zuerst einmal möchte ich sagen, dass ich mich sehr freue, dass Sie sich neben ihrem Beruf immer noch die Zeit nehmen dieses Forum zu betreuen.
Nach längerer Zeit habe ich wieder mal mehrere Fragen.
Ist es normal, das
1.
während des Anästhesiegesprächs nicht einmal die geplante Narkoseform erwähnt wird?
2.
der Anästhesist den Patienten (75 Jahre) nicht untersucht.
"Lunge brauchen wir nicht röntgen oder haben sie Probleme?"
"...ob wir heute ein EKG machen oder nicht, das kann morgen schon ganz anders aussehen und während der OP sind sie ja eh an eins angeschlossen.."
Aber was mich noch mehr beunruhigte war, dass er sich meine Mutter nicht einmal anschaute. Ich habe gelesen, dass sich der Anästhesist ein Bild davon machen muss, wie es im Mund/Rachen des Patienten aussieht, wie beweglich die Wirbelsäule ist usw. damit sichergestellt ist, dass es bei der Intubation zu keinen Problemen kommt oder sie unmöglich ist (zu diesem Zeitpunkt erkannt, ist es doch schon zu spät).
3.
Warum gibt es bei den Aufklärungs-/Fragebögen nur die Antwortmöglichkeiten "ja" oder "nein" und nicht "nicht bekannt". Ich sagte meiner Mutter, dass sie alles was sie nicht eindeutig mit ja oder nein beantworten kann offen lassen soll. Der Anästhesist ging daraufhin den Bogen nochmal durch und fragte "... ist bekannt...?" worauf meine Mutter prompt mit nein oder Achselzucken antwortete. Im Bogen waren diese Fragen nachher alle mit Nein angekreuzt, wodurch die Fragen ja falsch beantwortet waren. Ich finde es macht schon einen Unterschied, ob ich z. B. ankreuze ich habe keinen zu hohen Augendruck oder ich weiss es nicht. Immerhin ist es der Patient, der hinterher mit den evtl. aufgetretenen Schäden leben muss. Ausserdem hat er falls es zu einem Rechtsstreit kommen sollte keine Chance, da er ja mit nein geantwortet hat.
Sorry für diese lange Fragestellung, aber mich würde einfach interessieren, ob das überall so gehandhabt wird.
Freundlicher Gruß
kiwifan
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