Haschischkonsum evtl tödlich ?

[Mat1971]

Guten Abend,

ich möchte hier gerne eine Frage stellen.

Ich weiß nicht, in welches Forum die Frage passt

Ein Freund von mir raucht öfter Haschisch. Ist das möglich, dass er soviel davon raucht, dass er direkt sterben kann ?

Ich meine jetzt nicht die Spätfolgen, sondern ob es möglich ist, soviel zu rauchen, dass man direkt stirbt, z. B. an Atemlähmung.

Ich mache mir wirklich Sorgen um meinen Freund.

Für eine Auskunft wäre ich sehr dankbar......

Gruß

Mat

[Thorsten501]

RE: Haschischkonsum evtl tödlich ?


Der Konsum von Cannabisprodukten hat akute und Langzeitwirkungen. Unter akuter THC-Wirkung kann es zu Mundtrockenheit und Schwindelgefühlen kommen, meist sind diese Erscheinungen nur kurzzeitig, da Cannabinoide ansonsten gut verträglich sind. Trotzdem gehen mit dem Konsum einige Risiken einher und auch die Gefahr einer psychischen Abhängigkeit ist gegeben.
Die Verkehrstüchtigkeit ist nach dem Cannabiskonsum stark vermindert, diese Beeinträchtigung kann mehrere Stunden anhalten.
Bei Erkrankungen des Herzens kann die verursachte Pulsfrequenzsteigerung bedrohliche Situationen zur Folge haben.
Bei Männern mit anhaltendem hohem Konsum wird der Testosteron-Spiegel niedriger und die Produktion der Spermien reduziert sich. Über eine verminderte sexuelle Potenz oder Fortpflanzungsfähigkeit ist in diesem Zusammenhang nichts bekannt. Bei Frauen beeinflusst andauernder Konsum den Menstruationszyklus, die Menge bestimmter Hormone verringert sich, was zur Folge haben kann, dass Eisprünge ausbleiben. Nach Absetzen von Cannabis verlieren sich diese Wirkungen.
Das Rauchen von Cannabisprodukten schädigt die Lunge wesentlich stärker als gängige Tabakprodukte, damit erhöht sich das Risiko einer Krebserkrankung. Diese Lungenschädigung wird durch das tiefere Inhalieren des Rauches und durch den längeren Verbleib des Rauches im Rachenraum begünstigt.
Sehr hoher THC-Konsum kann akute Depressionen und Panikanfälle sowie leichte Angstzustände zur Folge haben, diese Reaktionen gehen aber meist schnell wieder vorbei. Bei Menschen mit latenten Psychosen besteht aber das Risiko, diese durch Cannabiskonsum zu aktivieren. Langfristiger und häufiger Konsum führt zur Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses, komplexe Sachverhalte können oft nur schwer erfasst werden. Nicht selten kommt es zu Motivationsverlusten mit der Folge verminderter Aktivität, da die körperliche und psychische Leistungsfähigkeit eingeschränkt ist. Gleichgültigkeit sich selbst und seiner Umwelt gegenüber kann sich einstellen.
Dient Cannabiskonsum zur Frustrationskompensation oder wird der Konsum als Selbstmedikation z.B. bei innerer Unruhe oder Schlafstörungen betrieben, kann das die Entwicklung problematischer Konsummuster begünstigen.
Wie beim Konsum aller psychoaktiven Substanzen kann eine psychische Abhängigkeit entstehen. Je öfter konsumiert wird und umso jünger die Konsumenten sind, desto höher ist das Risiko einer psychischen Abhängigkeit. Das Risiko einer körperlichen Abhängigkeit ist zum derzeitigen Standpunkt der Forschung nicht gegeben.
Der oft praktizierte Mischkonsum mit anderen Rauschmitteln, wie z.B. mit Alkohol, erhöht das Risiko, sich körperlich und psychisch zu schädigen.

[Thorsten501]

RE: Haschischkonsum evtl tödlich ?


Hallo Mat,
ich finde es gut das sie sich sorgen um ihren Freund machen.
Versuchen sie mit ihm zu sprechen und ihn zu einem Besuch in einer Drogen- bzw. Suchtberatungsstelle zu bewegen. Wichtig ist dabei das sie ihn nicht zwingen oder drohen. Sagen sie ihm das es in solchen Beratungsstellen Anonym zugeht und dort zu nichts das er nicht will gezwungen wird.
Wenn sie Informationen über den Standort ihrer nächstgelegenen Beratungsstelle benötigen schreiben sie mir einfach kurz ihren Wohnort hier ins Forum.

Mfg.
Thorsten

[102.Dalmatiner]

Atemlähmungen von Hanf?


Hoi Mat1971!

Ich habe einen Doktor gefragt, ob ich gegen meine Schmerzen nicht Hanf nehmen könne, weil das hilft und wird zum Beispiel bei Morbus Crohn und MS erfolgreich eingesetzt.

Doch ich solle lieber kein Hanf nehmen, da meine Muskeln von Natur aus eher schon schlaff sind, und ich von entspannenden Mitteln totale Lähmungen kriege. Das kann so weit kommen, dass ich wegen Atemlähmung bewusstlos werde. Hanf wäre also ein Risiko für mich.

Das heisst jetzt aber nicht, dass es bei Deinem Freund auch so wird sein. Schliesslich hilft Hanf ja gegen Spasmen. Nun wäre also einfach die Frage, ob Dein Freund eher schlaff oder spastisch ist. Wenn er schlaff ist, wäre es evt. besser, er würde aufpassen mit dem Hanf. Wenn er spastisch ist, wäre Hanf sogar medizinisch nicht das allerschlimmste. Und wenn Dein Freund ausgeglichen ist: dann musst Du keine Angst haben, dass er an Atemlähmung stirbt. Aber ungesund ist es trotzdem. (Jedes Medikament ist ungesund, wenn es missbraucht wird!)

Viele liebe Grüsse sendet Dir Dein 102.Dalmatiner.

[Prof. Weber]

RE: Haschischkonsum evtl tödlich ?


Hallo Mat,
Ihre Frage ist nicht eindeutig zu beantworten. Einerseits ist "Gift" immer eine Frage der MENGE, andererseits kenne ich Ihren Freund und seinen "biologischen" Zustand nicht.
Ich habe selbst öfter mit dem Cannabis als Medikament zu tun und da erfolgt der Einsatz - im Gegensatz zum Rauchen - mengenmäßig genau definiert.
Da aber Cannabis in dieser Form eben kein Medikament, sondern eine Droge ist, besteht immer Gefahr für Gesundheit und Leben. (Das meine ich ohne erhobenen Zeigefinger!)
Insgesamt möchte ich auch Thorstens Posting unterstreichen. Und auch meine Hilfe anbieten, wenn Sie eventuell sich mit einer Suchtberatung kurzschließen wollen: Die Redaktion wird Ihnen für den Fall meine e-Mail-Adresse mitteilen.
Herzliche Grüße
cfw