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Narkose

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  • Narkose

    Guten Tag,
    am 14.9.04 hatte ich eine einstündige Operation frauenärztlicherseits.
    Oft habe ich Narkosen Kopfschmerzen, Schwindel, Erbrechen (auch wegen der Neigung zu reisekrankheiten). Das blieb dieses mal gottseidank aus, aber ich hatte eine totale Unruhe nach der Narkose und unbegründete Angstzustände und Getriebenheit. Da ich sowieso seit vielen jahren unter endogenen Depressionen leide bin ich immer behandelt, im Moment mit Trevilor.
    Dieser Zustand nach der Narkose ist mir deshalb allzugut bekannt und ich weiß mir dann keinen Rat mehr; wäre zu allem bereit, wenn diese Qual nicht aufhört. Wie kann ich mich demnächst vor Narkosen davor schützen?
    Danke für Ihre Antwort.


  • RE: Narkose


    Hallo Frau Krause,
    Angstzustände nach einer Narkose sind i. d. R. nicht Folge der während einer Narkose verabreichten Medikamente. Jede Form von Operation und damit verbundener Narkose stellen für den Patienten eine Ausnahmesituation dar. Vielfach spielt den Patienten ihr Unterbewußtsein einen Streich und nicht verarbeitete Ängste und Konflikte bahnen sich ihren Weg. Dieses trifft insbesondere für Patienten mit entsprechender Veranlagung zu. Sie schreiben, daß Sie bereits wegen einer endogenen Depression in ärztlicher Behandlung sind. Antidepressiva und andere, zentral beruhigend wirkende Medikamente können hier hilfreich sein. Aber auch nichtmedikamentöse Verfahren, wie zum Beispiel Entspannungstechniken, klinische Hypnose und Formen der Psychotherapie helfen, derartige Situationen besser zu überwinden und die beschriebenen Reaktionen zu verhindern oder zumindest abzuschwächen.
    Herzliche Grüße
    F. V.

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    • RE: Narkose


      Danke für die rasche Antwort, Herr Dr. Völkert.

      Ich würde aber in den nächsten Tagen gerne noch einmal auf dieses Problem zurückkommen und Sie fragen.
      Danke. R. Krause

      Roswitha Krause schrieb:
      -------------------------------
      Guten Tag,
      am 14.9.04 hatte ich eine einstündige Operation frauenärztlicherseits.
      Oft habe ich Narkosen Kopfschmerzen, Schwindel, Erbrechen (auch wegen der Neigung zu reisekrankheiten). Das blieb dieses mal gottseidank aus, aber ich hatte eine totale Unruhe nach der Narkose und unbegründete Angstzustände und Getriebenheit. Da ich sowieso seit vielen jahren unter endogenen Depressionen leide bin ich immer behandelt, im Moment mit Trevilor.
      Dieser Zustand nach der Narkose ist mir deshalb allzugut bekannt und ich weiß mir dann keinen Rat mehr; wäre zu allem bereit, wenn diese Qual nicht aufhört. Wie kann ich mich demnächst vor Narkosen davor schützen?
      Danke für Ihre Antwort.

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      • RE: Narkose


        Guten Abend, Herr Dr. Völkert,

        ich möchte gerne, wie angekündigt, noch einmal auf mein Problem mit den Angstzuständen, zurückkommen.
        Ihre Ausführungen sind mir sehr hilfreich; ich habe aber dennoch vor einer nächsten Narkose jetzt diese Angst, daß eine Wiederholung eintritt.
        Ich müßte dann eine ganze Zeit vor der Op für mich sorgen und Tavor oder ähnliche zentraldämpfende Mittel nehmen.
        Denn, auch im 21. Jahrhundert ist es immer noch ein Problem, daß man mit Depressionen, einschl. der Folgen, ernst genommen wird. Das gilt auch für medizinisches Personal. Ich habe mir nach der letzten Op n i c h t getraut, meinen Zustand zu schildern, weil ich oft schon auf Unverständnis gestoßen bin. Ich könnte jetzt nur, gemeinsam mit meiner Nervenärztin eine Strategie entwickeln.
        Leider ist es so, daß man als Patient der Koordinator sein muß, wenn jeder Facharzt nur "seins" macht.
        Sie sagen, daß es am Narkosemedikament nicht gelegen haben kann. Ist so ein Narkosemittel nicht in den Gehirnstoffwechsel eingreifend? Dazu das Med. Trevilor, was ja auch Einfluß auf die Abläufe im Gehirn hat.
        Ja, diese Zusammenhänge sind für einen Laien wohl sehr schwierig. Vielleicht können Sie mir noch ein bißchen helfen.
        Besten Dank! Roswitha K.



        Dr. Völkert schrieb:
        -------------------------------
        Hallo Frau Krause,
        Angstzustände nach einer Narkose sind i. d. R. nicht Folge der während einer Narkose verabreichten Medikamente. Jede Form von Operation und damit verbundener Narkose stellen für den Patienten eine Ausnahmesituation dar. Vielfach spielt den Patienten ihr Unterbewußtsein einen Streich und nicht verarbeitete Ängste und Konflikte bahnen sich ihren Weg. Dieses trifft insbesondere für Patienten mit entsprechender Veranlagung zu. Sie schreiben, daß Sie bereits wegen einer endogenen Depression in ärztlicher Behandlung sind. Antidepressiva und andere, zentral beruhigend wirkende Medikamente können hier hilfreich sein. Aber auch nichtmedikamentöse Verfahren, wie zum Beispiel Entspannungstechniken, klinische Hypnose und Formen der Psychotherapie helfen, derartige Situationen besser zu überwinden und die beschriebenen Reaktionen zu verhindern oder zumindest abzuschwächen.
        Herzliche Grüße
        F. V.

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        • RE: Narkose


          Sehr geehrter Herr Dr. Völkert,

          bitte sind Sie so nett und antworten Sie auf meinen Beitrag vom 19.9.04, 19,37 Uhr.

          Ich danke Ihnen.
          mit freundlichen Grüßen! R. Krause

          Kommentar


          • @Roswitha Angstzustände....


            Hallo Roswitha,

            ich glaube, das ist von Arzt zu Arzt unterschiedlich, mich hat der Narkosearzt bei der Prämedikationsvisite sogar unaufgefordert gefragt, ob ich Depressionen habe....

            du könntest bei der Prämedikationsvisite ja dem Arzt mitteilen, daß du Depressionen hast und Medikamente nehmen mußt und daß du angst davor hast nach der OP starke Angstzustände zu bekommen.

            Dann siehst du ja wie er/sie reagiert. Du kannst es nicht verallgemeinern, daß dich jeder Arzt/Ärztin mit Unverständnis behandelt.

            Ist oft auch ein Generationsproblem, jüngere Ärzte, die besser ausgebildet sind, gehen eher auf deine psychischen Probleme ein, als ein älterer Arzt, dem vielfach dafür die erforderliche Ausbildung fehlt.

            Narkosemedikamente können tatsächlich keine Angstzustände hervorrufen, obwohl sie Einfluß auf das Gehirn haben.

            Angstzustände können, je nach Schwere der OP, jedoch als Folge der OP auftreten, z.B. nach einer schweren Krebsoperation o.ä.

            Da du jedoch bereits Angstzustände nach einer Operation hattest und hierfür Medikamente genommen hast, kannst du den Arzt bereits vor der OP darauf hinweisen und fragen, ob du diese Medikamente weiter nehmen sollst, bzw. ob er dir andere geeignete Medikamente verschreiben kann. Der arzt ist nämlich auch für die postoperative Behandlung, u.a. Schmerzbehandlung zuständig, so daß er ihr auch Medikamente gegen deine Angstzustände verschreiben wird.


            Lieben Gruß
            Veronika

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            • RE: Narkose


              Hallo Frau Krause,
              wie auch Veronika lieberweise schon beschrieben hat, brauchen Sie sich wirklich nicht zu scheuen, den Narkosearzt auf die bei Ihnen bestehenden Depressionen hinzuweisen. Ganz im Gegenteil - ich bin immer sehr dankbar, wenn meine Patienten offen darüber sprechen. Dann ist es auch für uns vielfach einfacher, Zugang zum Patienten zu bekommen und ggfs. auch noch etwas an der Medikation zu ändern.
              Die während einer Narkose verabreichten Medikamente beeinflussen schon die Hirnfunktion (sonst würde man ja nicht schlafen!), aber nur kurzfristig. Die Medikamente greifen auch nicht langfristig in den Hirnstoffwechsel ein. Anders z. B. das von Ihnen eingenommene Trevilor. Dieses sehr "moderne" Medikament beeinflußt den Serotinstoffwechsel.
              Wenn wieder mal eine Narkose ansteht, wäre zu überlegen, dieses Medikament kurzfristig mit einem "alten" Antidepressivum zu kombinieren, um dessen zentral dämpfende Wirkung zu nutzen. Besprechen Sie dieses doch mal mit Ihrer Nervenärztin. Von starkwirksamen Beruhigungsmitteln wie z. B. Tavor würde ich eher abraten, da diese (ganz im Gegensatz zu Antidepressiva!!) ein gewisses Suchtpotential bergen. Ebenso empfehle ich, Ihre Ärztin noch einmal ganz gezielt auf psychotherapeutische Maßnahmen anzusprechen. Diese bewirken eine Angstreduktion auf ganz natürliche Art und Weise, ohne daß Medikamente in's Spiel kommen. Hierzu ist natürlich ein etwas längerer Zeitansatz notwendig, um auch Erfolge zu erzielen.
              Wenn man ganz (oder fast ganz) auf zentral wirksame Medikamente verzichten möchte, wäre in Abhängigkeit von der durchzuführenden Op auch ein Regionalanästhesieverfahren mit leichter Sedierung denk- und durchführbar. Ich habe hiermit auch bei Patienten mit bekannter Depression nur gute Erfahrungen gemacht.
              Ich hoffe, ich konnte Ihnen etwas helfen.
              Herzliche Grüße
              F. V.

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              • RE: Narkose


                Liebe Veronika,
                danke für Ihre Hilfestellung.
                Es ist sehr wohltuend für mich, wenn andere Menschen auf mich eingehen, hier im Forum.
                Viele Grüße!

                Kommentar


                • RE: Narkose


                  Sehr geehrter Herr Dr. Völkert,
                  Sie haben mir nicht nur etwas geholfen, sondern sehr viel.
                  Besten Dank dafür.
                  Ich werde jetzt nicht, wie ich es fast schon geplant hatte, den Narkosearzt nach dem bei mir eingesetzten Mittel fragen. Das hat sich nun erübrigt.
                  Ich werde beim nächsten Termin eingehend mit meiner Nervenärztin sprechen. Die Hinzugabe von herkömmlichen Antidepressiva leuchtet mir auch ein, wobei ich bestimmte trizyklische AD , wie Stangyl und Herphonal nicht vertrage, aber es gibt ja noch andere.
                  Beim Lesen Ihrer Ausführungen, Herr Dr. Völkert, ist mir ein ganz entscheidender Punkt eingefallen. Der Narkosearzt,
                  der am Voruntersuchungstag beim Gynäologen zugegen war, wollte vorerst zur ambulanten Op nicht zustimmen, (sondern im Krankenhaus) aufgrund meiner Angaben im Fragebogen, daß ich an endogenen Depressionen leide.
                  Am Op-tag dagegen hat mich ein anderer Narkosearzt betreut, wo ich dann nicht den Mut hatte, von meinen Angstzuständen zu erzählen. Allzuoft habe ich erlebt, daß
                  durch nicht Nachvollziehen dieses quälenden Zustandes die gesamte Situation auf das körperliche reduziert wurde.
                  Dabei hatte ich ja keine reale Angst, denn ich hatte nicht wirklich Angst vor dem Eingriff und danach auch wenig Schmerzen und auch kein Erbrechen, weil ich um Paspertin oder ähnl. gebeten hatte, weil ich an Kinetosen leide.
                  Ich bemühe mich d e s h a l b um ein Vorbereitetsein vor einer möglichen nächsten Narkose so intensiv. weil der Zustand dieser Ängste ganz vernichtend ist.
                  Ihr e Antwort hat mir auch gezeigt, daß ich in den Narkose-Fragebogen a l l e meine Erkrankungen eintragen werde, auch wenn Sie mir unbedeutend erscheinen.
                  Was das Vertragen von früheren Nakosen betrifft, wurde allerdings nur nach Besonderheiten gefragt ! Danke für Ihre
                  Hinweise für psychotherapeutische Aktivitäten .Bei einem Therapeuten bin ich zu einer Verhaltenstherapie, aber Entspannungstechniken wäre n natürlich auch gut.
                  Meine letzte Frage bezieht sich auf den Ansatz der regionalen Betäubung mit leichter Sedierung.
                  Ist das bei gynäkolog. Op,s machbar?
                  Vielen Dank und viele Grüße
                  R. Krause

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                  • RE: Narkose


                    Hallo Frau Krause,
                    bzgl. der Regionalanästhesie kommt es auf den Eingriff an. Was soll operiert werden?
                    Gruß
                    F. V.

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                    • RE: Narkose


                      Sehr geehrter Herr Völkert,

                      möglicherweise Gebärmutter und ein Eirerstock-Entfernung.
                      Ich bin übrigens 58 Jahre alt.

                      Dane. R. Krause

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                      • RE: Narkose


                        Hallo Frau Krause,
                        wenn der Eingriff über die Scheide durchgeführt wird, ist es möglich, eine Spinalanästhesie als Narkoseverfahren anzuwenden.
                        Liebe Grüße
                        F. V.

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                        • RE: @Roswitha Angstzustände....


                          Für Herrn Dr. Völkert.

                          danke für die Antwort.

                          R. Krause

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                          • RE: Narkose


                            für Veronika,, danke auch für Ihre Hinweise. Dem Narkosearzt bei der Voruntersuchung sagen, daß ich nach Op,s an Angstzuständen leide, mit der Bitte um Hilfe, ist ein guter Denkanstoß für mich.
                            Liebe grüße
                            von R. Krause

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