ich finde es wirklich sehr nett von Ihnen, dass Sie die vielen Fragen hier im Forum so ausführlich und präzise beantworten und hätte auch einige Fragen an Sie: ich leide an einer spinalen Muskelatrophie mit einhergehender respiratorischer Insuffizienz, weshalb mir eine nächtliche Heimbeatmung per Maske verordnet wurde. In ca. 14 Tagen muss bei mir ein Weißheitszahn gezogen werden. Da ich den Mund nur sehr wenig öffnen kann (über dem Weißheitszahn ist ca. ein halber Zentimeter Platz) und auch tagsüber zeitweise respiratorisch instabil bin, soll die Zahnextraktion in Vollnarkose durchgeführt werden. Dazu soll ich wegen schwieriger anatomischer Verhältnisse und der instabilen Atmungssituation im wachen Zustand intubiert werden. Abgesehen davon, dass dies wohl sehr unangenehm werden wird, frage ich mich, wie der Arzt mit dem Bronchoskop an der Stimmritze vorbei kommen will, ohne ein Muskelrelaxanz zu injizieren. Die Injektion eines Muskelrelaxanz werde ich aufgrund der Muskelerkrankung soweit wie möglich ablehnen. Reicht die Injektion eines Analgetikums in die Stimmritze aus, um diese zu öffnen?
Ich frage mich, warum ich nicht vorab mit Propofol in leichten Schlaf versetzt werde, so dass bei ausreichend geringer Dosis die Atemdepression für die Zeit der Intubation nicht zu schwerwiegend wird. So würde ich von der Intubation weniger mitbekommen. Außerdem könnte ich zwischendurch mit meiner Maske beatmet werden, wenn die Intubation nicht sofort klappt.
Ist es generell möglich, eine Intubation in tiefer Propofolnarkose in Kombination mit Fentanyl durchzuführen und aufrecht zu erhalten, ohne ein Muskelrelaxanz zu injizieren (bei einem kieferchirurgischen Eingriff selbst sollten sowieso keine Muskelrelaxanzien notwendig sein). Außerdem frage ich mich, ob man nicht auch auf die Opiate verzichten kann, wenn man in Propofolnarkose beatmet und zusätzlich in den Kiefer eine örtliche Betäubung setzt. Der Kieferchirurg möchte bei der Gelegenheit, mich in Narkose zu haben, gleich alle meine Zähne sarnieren. Nun frage ich mich, ob dies nicht eine zusätzliche Belastung für meinen Kreislauf darstellt, da eine Zahnsarnierung zusätzliche Zeit in Anspruch nimmt, während der ich in Narkose gehalten werden muss. Korreliert die Narkosedauer mit der Belastung für den Kreislauf oder sind "lediglich" die Ein- und Ausleitung der Narkose die wichtigen Momente?
Über eine Antwort von Ihnen würde ich mich sehr freuen.
Mit freundlichen .... und ängstlichen ....Grüßen
Smarti
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