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@Alina

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  • @Alina

    Hallo Alina,

    ich habe gerade mein vor ca. 14 Tagen angefordertes Narkoseprotokoll bekommen.

    Jetzt kann ich auch meinen merkwürdigen hypnotischen Zustand kurz vor Wirkung der Narkose erklären.

    Der Narkosearzt hat mir am Abend zum Schlafen für 22.00 Uhr Rohypnol verschrieben, daß noch stärker als Valium ist.....

    Am nächsten Morgen um 7.00 Uhr zur Prämedikation: Dormicum

    Für die Narkose habe ich eine Mischung aus Inhalations und Infusionsmedikamenten bekommen.

    Als Inhalationsanästhetikum habe ich Isofluran bekommen (halbgeschlossen (high flow) und Minimal flow (0,5l)

    Außerdem zur Narkoseeinleitung: Robinul, Propofol (daher meine angenehmen Träume), Ultiva und zwei weitere Medikamente, die ich nicht lesen kann (Doktorschrift...)

    Außerdem das Muskelrelaxantium Vecuronium

    Beatmung in nasaler Intubation

    Marybeth



  • RE: @Alina


    Hi marybeth,
    die Medikamentenkombination ist nicht ungewöhnlich, aber jeder Mensch reagiert anders, und dein Zustand kann durchaus darauf zurückzuführen sein.

    Schönen Gruß
    Alina

    Kommentar


    • RE: @Alina (Monitoring ?)


      Hallo Alina,

      der Narkosearzt hat mir für den Abend Rohypnol verschrieben, da er dachte, ich hätte panische Angst vor der Narkose, damit ich wenigstens schlafen kann.

      Rohypnol hat bei mir jedoch in der Nacht überhaupt nicht gewirkt, ich war wacher als wach.

      Wahrscheinlich durch die (ungewohnte) Drogenkombination, fehlender Schlaf etc....kann es während der Narkoseeinleitung bei mir zu diesem merkwürdigen Zustand fehlender zeitlicher und räumlicher Orientierung gekommen sein ........

      Ich habe nochmal eine Frage zum Protokoll, da ist u.a. von einer RR-Amplitude die Rede, ist damit eine Blutdruckmessung gemeint ?

      Falls es dir nichts ausmacht, würde ich mich sehr freuen, wenn du mir noch einige Monitoringbegriffe erklären könntest:

      Das einzige was mir bekannt ist, ist das EKG,

      Folgendes Monitoring ist mir jedoch nicht bekannt:

      1.
      RR autom. ?
      2.
      Diskonn. Monitor ?
      3.
      Capnometer ?
      4.
      Oxymeter ?
      5.
      Cuff-Druck ?
      6.
      C E Anästhesie-Monitor
      7.
      Sonstiges (Puls Oxyg.)

      Außerdem wurde die Narkose u.a. mit Robinul eingeleitet.

      Dadurch wird u.a. prophylaktisch eine Bradykardie verhindert, sowie die Magensäureproduktion gehemmt.

      Wird Robinul eigentlich routinemäßig für die Narkoseeinleitung verwendet oder nur bei nicht nüchternen
      Patienten. ?

      Vielen Dank schonmal und ich wünsche Dir noch einen schönen Abend....
      marybeth

      Kommentar


      • Antwort Teil 1


        Hallo marybeth,
        hoffe, du nimmst es mir nicht übel, wenn du die Antwort auf deine Fragen in mehreren Teilen bekommst. Mein PC neigt derzeit dazu, unvermittelt abzustürzen (meist dann, wenn man das gesamte Posting verfasst hat und auf "Absenden" drückt...) und ich hab keine Möglichkeit, was reinzukopieren (alles im Eimer...).

        Also:
        ad 1. "RR-Amplitude":
        Die Abkürzung "RR" ist für einen Mediziner das Synonym für Blutdruck, zu Ehren von Scipione Riva-Rocci, der um 1900 den Prototyp der heutigen Blutdruckmessgeräte für die sog. indirekte, also "unblutige" Messung erfand, bei der das Einführen einer Messsonde in eine Arterie nicht nötig ist. "Amplitude" ist die Differenz zwischen dem systolischen und diastolischen Blutdruck, also dem "unteren" und "oberen" Wert bei der Blutdruckmessung. Vor der Narkoseeinleitung wird dem Patienten eine Blutdruckmanschette am Oberarm angelegt, mit deren Hilfe der Blutdruck in regelmäßigen Abständen überprüft wird (-> RR autom.).

        Kommentar



        • Antwort Teil 2


          ad 2. "Diskonn. Monitor": Ich welchem Zusammenhang das zu sehen ist, weiß ich nicht. "Diskonnektion" bedeutet Trennen einer Verbindung.

          ad 3. Kapnometrie bedeutet das kontinuierliche Messen des CO2-Gehalts in der Ausatemluft. Es dient va dazu, die maschinelle Beatmung des Patienten auf dessen Bedürfnisse abstimmen zu können.

          Kommentar


          • Antwort Teil 3


            ad 4. Mit Hilfe der Oxymetrie ("oxygen" = engl. für Sauerstoff) stellt man sicher, dass die roten Blutkörperchen genügend Sauerstoff transportieren, der Körper das Patienten also ausreichend damit versorgt wird. Zu diesem Zweck bekommt der Patient vor der OP eine Art "Klammer" mit einem roten Lämpchen auf einen Finger (oder auch eine Zehe) gesteckt, mit deren Hilfe gleichzeitig auch die Herzfrequenz (Schläge/Minute) gemessen werden kann (Pulsoxymetrie).

            ad 5. Unter Cuffdruck versteht man den Druck in dem kleinen, bereits in einem anderen Thread beschriebenen "Ballon" (= Cuff) am unteren Ende des Tubus. Der korrekte Druck bewirkt, dass der Cuff abdichtet, gleichzeitig aber keinen zu großen Druck auf die Schleimhaut der Luftröhre ausübt. Die Messung macht vor allem bei Verwendung von Lachgas Sinn, das dazu neigt, in den Cuff zu diffundieren, und bei langzeitbeatmeten Patienten auf der Intensivstation.

            Kommentar


            • Antwort Teil 4


              Der Wirkstoff von Robinul ist ein sog. Anticholinergikum wie Atropin und erfüllt auch denselben Zweck. Wie du schon erwähnt hat, soll es einem zu starken Abfall der Herzfrequenz (Bradykardie) und daneben auch übermäßiger Speichelproduktion vorbeugen. Wird routinemäßig und unabhängig davon verwendet, ob der Patient nüchtern ist oder nicht. Bei nicht nüchternen Patienten oder solchen, bei denen die Aspirationsgefahr aus anderen Gründen erhöht ist (zB Schwangere, Menschen mit "Darmverschluss") wird die Narkoseeinleitung so gestaltet, dass möglichst rasch intubiert werden kann.

              Alles klar? :-)

              Viele Grüße
              Alina

              Kommentar



              • RE: Antwort Teil 4


                Hallo Alina,

                erstmal vielen Dank für deine ausführlichen Antworten.

                Wenn Robinul routinemäßig bei jeder Narkose zur prophylaktischen Vorbeugung einer Bradykardie eingesetzt wird, müßte diese doch vermieden werden.

                Die Posterin Susan68 hat jedoch im Thread vom 22.07.04 erwähnt, daß sie eine ausgeprägte, tagelange Bradykardie nach ihrer OP hatte und daß ihr danach Atropin verabreicht wurde, kann es sein, daß bei ihr das prophylaktische Medikament nicht gewirkt hat oder kann es trotz prophylaktischer Atropin gabe bei Narkoseeinleitung trotzdem nach einer Narkose zu tagelangen Bradykardien kommen ?? Oder muß eher davon ausgegangen weren, daß Susan kein Atropin bei der Narkoseeinleitung prophylaktisch verabrecht wurde ?

                Marybeth

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                • Bradykardie


                  Hallo marybeth.
                  Susans tagelange Bradykardie ist wie du gesehen hast seitens eines Internisten abklärungsbedürftig, weil sie ungewöhnlich ist, und die Wahrscheinlichkeit, dass sie mit der OP in keinem direkten Zusammenhang steht, groß ist. Ein Anticholinergikum hat wie jedes Medikament nur eine begrenzte Wirkungszeit, und normalerweise wird seine vorbeugende Wirkung auch nur für die Dauer die OP benötigt. Ein Teil der Anästhesisten gibt Anticholinergika auch nicht mehr prophylaktisch, sondern nur mehr bei Bedarf.

                  Gruß!
                  Alina

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                  • RE: Antwort Teil 3


                    Hallo Alina,

                    bei mir wurde kein Lachgas verabreicht und trotzdem eine Cuffdruckmessung vorgenommen, wahrscheinlich weil der Kopf zur Seite gedreht werden mußte, die allgemeine Lagerung war jedoch auf dem Rücken.

                    Soviel ich weiß ist aber eine Cuffdruckmessung grundsätzlich nicht obligatorisch...

                    Marybeth.


                    Alina-Marie schrieb:
                    -------------------------------
                    Die Messung macht vor allem bei Verwendung von Lachgas Sinn, das dazu neigt, in den Cuff zu diffundieren, und bei langzeitbeatmeten Patienten auf der Intensivstation.

                    Kommentar



                    • RE: Bradykardie


                      Hallo Alina,
                      Vielen Dank für schönen, verständlichen Antworten!!!
                      F.V.

                      Kommentar


                      • RE: Bradykardie


                        Keine Ursache. :-) Freut mich, wenn´s ok war.

                        Schönen Gruß!
                        Alina

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                        • Danke !


                          Hallo Alina,

                          ich möchte mich auch noch vielmals bedanken für deine Antworten.

                          Ich habe außerdem noch etwas im Internet gefunden über Narkoseeinleitung und Blutdruckabfall bei Propofol, danach soll lt. (Sebel 1989) ein Blutdruckabfall während und nach der Narkoseeinleitung mit Propofol meist nur bei älteren Patienten oder Patienten mit Vorerkrankungen ausgeprägt sein.

                          Somit war mein Blutdruckabfall während und nach der Narkoseeinleitung mit Propofol doch nicht so normal, wie ich erst gedacht habe, vor allem da ich kein älterer Patient war und meines Wissens auch keine (kardialen) Vorerkrankungen habe...

                          Lt. Protokoll habe ich zwei Infusionen bekommen, wobei der Blutdruck langsam wieder angestiegen ist,

                          Schönes Wochenende und nochmals vielen Dank für deine ausführlichen Antworten
                          marybeth

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