#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

@ Dr. Völkert

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • @ Dr. Völkert

    Sehr geehrter Herr Dr. Völkert!

    Ich weiss gar nicht, wie ich den Titel nennen soll, weil ich gar nicht weiss, wo beginnen. Ich meine: Was eigentlich meine Kernfrage ist, weil es stehen irgendwie verschiedene Fragen für mich im Raume.

    Es ist so: Mir steht eine Untersuchung bevor, bei der mir Dormicum (Mydazolam) verabreicht werden soll. Die selbe Untersuchung habe ich schon einmal an mir vornehmen lasse. Das war vor drei Jahren, als es mir noch wesentlich besser ging wie jetzt.

    Damals bekam ich 1mg Dormicum, sowie 0,05mg Fentanyl verabreicht. Meine Reaktion darauf war, dass ich volle Muskelschwäche bekam, mit Atemproblemen. Ich war darauf ca. 6 Stunden hoch somnolent, und habe nach Luft ringend herumgezuckt. Ob auch andere "Zuckungen" mitspielten kann ich nicht beurteilen, da ich eh halb weg war. (Trotzdem bekam ich die Untersuchung gerade noch mit. Der Zustand verschlimmerte sich also im Verlauf.)

    Ähnliche Reaktionen suchen mich auch nach der Gabe von Anästhetika heim.

    Inzwischen wurde festgestellt, dass ich eine zentrale Atemfunktionsstörung habe. Doch auch mit den Muskeln stimmt was nicht, da ich auch nach körperlicher Anstrengung voll schlaffe Muskeln bekomme, wie auch unter gewissen Medikamenten wie Klacid, Tramadol, Hypericum und weitere.

    Da ich dachte, dass ich einfach auf muskelentspannende Mittel mit derarten Reaktionen konfrontiert werde (es kam auch schon vor, dass ich wegen "Atemlähmungen" bewusstlos wurde), überlegte ich mir, eine Alternative für Dormicum zu suchen. (Dies soll mir ja eben wie gesagt wieder verabreicht werden.)

    Andererseits würde ich ja Tramadol ertragen, wenn ich alleine auf muskelerschlaffende Mittel mit Muskelschwäche bis auf die Atmung reagieren würde. Dem ist aber nicht so. In geringen massen ertrage ich Tramadol gerade noch. Bei mehr lande ich im Rollstuhl, bei noch mehr habe ich massivste Atemprobleme. Atemtherapie ist nur am alleruntersten Level möglich, was heisst, dass ich zuerst lernen muss, zwei tiefe Atemzüge am Stück hinzukriegen ohne dazwischen vor Atemmuskel-Schwäche hecheln zu müssen. O2-Sättigung am Finger gemessen fällt nur ab und zu in einem Schub auf etwa 80%. Wie es ist, wenn ich bewusstlos bin weiss ich nicht.

    War also meine Reaktion damals gar nicht auf Dormicum, sondern auf Fentanyl? Doch andere Anästhetika ertrage ich ja auch nicht...

    Auf der Suche nach einer Alternative zu Dormicum wurde mir von meiner Apothekerin als erstes Chloralhydrat empfohlen. Doch da dies ja nicht auf Schmerzen wirkt, sondern einfach einschläfert, kam sie auf Pethidin. Voll Freude einer Lösung bereichert worden zu sein, musste ich jetzt beim Nachforschen schmerzlichst erkennen, dass dies ja zur Familie der Opiatrezeptoren gezählt wird. Doch die sind ja eigentlich bei mir nicht so geschickt, weil sie atemdepressiv sind.

    Oder ist es gar nicht die Atemdepression, welche bei einer zentralen Atemfunktionsstörung ein Mittel tabuisieren? Ist es eine muskelentspannende Wirkung bei Anästhetika (Lidocain, Procain) und bei Tramadol, welche bei mir die Probleme hervorrufen? Würde ich also Pethidin ertragen? War es damals das Dormicum, welches ich nicht ertrug und ga nicht das Fentanyl? Haben meine Ärzte vergeblich Angst, mir andere Opiatähnliche Mittel als Tramadol oder Morphine zu verschreiben?

    Wie kann ich also die Sache angehen?

    Soll ich einfach dem untersuchenden Arzt sagen, dass er mich schon von Beginn an O2 hängt und mir trotzdem Dormicum injziert? Wird er sowas tun? Ich will die Untersuchung nicht ohne ein Präparat machen, da schon so eine massive Schmerzproblematik besteht.

    Sorry! Es wurde viel. Und bestimmt habe ich die Hälfte vergessen, welche für eine Lösung Ihrerseits notwendig wäre.

    Doch vorerst grüsse ich mal recht herzlich und wünsche alles Gute und viel Kraft.

    Eine Frage habe ich noch: Was ist eigentlich Atemdepression ganz konkret? Ist das etwas ungeeignets bei zentraler Atemfunktionsstörung?

    Ihr 102.Dalmatiner.


  • RE: @ Dr. Völkert


    Hallo "Dalmatiner",
    in der Tat - Sie schildern ein sehr komplexes Problem, wo es schwierig ist , im Rahmen des Forums konkrete Vorschläge zu machen. Ich kann in diesem Rahmen (ohne Untersuchung und Erhebung der weiteren Krankengeschichte) nun keine Ferndiagnosen stellen, ohne in Spekulationen zu verfallen; dieses ist ärztlich nicht zu verantworten und würde Sie noch weiter verunsichern. Ich schlage Ihnen deshalb vor, einen niedergelassenen Anästhesisten aufzusuchen um mit ihm (oder ihr) die geschilderten Symtome in einem ausführlichen persönlichen Gespräch abzuklären. Ich denke schon, daß vor Ihrer nächsten Untersuchung einige Dinge zu erörtern sind, damit sich nicht erneut Symptome einstellen. Hier wird Ihnen der Kollege oder die Kollegin sicherlich kompetent weiterhelfen können, denn der geschilderte Symptomenkomplex gehört eindeutig in unser Fachgebiet!
    Ich weiß, daß meine Antwort nicht so ganz befriedigend ist, mehr ist jedoch auf diesem Weg nicht möglich; ich hoffe, daß dieses Ihr Verständnis findet. Die Erklärung zur Atemdepression möchte ich Ihnen aber nicht schuldig bleiben: der Atemantrieb unseres Körpers wird durch das Atemzentrum im Gehirn gesteuert. Bestimmte Substanzen, so auch zur Sedierung und zur Narkose verwendete Medikamente, dämpfen über ihre Wirkung auf das Atemzentrum den Atemantrieb; ab einer bestimmten Dosierung kommt es zum Stillstand der Atmung. So kommt es zu den Begriffen Atemdepression und letztendlich Atemlähmung.
    Herzliche Grüße und alles Gute für Sie
    F. Völkert

    Kommentar


    • @ Dr. Völkert


      Sehr geehrter Herr Dr. Völkert!

      Allerherzlichste Dank für Ihre ehrliche Antwort!

      Nun habe ich aber doch noch konkrete Fragen. *Zwinkerchen*.

      Wo kann ich denn einen solchen niedergelassenen Anästhesisten finden? Gibt es die einfach so als ambulante Ärzte oder gibt es die nur in Krankenhäusern? Kann man bei denen einfach Termine ausmachen und erst noch so kurzfristig, oder muss man in dem entsprechenden Krankenhaus eine Operation machen lassen. Ich meine in dem Krankenhaus, in dem man den Anästhesisten besucht. Ich wüsste eben nicht, welche Operation ich jetzt einfach so machen lassen könnte, nur damit ich zum Anästhesisten gehen darf.

      Und wegen Atemdepression habe ich nochmals Fragen.:

      Heisst diese Depression einfach das selbe, wie Absetzung der Atemfrequenz? Oder ich einfach nur des Atemantriebes? Wie sieht denn das Frequenzmuster aus bei Atemdepression? Was macht dieser Atemantrieb genau? Kann es sein, dass wenn dieser Atemantrieb abgesetzt ist, dass dann einfach die Atmung so abflacht und man nicht mehr tief atmet? Und was ist das dann, wenn man ab und zu doch noch einen tiefen Atemzug macht? Heisst das, dass das keine Atemdepression ist? Oder kann das da schon mal vorkommen, so als Überlebungsreaktion?

      Gibt es Atemdepression nur auf Medikamente oder auch bei welchen Erkrankungen?

      Was ist der Unterschied von Atemdepression und Atemlähmung? Ist Atemlähmung immer vom Atemzentrum aus, oder kommt die auch, wenn die Atemmuskeln gelähmt sind? Gibt es eine muskuläre und eine zentrale Atemlähmung? Was ist der Unterschied? Wie ist das, bei Querschnittgelähmten? Atmen die gar nicht mehr?

      Wenn also bei mir eine Atemstörung vorliegt, welche vom Hirnstamm - also dem Atemzentrum - herrührt, bin ich dann "anfälliger" für diese Atemdepression? Darf ich deswegen keine Meds haben, welche Atemdepression machen können?

      Was ist bei Hirnstamminsuffizienz mit der Atmung? Mir wurde eben mal eine Hirnstamminsuffizienz diagnostiziert, aber ich weiss, dass jede Diagnose fehlbar ist und denke, dass ich die nicht haben kann, da das ja heissen würde, dass ich gar nicht mehr atme. Oder?

      Ich würde mich sehr fest freuen, wenn Sie sich nochmals meiner annehmen würden und bedanke mich für Ihre Bemühungen!

      Alles Gute und viel Kraft!

      Mit herzlichsten Grüssen; Ihr 102.Dalmatiner.

      P.S.: Ist Midazolam atemdepressiv?

      Kommentar


      • Dormicum haut Leute um


        Sehr geehrter Herr Dr. Völkert!

        Jetzt habe ich also gerade gesehen, dass Sie schrieben, dass auch Midazolam zum Atemstillstand führen kann. Das ist ja also anscheinend schon ein bisschen gefährlich.

        Die Kombination von Propofol/Ketamin S tönt da ja wirklich schon etwas interessant finde ich, weil da die Spontanatmung erhalten bleibt. Doch wenn ich zu Propofol lese, scheint das ja auch gefährlich zu sein. (Vorsicht bei Patienten mit reduziertem Allgemeinzustand, Atemfunktionsstörungen.) Da sieht es bei Ketalar schon besser aus. Doch dazu schreiben Sie ja, dass es Ihrer Ansicht nach auf einer periferen Station nix zu suchen hat. - Somit auch nicht in einer ambulanten Praxis?

        Soll ich wirklich zu einem Anästhesisten gehen oder die Untersuchung ohne Mittel machen lassen und einfach noch mehr Schmerzen haben und vor Anstrengung schwache Muskeln kriegen? Meinen Sie, der untersuchende Arzt würde mir einfach O2 bereit legen für Notfälle? Soll ich ihm vorher noch anrufen? Das ist dann wenigstens nicht so gefährlich....... Scheint ja wirklich kompliziert zu sein, diese ganze Sache! Blickt da ein Anästhesist überhaupt noch in jedem Falle durch?

        Sorry! Ich störe nicht mehr. Jetzt werde ich bestimmt langsam mühsam... ;-) Schon mein armer Doki hat's nicht einfach mit mir....... Jetzt müssen noch Sie daran glauben. *ops*

        Nochmals viele ganz liebe Grüsse und ein *Wuff!* von Ihrem 102.Dalmatiner.

        Kommentar



        • Atemdepression/lähmung


          Hallo Dalmatiner!

          Ich bin zwar nicht Dr. Völkert, aber vielleicht kann ich bis zu seiner Antwort etwas Licht in die Sache bringen.

          Das Atemzentrum reguliert die Tiefe der Atemzüge und die Atemfrequenz (= Anzahl der Atemzüge pro Minute) je nach Bedarf über die Nerven, die die sog. "Atemmuskulatur"versorgen. Das Einatmen ist ein aktiver Prozess, bei dem die Atemmuskeln - also besonders die Zwischenrippenmuskulatur und der wichtigste Atemmuskel, das Zwerchfell, auf "Befehl" des Atemzentrums betätigt werden und den Brustkorb weiten. Dadurch entfaltet sich die Lunge, die durch Unterdruck innen am Brustkorb angeheftet ist. Die Ausatmung erfolgt passiv, wenn sich diese Muskeln wieder entspannen und sich die Lunge dadurch wieder zusammenziehen kann.

          Unter Atemlähmung versteht man einen kompletten Ausfall der Atemtätigkeit. Bei der zentralen Atemlähmung ist der Grund eine Lähmung des Atemzentrums zB durch schwere Kopfverletzungen oder Tumoren oder aber auch Medikamente, die atemdepressiv wirken. In diesem Fall reagiert das Atemzentrum nicht mehr auf den wichtigsten Atemantrieb, den CO2-Anstieg und in zweiter Linie den O2-Mangel im Blut und leitet keine entsprechenden "Befehle" an die Atemmuskulatur weiter. Die "Atemautomatik" (der Atemantrieb) fällt aus und müsste durch bewusstes Atmen ersetzt werden. Unter atemdepressiv wirkenden Medikamenten in bestimmter Dosierung verspürt man aber auch keine adäquate Atemnot, auch wenn man bei Bewusstsein ist, wodurch die Atmung ungenügend werden kann (Ateminsuffizienz).

          Periphere Atemlähmung kommt durch Erkrankung/Schädigung der Atemmuskulatur oder der sie versorgenden Nerven zustande, oder auch durch Pharmaka, die die Übertragung von Nervenimpulsen auf die Muskulatur hemmen. Man empfindet Atemnot, kann aber nicht einatmen. Bei Schädigung des Rückenmarks im Bereich der Hals- oder Brustwirbelsäule können Nerven, die die Atemmuskulatur versorgen (va N. phrenicus für das Zwerchfell) ihren Dienst versagen, wodurch es zur peripheren Atemlähmung kommt.

          Auch Midazolam kann in entsprechend hoher Dosierung zentral atemdepressiv wirken. Seine Wirkung kann aber jederzeit durch Flumazenil aufgehoben werden. Voraussetzung ist ein Erkennen des Zwischenfalls durch den Arzt. In niedriger Dosierung ist das kaum der Fall. Für einen Anästhesisten ist das Handling von Atemdepression/lähmung ein "täglich Brot", aber Personen, die in Atemwegsmanagement nicht ausgebildet sind, sollten die Finger von Substanzen lassen, mit deren Wirkung sie nicht vertraut sind.

          Niedergelassene Anästhesisten findet man in jeder größeren Stadt - wie andere Fachärzt auch. Termin ausmachen genügt. :-)

          Schönen Gruß und alles Gute!
          Alina

          Kommentar


          • RE: Atemdepression/lähmung


            Ups, wollte ja noch die Atemdepression erklären :-) :
            Abflachung der Atemzüge und/oder Verringerung der Atemfrequenz. Kann auch bis zum Atemstillstand führen.

            Kommentar


            • RE: Atemdepression/lähmung


              Liebe Aline-Marie!

              Vielen herzlichen Dank für die ausführliche Antwort zu Atemlähmung und so!

              Kann man Atemdepression nur auf Medikamente oder auch bei Erkrankungen haben?

              Kannst Du mir auch etwas zu Hirnstamminsuffizienz erzählen? Das würde mich echt freuen!

              Nochmals ein dickes Dankeschön und viele liebe Grüsse von Deinem 102.Dalmatiner.

              Kommentar



              • RE: Dormicum haut Leute um


                Hallo Dalmatiner,
                keine Frage ist so schlimm wie die ungestellte, sie brennt einem ständig unter den Nägeln...
                Zur Erklärung der Ateminsuffizienz kann ich wirklich nichts hinzufügen; das hat Alina so ausführlich erläutert, daß ich nichts sinnvolles ergänzen kann!!
                Wenn Ihnen eine Hirnstamminsuffizienz "andiagnostiziert" wurde, so ist das medizinisch gesehen ein weiträumiger Begriff. Um näher darauf eingehen zu können, müßte man wissen, seitens welchen Fachgebietes und mit welchen Untersuchungsmethoden eine solche Diagnose gestellt wurde. Hatten Sie mal eine Hirnhaut- oder gar Gehirnentzündung oder andere, auf das zentrale Nervensystem wirkende Infektionskrankheiten?
                Um Ihnen bezüglich der anstehenden Untersuchung etwas raten zu können, wäre es sinnvoll zu wissen, um welche Untersuchung es sich handelt. Ebenso Geschlecht und Lebensalter.
                Grundsätzlich würde ich bei Ihrer Vorgeschichte keine Untersuchung durchführen lassen, ohne den Untersucher über die sehr spezifische Vorgeschichte zu informieren. Hier kommt wieder die bereits erwähnte Konsultation des Narkosearztes in's Spiel. Sollte zur Untersuchung eine Sedierung oder Betäubung notwendig oder sinnvoll sein, könnte dieses auch durch den Narkosearzt durchgeführt werden (in der Praxis des Untersuchers), der im Umgang mit diesen Substanzen geübt ist. Wie Alina schon ausführte, finden Sie ambulant tätige Narkoseärzte in jeder größeren Stadt (unter "Ärzte / Anästhesisten" i. d. Gelben Seiten, ebenso finden Sie auf den Homepages der jeweils zuständigen Landesärztekammer eine Arztsuchmaschine). Sie können jederzeit einen Narkosearzt mit "Kassenarztzulassung" kontaktieren und mit ihm einen Termin ausmachen (Überweisung vom Hausarzt). Die meisten Kollegen sind sozusagen "Handelsreisende" in Sachen Anästhesie und bringen ihre vollständige Ausrüstung auch mit in die Praxis, wo eine Untersuchung oder Operation in Begleitung eines Anästhesisten durchgeführt werden soll. - und: der Anästhesist wird da schon durchblicken, deshalb sollte man ihn v o r h e r kontaktieren.
                Alter Spruch aus Entenhausen: dem Amneseur ist nichts zu schwör! )
                Herzliche Grüße
                F. V.

                Kommentar


                • RE: Atemdepression/lähmung


                  Hallo Alina,
                  vielen Dank für Ihren Beitrag! Besser hätte man das nicht erläutern können (ich jedenfalls nicht!).
                  Ich würde mich freuen, öfter von Ihnen zu lesen (ist für mich in gewisser Hinsicht auch wirklich eine Entlastung --> s. Beitrag von Siegfried!). Und was Pathophysiologie etc. anbetrifft - da wissen die angehenden Doktors doch häufig noch mehr als wir, die im klinischen Alltag im Kopf Platz für andere Dinge machen mußten!
                  Liebe Grüße und herzlichen Dank
                  F. V.

                  Kommentar


                  • RE: Atemdepression/lähmung


                    Lieber 102. Dalmatiner! (Also den Namen find ich total originell :-))

                    Die Atemdepression ist sozusagen die "mildere Form"/"Vorstufe" der Atemlähmung. Bei der Atemdepression ist die Ansprechbarkeit des Atemzentrums auf Atemantriebe (CO2-Anstieg/O2-Abfall s.o.) herabgesetzt -> Atemfrequenz/Tiefe der Atemzüge vermindert, bei der Atemlähmung arbeitet das Atemzentrum nicht mehr -> Atemstillstand.

                    Die Ursachen für Atemdepression und -lähmung können also dieselben sein (Erkrankungen, Verletzungen und Pharmaka), und eine Atemdepression kann in eine Atemlähmung münden.

                    Der Begriff "Hirnstamminsuffizienz" ist in der Tat ein sehr weiter Begriff. Das Atemzentrum liegt im Hirnstamm, der aber noch viele andere Aufgaben erfüllt. Deswegen wäre es wirklich interessant zu wissen, aufgrund welcher Untersuchungen es zu dieser m.E. sehr "allgemein" gehaltenen Diagnose kam. (Insuffizienz = in seiner Funktion nicht ausreichend). Ich kann Ihnen leider auch nicht mehr dazu sagen.

                    Lieben Gruß :-)
                    Alina

                    Kommentar



                    • RE: Atemdepression/lähmung


                      Hallo Dr. Völkert,
                      freut mich, wenn Sie das so sehen. :-) Wenn ich das Gefühl habe, die Antwort auf eine Frage zu kennen und es meine Zeit erlaubt, melde ich mich gerne. Macht mir schließlich auch Spaß. Möchte Sie aber nochmals bitten, mich gegebenenfalls zu korrigieren.

                      Schönen Abend noch.
                      Alina

                      Kommentar


                      • RE: Dormicum haut Leute um


                        Sehr geehrter Herr Dr. Völkert!

                        Mit Freuden habe ich gesehen, dass Sie sich meiner ein erneutertes Male angenommen haben. Vielen herzlichen Dank!

                        Also etwas habe ich immer noch nicht verstanden, obwohl ich lange versucht habe, zu begreiffen.

                        Welche ungestellte Frage brennt wem unter den Fingern? Also; ich meine: Wenn ich eine ungestellte Frage hätte, dann würde ich die ja kennen. Und wenn Sie eine ungestellte Frage unter Ihren Fingernägeln hätten, dann wüsste ich die ja auch nicht, weil sie ungestellt ist. Sie dürfen diese Frage ruhig stellen! Ich werde versuchen, sie zu beantworten.

                        Die Hirnstamminsuffizienz wurde mir von meinem Spezi diagnostiziert wegen meiner Atemprobleme und vielleicht noch wegen anderem.

                        Ich hatte in der Tat mal ne Hirnhautentzündung. Und wenn ich mein Antibiotikum absetze oder ich gerade eines habe, welches nicht wirkt oder nicht gut wirkt, dann kriege ich auch wieder Entzündung in Gehirn und Rückenmark. Ich weiss gar nicht, was ich machen kann, damit ich endlich von Antibiotika loskomme! Aber wenn ich's nicht habe, dann lande ich im Rollstuhl und habe einen LuFu-Test wie jemand mit ner schweren Muskelerkrankung. Er sieht dann schlimmer aus, als der von jemandem der Querschnittgelähmt ist und nur noch mit dem Zwerchfell atmet. Dann bin ich auch so bewusstseinsgetrübt und spaziere in alle Leute rein, wenn das noch geht. Und dann kriege ich so Krampfanfälle und werde bewusstlos. Ich weiss echt nicht, was machen! Mein Spezi weiss auch nur Antibiots & Ko. und mein Doki hat auch schon bald alles versucht, aber es geht nicht anderst. Und meine Atmung ist eben auch mit Antibiotika schlecht, weil vielleicht ist das, weil bei mir bräuchte es auch was Antivirales. Doch das wissen wir noch nicht. Und ich habe schon was gegen die Plasmodien, weil die, welche ich habe, können auch auf die Atmung gehen. Und irgendwie ist es trotzdem nicht gut. Sorry! Ich hab mich gehen lassen. *VerschämtVonUntenHochBlick*

                        Wirken Hirn- und Hirnhautentzündung auf's ZNS? Ist eigentlich klar. Oder? Aber ich meine: Machen diese Dinge die Atmung schlecht oder wirken sie sonst auf den Hirnstamm? Was ist denn in diesem Hirnstamm noch alles dinn ausser dem Atemzentrum?

                        Und wie ist das mit Encephalopathie? Wirkt die auch auf's ZNS? Können diese Sachen Atemprobleme machen?

                        Kommt Muskelschwäche auch vom ZNS?

                        Genau: Etwas will ich noch brennend wissen: Wenn man einmal eine Entzündung da im Oberstübchen gehabt hat - wenn die also eigentlich weg ist - kann man dann auch noch ein halbes Dritteljahrhundert noch Probleme im Hirnstamm oder im ZNS haben?

                        Und wenn man einmal fast das Genick gebrochen hat; kann man dann ein halbes Fünftelahrhundert auch Probleme mit dem ZNS und/oder dem Hirnstamm haben?

                        Und wenn man einmal ein Schleudertrauma gehabt hat?

                        Sie fragen mich nach Geschlecht und Lebensalter. Wäre da nicht Gewicht und Grösse interessanter bei meiner Fragestellung? Auf alle Fälle würde ich Ihnen ja schon gerne schreiben, wie und wer ich bin. Doch ich wollte meine Anonymität behalten und denke, dass wenn ich Alter und Geschlecht nenne, dass ich dann schon reichlich geoutet bin. Oder?

                        Wegen der Untersuchung schäme ich mich schon fast, dass ich da überhaupt ein Mittel dazu brauche. Doch wie gesagt: Ich habe schon so so feste Schmerzen und kriege auch unter "Stress" schwache Muskeln. Und ich habe es einfach langsam satt all diese Geschichten mit und um die Krankheit! Und mein Arzt würde die Untersuchung auch nicht ohne was machen.

                        Gestern Abend habe ich also mit nem Anästhesisten telephoniert. Er hat gesagt, dass ich keine Untersuchung ohne Gabe von 3-4 Litern O2 machen dürfe. Als Medikation hat er mir empfohlen, am Morgen vor der Untersuchung die doppelte Dosis Melatonin zu nehmen, welche ich gewöhnlich nehme. Dazu empfahl er Profanol. Aber ohne Ketalar. Das könnte mir unangenehme Erlebnisse machen. Und weil ich auch feste Magenprobleme habe, setzt er in Erwägung, vielleicht nicht so viel vom Propofol zu geben, dafür noch einen Anteil an Dormicum. Er ist sogar ein Studienkollege von dem Arzt bei dem ich die Untersuchung machen werde. (Eeeehm--- also ich mache sie ja nicht. *ggg* Aber ich werde sie machen lassen.) Heute schickt er ihm schon ne Mail los.

                        Ich bin echt froh und dankbar darum!

                        Wenn Sie mich hier nicht so gut betipt hätten, dann würde ich immer noch auf glühender Kohle liegen! (Oder wie heisst das auf Deutsch, wenn jemand einem anderen Tip's gibt? Schon betipt; oder?)

                        Jetzt hab ich mal wieder viel geschrieben. Und wieder so viele Fragen............

                        Ich freue mich aber herzlichst, wenn Sie mir nun Ihre brennende Frage stellen würden, da es schade um Ihre Fingernägel wäre, wenn die nur noch Kohle wären. Sonst kriegen Sie ja die sterilen Verpackungen nicht mehr auf. ;-)) *ggg*

                        Mit vielen lieben Grüssen; Ihr 102.Dalmatiner. *Wuff!*

                        Kommentar


                        • RE: Atemdepression/lähmung


                          Liebe Alina-Marie!

                          Vielen herzlichen Dank für Deine erneute Antwort!

                          Also: Insuffizienz = in seiner Funktion nicht ausreichend

                          Und welche Symptomatik kann dann noch auf diese Hirnstamminsuffizienz geführt werden? Was gibt es dann noch alles drinnen in diesem Hirnstamm? (Ich weiss jetzt gar nicht, ob ich den Herrn Völkert schon danach gefragt habe. Das wäre nicht Absicht!)

                          Nochmals ein Dankeschön für Deine Informationen!

                          Viele liebe Grüsse von Deinem 102.Dalmatiner. *wuff!* *wuff!*

                          Kommentar


                          • RE: Dormicum haut Leute um


                            Hallo 102. Dalmatiner,
                            das mit der brennenden Frage war eigentlich anders gemeint und bezog sich eher auf Ihren Nachsatz, nicht mehr "stören" zu wollen. Ich wollte Sie somit nur ermutigen, Ihre Fragestellung zu erweitern, wenn weiterer Informationsbedarf besteht! Kleines Mißverständnis!
                            Je ausführlicher Sie Ihre Krankengeschichte beschreiben, desto weiter gelange ich zu der Ansicht, daß sich hier eine interdisziplinäre Fragestellung auftut, an deren Klärung mehrere Fachgebiete beteiligt sein sollten, weil vieles, was Sie schildern, sich außerhalb der Anästhesiologie bewegt. So wären m. E. auch ein Neurologe und ein Internist zu beteiligen.
                            Meine Nachfragen nach Alter und Geschlecht haben schon ihre Berechtigung; wer sich ernsthaft um die Klärung eines Sachverhaltes bemüht, den "Fragesteller/die Fragestellerin" jedoch nicht persönlich sieht und somit auch nicht von Angesicht zu Angesicht befragen kann, sollte schon im Besitz dieser Basisinformationen sein, um auf Fragestellungen individueller eingehen zu können. Dabei fällt mir auf, daß Sie es bisher vermieden haben (aus welch' Gründen auch immer), Anlaß, Art und Umfang der anstehenden Untersuchung zu präzisieren. Ich persönlich glaube nicht, daß Sie Ihre Anonymität einbüßen, wenn Sie zu diesen Fragestellungen antworten würden. Ich möchte mich sicherlich nicht verschließen, Ihnen weiterhin mit Ratschlägen und Antworten zur Seite zu stehen, aber manchmal ist es schon erforderlich, eine Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten, um auch im Interesse des Auskunftsuchenden einen gezielten Schritt weiter zu kommen, denn ansonsten ist häufig viele Mühe vergebens, weil dann in der falschen Richtung recherchiert wird!
                            Liebe Grüße und alle guten Wünsche
                            F. V.

                            Kommentar


                            • Dornicum haut Leute um


                              Sehr geehrter Dr.Völkert
                              Nächste Woche steht mir eine Zahnoperation unter Dornicum bevor da ich mich damit nicht aus kenne wollte ich mich auf diesem Wege etwas schlauer machen.Ehrlich gesagt war meine größte Angst etwas von der OP mitzubekommen,aber seit den gelesenen Beiträgen habe ich eher noch mehr Angst bekommen.Ich hatte mit 6 Jahren eine Gehirnhautentzündung darf ich dann überhaupt mit Dornicum behandelt werden.Bei meiner letzten OP vor 10 Monaten in Vollnarkose ( Kaiserschnitt ) ist alles gut gegangen.Über eine Antwort wäre ich wirlich dankbar.

                              Mit freundlichen grüßen
                              Angelika

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X