen in Anwesenheit eines Facharztes für Anesthesie sehr selten dramatisch oder gar tödlich!
                          Dagegen ist wohl die grösste Gefahr von operateursgeführten Narkosen und Sedierungen der unbemerkte/ zu spät bemerkte Atemstillstand während des Eingriffs durch die zeitnahe gleichzeitige Gabe eines Beruhigungsmittels oder Schlafmittels mit einem Opiat (zB. Dormicum plus Dipidolor/ Rapifen/ Fentanyl/ Dolantin).

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                          • RE: Vollnarkose - Schlafspritze


                            Hallo jerodoc,

                            das klingt plausibel. Vielen Dank für die Erklärung!

                            LG Angie

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                            • RE: @Alina-Marie


                              was für ein sinnloser kommentar!!

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