Bei mir wurde ein Riss in der Muskelschicht im Bauch operiert (eine Art Hernie). Ich bekam eine Vollnarkose, die ich eigentlich auch gut vertragen habe. Während der Narkose habe ich aber plötzlich die Ärzte rufen hören. Sie haben zu mir gesagt ich solle atmen! Das haben sie ein paar mal hintereinander gemacht aber ich konnte nicht atmen. Ich habe alles nur schwarz gesehen, meine Augen waren ja geschlossen. Ich dachte dann einfach, mach doch die Augen auf und sage den Ärzten, dass Du nicht atmen kannst. Ging nicht. Daraufhin habe ich beschlossen einen Arm oder ein Bein zu bewegen. Ging auch nicht. Ich lag da wie gelähmt, konnte die Aufforderungen und Rufe der Ärzte hören aber sie nicht erwidern Für mich war das FURCHTBAR, weil ich dachte ersticken zu müssen. Später bin ich dann im Aufwachraum wieder zu mir gekommen. Was war das? Gibt es so etwas? Hat es etwas mit der Beatmung währen der Narkose zu tun?
Hej
Da kann ich leider nicht allzuviel dazu sagen, da Anästhesie nicht mein Fachgebiet ist aber mich wuerde doch interessieren, ob Du nach Deiner OP im Aufwachraum mit einem Anästhesisten gesprochen und gefragt hast, ob es während der OP Komplikationen gab.
Das wäre das aller Erste was mich interessieren wuerde. Viel Glueck.
Chrissi
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Gast Sabine
RE: Schlimme Erfahrung
Hi Anke,
während des Eingriffes oder am Schluß der OP? - konfus? Denn wenn du eine Vollnarkose im Sinne einer ITN (Intubationsnarkose) erhalten hast, ist es höchst wahrscheinlich am Schluß der OP erfolgt, dann nämlich, als dir der Tubus (Beatmungsschlauch) gezogen und die Narkose ausgeleitet wurde. Während der OP wird man/frau bei einer klassischen ITN künstlich beatmet. Nach Beendiung des Eingriffes wird der Tubus (Schlauch der in der Luftröhre verweilte) gezogen. Oftmals setzt dann die Spontanatmung mit zeitlicher Verzögerung ein, deshalb *baten* dich die Ärzte zu atmen. Das Erstickungsgefühl wurde m. E. durch den Schlauch verursacht; und beim Herausziehen setzt i.d. R. ein reflexartiger Hustenreiz ein, den der Pat. gewöhnlich aber nicht bewußt mitbekommt. Nach deiner Schilderung wurde eher die Narkose zu schnell ausgeleitet,. Normalerweise registriert der Pat. das Ausschleichen der Narkose und Ziehen des Tubuses nicht, sondern wacht etwa eine halbe Std. später im Aufwachraum auf. Berichte dem Anästhesisten bitte dein Erlebnis. Ähnliche Situation habe ich selbst schon erfahren. - In dem Sinne alles Gute und Gruß - Sabine
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Anke0610
RE: Schlimme Erfahrung
Ja, es war gegen Ende der Operation. Wahrscheinlich war es dann wirklich beim Herausziehen des Beatmungsschlauches. Vielen Dank!
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Alina-Marie
RE: Schlimme Erfahrung
Hallo Anke!
Während größerer OPs bekommt man - sobald man in Narkose ist - ein sog. "Muskelrelaxans" gespritzt, das die willkürliche Muskulatur "lähmt" und den Patienten an unwillkürlichen Bewegungen hindert, was während einer OP gefährlich wäre. Im Normalfall bekommt man davon nichts mit, weil der Anästhesist darauf achtet, dass die Wirkung dieses Mittels abgeklungen ist, bevor er den Patienten aufwachen läßt. Es sieht so aus, als ob es bei dir mit dem "Timing" nicht so geklappt hätte, und du noch unter dem Einfluss dieses Medikaments gestanden bist, als die Wirkung der Narkosemittel bei der Ausleitung bereits - scheinbar vorübergehend - zu gering war.
Manchmal wird der Beatmungsschlauch aus Sicherheitsgründen erst dann aus der Luftröhre entfernt, wenn der Patient noch "schläfrig", aber bereits am Aufwachen ist. Die meisten Patienten können sich nicht daran erinnern bzw empfinden das in diesem Zustand nicht als so unangenehm. Bevor er den Schlauch (Tubus) entfernt, fordert der Anästhesist den Patienten dann auf, tief einzuatmen, um zu sehen, ob dieser auf die Aufforderung bereits gezielt reagiert, was auch bedeutet, dass die Schutzreflexe (Husten, falls zB Schleim in die Luftröhre gelangt) wieder funktionieren und die Spontanatmung des Patienten ausreichend ist.
Ich kann mir vorstellen, dass dein Erlebnis sehr beängstigend sein muss, va wenn man von der Existenz eines Muskelrelaxans nichts weiß und sich die Situation nicht erklären kann. Ich kann dir aber versichern, dass der Anästhesist in diesem seltenen Fall deine Lage bemerkt und dich weiter beatmet bzw noch Narkosemittel verabreicht, wenn nötig.
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