husten - beim aufwachen

[sunsonja]

hallo,

demnächst bekomme ich eine konisation unter narkose!

grundsätzlich habe ich die narkosen bisher gut vertragen, bis aufs aufwachen, leider!

die beiden letzten male hatte ich einen schrecklichen-lang andauernden husten, teilweise atemprobleme, war in panik, weil ich doch nicht wusste was mit mir geschieht.
beim letzten mal sogar (vermutlich durch die anstrengung vom husten) starkes nasenbluten!

ich rauche schon relativ lange ca. 40 zigaretten am tag ( ich weiss ich weiss....werde versuchen es aufzugeben) und hab dies auch immer bekannt gemacht, dennoch hat man nie etwas unternommen, diesen husten etc. zu vermeiden!
ich kann mir nicht vorstellen, dass es keine möglichkeit gibt, oder?!

wie gesagt, da ich bald wieder operiert werde fürchte ich mich davor am meisten und würde sehr gerne wissen ob ich irgendetwas tun kann um dies zu vermeiden!?

vielen dank und lg sun

[kako]

RE: husten - beim aufwachen


erstmal sollten sie wirklich das rauchen aufgeben, aber das wissen sie selbst. der eingeführte tubus reizt den ganzen rachen und auch die oberfläche der luftröhre. deshalb kommt es zu dem husten. bei jedem ist es unterschiedlich von der stärke her. dass ein mensch auch in panik gerät, ist auch normal, zumal der patient meist noch nicht ganz wach ist und seine umgebung eh nicht wahrnimmt nach der op. was gegen husten helfen könnte, wäre trinken, aber wie sie selbst wissen, ist dies direkt nach der op nicht gestattet und auch gut so, da das risiko sich zu verschlucken sehr hoch ist. es bleibt ihnen nichts weiter übrig, als höchstens mit dem anästhesisten über ihr problem zu reden, aber ich denke nicht, dass da was zu machen ist.

[Dr. Völkert]

RE: husten - beim aufwachen


Hallo,
sicherlich wäre es sinnvoll, das Rauchen aufzugeben, aber nicht unbedingt vor der OP. Nach neuesten Studien sollte die Nikotinkarenz mindestens 3 Monate betragen, um sich positiv auszuwirken. Wer z. B. 1 Woche vor der OP das Rauchen aufgibt, hat zumindest statistisch gesehen mit mehr Problemen zu rechnen als derjenige, der weiterraucht. Richtig ist, daß der Endotrachealtubus einen starken Fremdkörperreiz darstellt - nur ist für eine Konisation i. d. R. eine Intubationsnarkose nicht notwendig. Die Narkose kann als Maskennarkose oder als Narkose mit einer sog. Kehlkopfmaske problemlos durchgeführt werden (Ausschlußkriterium: starkes Übergewicht oder auch Refluxkrankheit). Wenn die Kehlkopfmaske mit einem Lokalanästhetikum gleitfähig gemacht wird, dann kann der Hustenreiz deutlich reduziert werden. Alternativ ist es genauso gut möglich, den Eingriff in einer Spinalanästhesie durchzuführen und somit eine Allgemeinnarkose vollständig zu umgehen.
Daß nach einer Allgemeinnarkose 6 Std. nichts getrunken werden darf (jedenfalls bei diesem Eingriff) war füher mal so. Wenn die Narkose komplikationslos verlaufen ist, die Patienten wach sind und sich nicht erbrechen, spricht nichts gegen eine vorzeitige Flüssigkeitszufuhr.
Gruß F. V.

[sunsonja]

RE: husten - beim aufwachen


vielen lieben danke für die ausführlichen und hilfreichen antworten!!!

glg sunsonja

[Alina-Marie]

RE: husten - beim aufwachen


Hallo Dr. Völkert,

welche neuen Studien gibt es zur postoperativen Flüssigkeitskarenz? Unter welchen Umständen (außer PONV) besteht beim wachen und orientierten Patienten eine Kontraindikation gegen eine p.o. Flüssigkeitsgabe unmittelbar postoperativ?

Herzliche Grüße
Alina

[Dr. Völkert]

RE: husten - beim aufwachen


Hallo Alina,
zur p o s t operativen Flüssigkeitskarenz gibt es meines Wissens (anästhesiol. Literatur) nach keine aktuellen Studien. Als Kontraindikation gelten in unserer Klinik leider immer noch alle Baucheingriffe (aus Sicht der chirurgischen Kollegen). Da wird leider immer noch gedurstet und gefastet, obwohl es aus dem Bereich der chir. Literatur (Stichwort: fast-trac Chirurgie) ausreichend Fundstellen gibt, die den Nutzen einer langen postoperativen Nahrungskarenz stark in Zweifel ziehen.
Herzliche Grüße nach Austria
F. V.
PS: schon Examen?