vermutlich ein schon häufig besprochenes Thema ist ja die Angst vor einer Vollnarkose.
Ich mache hier dennoch ein neues Kapitel auf, weil ich bislang noch keinen vergleichbaren Fall zu meinem gefunden habe.
Ich bin seit Geburt und somit seit 39 Jahren stolzer Besitzer einer Augenmuskelschwäche und kann gar nicht mehr zählen, wie oft mir das gelegentliche Schielen in vielerlei sozialer Hinsicht im Weg stand.
Lange galt es als inoperabel, daher bin ich dann fast in Freudentaumel ausgebrochen, als man mir an der Uniklinik Freiburg bestätigte, dass mein Problem sehr wohl behebbar sei, ambulant in ca. 45 Minuten unter Vollnarkose.
Der Tag der OP kam und bis dahin war ich einfach nur ungeduldig und glücklich. Nicht eine Sekunde verspürte ich Angst oder Sorge. Ich bin mit Vollgas zur Klinik gefahren, strahlend in das ambulante OP-Zentrum marschiert, hab mich zügig in die Klamotten geworfen und konnte kaum erwarten dass es losgeht, denn nur eine Stunde später würde ja ein völlig neues Leben beginnen.
Leider musste ich noch etwas warten und urplötzlich bin ich durchgeknallt. Ich bekam Herzrasen, Schweißausbrüche, Zittern, Atemnot, einen enormen Fluchtreflex... fast hätte ich angefangen wie ein kleines Kind zu heulen, als der Pfleger mich trotz meines eindeutigen Wunsches nicht vor die Tür lassen wollte.
Kurzum, weitere 5 Minuten später bin ich dann völlig ausgerastet, hätte mir den Weg zur Umkleide notfalls auch freigekämpft und wollte dort einfach nur noch raus. Auch nach dem Verlassen des Zentrums dauerte es noch Stunden, bis ich mich einigermaßen beruhigt hatte.
Heute, fast fünf Jahre später, wird mir noch immer beim bloßen Gedanken daran, die OP nochmal in Angriff zu nehmen, regelrecht übel und ich fange an zu zittern. Allerdings nicht beim Gedanken an die eigentliche OP, da weiß ich mittlerweile bis ins kleinste Detail was gemacht wird und das ist wirklich harmlos. Nein, es ist der Gedanke an die Vollnarkose, der mich völlig aus der Bahn wirft. Nur warum? Und was kann ich tun?
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