Pannen sollen in Internet-Datenbank erfaßt und von Experten analysiert werden
NÜRNBERG (dpa). Fachärzte wollen künftig mit einer Meldestelle für Behandlungspannen Narkosen noch sicherer machen.
Dabei sollen Zwischenfälle in einer Internet-Datenbank erfaßt und von einer Spezialisten-Kommission analysiert werden, teilte die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) in Nürnberg mit. Die betroffenen Ärzte sollen Hinweise erhalten, wie sich Fehler künftig vermeiden ließen.
"Oft sind es kleine Schritte, die später zur Katastrophe führen", sagte DGAI-Präsident Professor Claude Krier. Bislang seien solche Fehler bei Narkosen erst bekannt geworden, wenn sich Staatsanwälte und Gerichte damit beschäftigten.
"Da sich solche Prozesse oft über Jahre hinzogen, ist das ein viel zu langsames System", sagte Krier. Auch gehe es bei dem künftigen Meldesystem nicht um die Schuldfrage, sondern um die Verbesserung von Behandlungsmethoden.
Nach Angaben der DGAI liegt das Risiko für Zwischenfälle bei Vollnarkosen bei 45 bis 50 Prozent.
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