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Pharmakogenetischer Test Vollnarkose und Schmerztherapie post OP?

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  • Pharmakogenetischer Test Vollnarkose und Schmerztherapie post OP?

    Hallo Dr. Voelkert,

    ich brauche nur ganz selten mal Medikamente. Aber wenn ich mal welche brauche dann ist in rund 70-80% der Faelle etwas nicht so ganz in Ordnung: stark verkuerzte oder keine Wirkung (Schmerzmedikamente und lokale Betaeubungen), extrem verlaengerte Wirkung (Vollnarkose, kurzwirkende Benzos), paradoxe Reaktionen (auch kurzwirkende Benzos), usw.

    Tja, ich wache also nach OPs nicht wirklich auf. 2 Stunden im Aufwachraum mit dabei stoppender Spontanatmung sind normal, und auch danach falle ich noch stundenlang wieder wie benebelt in Schlaf. Ob das nur die uebliche Vollnarkosenmedikamentenkombi ist oder ob es was besseres fuer mich gibt weiss ich nicht. Gewicht und Groesse sind natuerlich in der OP-Vorbereitung korrekt aufgenommen wurden, und vor der letzten hatte ich dieses dem Anesthesisten als 'Nebenwirkung' genannt. In ein paar Monaten steht mir wieder ein Vollnarkose bevor. Ich habe geschaut ob ein pharmakogenetischer Test, zumindest fuer Vollnarkosen und Schmerzmedikamente moeglich ist, aber Humangenetiker scheinen auf sowas nicht vorbereitet zu sein.

    Haben Sie hier noch einen Vorschlag? Wie wuerden Sie bei jemanden wie mir die Vollnarkose ausfuehren? Gibt es irgendwo Tests fuer Leute wie mich? Stundenlang immer wieder ums wach werden kaempfen trotz starker Schmerzen ist sehr unangenehm.


  • Re: Pharmakogenetischer Test Vollnarkose und Schmerztherapie post OP?

    Hallo,
    ausführliche Antwort folgt!
    Gruß F. V.

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    • Re: Pharmakogenetischer Test Vollnarkose und Schmerztherapie post OP?

      Hallo,
      leider hat meine Antwort etwas länger gedauert, aber aktuell ist das "reale" Leben in den Kliniken für alle Berufsgruppen etwas sehr fordernd.
      Also: leider gibt es kein mir bekanntes Verfahren, dass es ermöglicht auszutesten, inwiefern Medikamente gut vertragen werden.
      Was Sie schildern, klingt sehr danach, dass bei Ihnen Opiate eine sehr lange Wirksamkeit haben, was auch die Atempausen erklärt.
      Ich empfehle, für eine "Vollnarkose" sehr kurz wirksame Medikamente zu verwenden. Als Opiat würde ich dann Remifentanil empfehlen, in Kombination mit einem schnell abbaubaren Narkosegas, z. B. Desfluran oder Propofol als intravenös zu verabreichendes Medikament. Das ganze unter sog. Neuromonitoring, um die Narkosetiefe zu überwachen. Alternativ, wenn möglich, ein Regionalanästhesieverfahren, in Abhängig keit von der geplanten OP. Zur Schmerzbehandlung sollten dann während der OP bereits Analgetika gegeben werden, wie z. B. Metamizol.
      Gruß F. V.

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      • Re: Pharmakogenetischer Test Vollnarkose und Schmerztherapie post OP?

        Ganz herzlichen Dank Herr Dr. Volkert.

        Die neue OP wird vermutlich schneller kommen als erwartet da das Akromium nach Unfall mit Oberarmgelenkbruch den Axillarnerv abzuklemmen scheint. Vielleicht kann man das ambulant machen, aber ich vermute, dass in einem KH die Moeglichkeiten einfach besser sind. Ich werde Ihren Rat, wenn es soweit ist mit dem Anesthesisten besprechen.

        Meine Medikamentenprobleme sind einfach seltsam random. Metamizol funzt ueberhaupt nicht, Tilidin ebenfalls nicht, die Opiatpumpe im Krankenhaus ebenfalls nicht. Jedenfalls nicht gegen Schmerzen. Alles was die tun ist mich stundenlang regelrecht umfallen zu lassen (was schon irgendwie wie das nicht aufwachen nach Narkose klingt). Tramadol wirkt gegen normale, starke Schmerzen und hat absolut keine Nebenwirkungen. Ok, wenn ich dieses mit Pregabalin gegen meine Nervernschmerzen kombinieren werde ich sehr angenehm stoned, aber einfach nur schmerzfrei sein ist einfach sehr angenehm.

        Ich finde es einfach seltsam dass bestimmte staerkere Analgetika endlos lange wirken ohne eine Wirkung gegen Schmerzen zu haben. Einfach nur random. Aber ihre Antwort hat mir auf jeden Fall geholfen, mein Problem besser zu definieren, und so gestaerkt in das Gespraech mit dem Anesthesisten zu gehen.

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        • Re: Pharmakogenetischer Test Vollnarkose und Schmerztherapie post OP?

          Uebrigens funktionieren lokale Betaeubungen bei mir nur sehr kurz. Hatte schon massenweise Zahnarztbehandlungen, Entfernung von Lipomen, Gewebebiopsie wo waehrend dem Eingriff die Wirkung verschwand. Trotz (gehe ich mal von aus) extragrosser Dosis Betaeubung weil ich den Arzt vorgewarnt hatte. Betaeubungsspray vor einer Magenspiegelung wirkte schon nicht mehr als mit der Spiegelung endlich angefangen wurde.

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          • Re: Pharmakogenetischer Test Vollnarkose und Schmerztherapie post OP?

            Auch wenn Lokalanästhetika nicht so gut bei Ihnen wirken, rate ich bei einem Schultereingriff zusätzlich zur Vollnarkose zu einer sog. Skalenusblockade, ggfs. auch zu einem Schmerzkatheter im Bereich der Skalenuslücke, um das Armnervengeflecht mittels Lokalanästhetika etwas ruhiger zu stellen (sog. interskalenäre Plexusblockade).
            Wenn Tramadol bei Ihnen gut wirkt, wäre Tapentadol (auch ein Opiat, aber stärker wirksam und mit Tramadol verwandt) ggfs. eine Alternative zu den anderen Opiatanalgetika.
            Gruß F. V.

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