#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

Probleme mit Sedierung/lokaler Betaeubung. Was fuer Moeglichkeiten gibt es noch?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Probleme mit Sedierung/lokaler Betaeubung. Was fuer Moeglichkeiten gibt es noch?

    Hallo,
    mir duerfte demnaechst mal wieder eine Magenspiegelung bevorstehen, und ich fuerchte auch eine Darmspiegelung. Ich habe ein Problem mit der Betaeubung wg. zwei bestehenden Erkrankungen: Ehlers-Danlos und Mitochondriale Myopathie (toll!). Mit dem ersten funzt bei der Magenspiegelung das Betaeubungsspray nur wenige Minuten lang, beim letzten Mal war es schon ausgewirkt bevor die Spiegelung anfing. Sowas merke ich oft bei lokalen Betaeubungen. Sedierung koennte auch ein Problem sein: Propranolol ist kontraindiziert bei Mito, und mit Midazolam als Tablette hatte ich in der Vergangenheit eine ganz ueble paradoxe Wirkung: Ich war extrem aggressiv und hatte fast den Chirurgen angefallen, danach wuetete ich noch 2 Stunden lang zuhause rum, zerschlug eine Teetasse und fuegte mir selber aus Frust blaue Flecken zu. Danach schlief ich 14 Stunden lang. Ich lebe alleine, und somit ist das natuerlich nicht gut. Gastroenterologen haben keine Zeit sowas zu diskutieren, und das endet nur in "ja, dann halt nicht". Ich habe diese Untersuchungen noetig und will diese nicht zum Spass haben. Was fuer Moeglichkeiten gibt es denn noch?


  • Re: Probleme mit Sedierung/lokaler Betaeubung. Was fuer Moeglichkeiten gibt es noch?

    Hallo,
    leider ist es tatsächlich oft so, dass Gastroenterologen keine breite Kenntnis hinsichtlich alternativer Möglichkeiten zur Sedierung haben. Grundsätzlich ist hierzu anzumerken, dass für die von Ihnen benannten Krankheitsbilder keine absolute Kontraindikation zur Anwendung von Propofol in geringen Dosierungen vorliegt. In der mir zur Verfügung stehenden Literatur wird ausgeführt, dass von einer Langzeitanwendung von Propofol zwecks Vermeidung eines möglicherweise auftretenden Propofol-Infusionssyndroms abgesehen werden sollte. Die für eine Gastroskopie oder Koloskopie erforderliche Menge des Medikaments sollte jedoch bei maximal 100 mg, so dass ich diesbezüglich keine großen Bedenken hätte.
    Angesichts der bei Ihnen vorliegenden Erkrankungen wäre es jedoch grundsätzlich in Erwägung zu ziehen, die erforderlichen Eingriffe nicht in einer gastroenterologischen Praxis sondern in einer Klinik mit der Möglichkeit für eine anästhesiologische Betreuung durchzuführen. Dieses hätte zudem den Vorteil, dass, wenn Propofol absolut nicht verwendet werden soll, alternative Medikamente zur Verfügung stehen, deren Anwendung jedoch dem Facharzt für Anästhesiologie vorbehalten sein sollte. In Betracht kämen hier zum Beispiel Etomidate oder auch Ketamin, letzteres jedoch vorzugsweise in Kombination mit einem Sedativum (Benzodiazepin oder auch Propofol in geringer Dosierung). Ich persönlich würde, um jegliche Komplikationen oder Nebenwirkungen zu vermeiden, eine kurze Sedierung mit Etomidate, gegebenenfalls auch in Kombination mit einem niedrig dosierten Opiat, präferieren. Als Alternative zu Etomidate könnten ebenso Thiopental oder Methohexital verwendet werden.
    Da ich der Auffassung bin, dass die letztgenannten Medikamente ausschließlich von einem Anästhesisten unter Bereithaltung der Möglichkeit zur künstlichen Beatmung angewandt werden sollten, verbietet sich nach meiner Meinung die Anwendung in einer gastroenterologischen Praxis.
    Gruß
    F. V.

    Kommentar


    • Re: Probleme mit Sedierung/lokaler Betaeubung. Was fuer Moeglichkeiten gibt es noch?

      Ganz herzlichen Dank fuer Ihre ausfuehrliche Antwort. Ich muss mal schauen wie sowas moeglich ist. Die niedergelassenen Gastros sind hierbei jedenfalls keine Hilfe, und Hausarzt hat keine Zeit. In eine Klinik kann ich aber nur mit Ueberweisung von Spezialisten. Argh.

      Kommentar


      • Re: Probleme mit Sedierung/lokaler Betaeubung. Was fuer Moeglichkeiten gibt es noch?

        Eigentlich sollte gerade in solchen Fällen der Hausarzt ein guter Ansprechpartner sein...
        Aktuell ist das Angebot gastroenterologischer Leistungen leider scheinbar überall etwas eingeschränkt. Dennoch sollte gerade in Ihrem Fall bei den vorliegenden Grunderkrankungen eine Einweisung in eine gastroenterologische Abteilung einer Klinik unter stationären Bedingungen möglich sein. Auch hier wäre es typisch hausärztliche Kerntätigkeit, dieses zu vermitteln. An Ihrer Stelle würde ich mich direkt an das Sekretariat der gastroenterologischen Abteilung der nächstgelegenen Klinik wenden. Die sollten wissen, welche Leistungen auch unter stationären Bedingungen angeboten werden können. Es gibt auch Kliniken, welche diese Leistungen ambulant anbieten dürfen.
        Das nur ein Spezialist üeberweisen/einweisen darf, ist aus meiner Sicht, vorsichtig ausgedrückt, so nicht ganz richtig...

        Kommentar


        Lädt...
        X