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Cholinesterase-Mangel

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  • Cholinesterase-Mangel

    Hallo, Forum!

    Bei mir wurde vor einigen Jahren bei einer Narkose ein angeborener Cholinesterase-Mangel festgestellt, der dazu führte, dass ich wesentlich länger in Narkose war als erwartet, weil mein Körper das angewendete Muskelrelaxans nicht abgebaut hat. Ich habe damals keine weitere Info über diesen Mangel bekommen.

    Nun werde ich demnächst ein Kind bekommen und habe jetzt Angst vor einem akuten Kaiserschnitt- gibt es alternative Narkosemittel, bei denen ich nicht das Risiko eingehe, so lange betäubt bleiben zu müssen? Gibt es besondere Risiken für das Baby bei einer eventuellen Narkose? Sind andere Narkosemittel mit höherem Risiko verbunden als die gewöhnlichen, die bei mir nicht mehr angewendet werden sollen?

    Mich würde auch interessieren, ob der Cholinesterase-Mangel vererbbar ist und ob er mit anderen gesundheitlichen Beeinträchtigungen einhergehen kann. Und sollte man nicht auch eine Benachrichtigungskarte bei sich haben, auf der steht, dass man diesen Mangel hat, nur für den Fall eines Unfalls?

    Vielen herzlichen Dank für Antworten auf meine Fragen!!


  • Re: Cholinesterase-Mangel


    Hallo,

    zunächst einmal sollten Sie beruhigt von der wahrscheinlichsten Möglichkeit ausgehen, daß Sie Ihr Kind auf natürlichem Wege zur Welt bringen werden.
    Sollte tatsächlich ein Kaiserschnitt notwendig werden, so ist es in der Regel sehr gut möglich, den Eingriff in Spinalanästhesie durchzuführen. Dieses gilt auch, wenn die Entbindung aus welch Gründen auch immer, sehr schnell erfolgen muß. Kaiserschnittentbindungen in "Vollnarkose" werden an den meisten deutschen Kliniken wirklich nur noch in höchster Not durchgeführt oder wenn die werdende Mutter eine rückenmarknahe Betäubung grundsätzlich ablehnt.
    Sollte bei Ihnennoch einmal eine Vollnarkose notwendig werden (muß ja nicht unbedingt ein Kaiserschnitt sein), so kann diese auch bei Cholinesteresemangel gefahrlos durchgeführt werden. Sie sollten die Ärzte jedoch bereits im Vorfeld auf den bei Ihnen bestehenden Enzymmangel hinweisen.
    Außer den Substanzen Succinylcholin und Mivacurium sind die anderen gebräuchlichen Muskelrelaxantien in ihrem Abbauprozeß nicht auf die Cholinesterase angewiesen und könnten somit auch bei Ihnen gefahrlos verwendet werden.
    Auch für die Notwendigkeit einer sogenannten "Blitzintubation" bei nicht nüchternen Patienten, für welche früher regelhaft Succinylcholin verwendet wurde, ist mit der Substanz Rocuronium eine praktikable Alternative vefügbar. Seit ca. 2 Jahren ist ein Medikament auf dem Markt, daß im Bedarfsfall die Wirkung von Rocuronium innerhalb kürzester Zeit vollständig aufhebt.

    Ich hoffe, daß meine Antwort etwas zur Klärung Ihrer Frage beitragen kann.
    Alles Gute für die bevorstehende Geburt!
    F. V.

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