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pda bei geburt

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  • pda bei geburt

    Hallo!

    ich hatte 2005 bei der geburt meines sohnes eine pda, die auch super wirkte und ich hatte eine tolle geburt.
    leider begannen am nächsten tag furchtbare kopf und nackenschmerzen die nur erträglich waren wenn ich ganz flach am rücken lag.
    der zuständige anästhesist sagte es hätte nichts mit der pda zu tun, mein fa und sämtlich andere mitarbeiter waren aber davon überzeugt.
    ich hatte einige sehr schmerzhafte wochen, dann wurde es langsam besser.

    woran hat das gelegen?
    hätte ich nach der pda liegen bleiben müssen, oder während der pda nicht sitzen dürfen??

    ich erwarte jetzt mein 2 kind und eigentlich wär eine pda wieder eine supersache, aber die angst vor dem kopfschmerz ist zu groß.

    wie hoch ist die wahrscheinlichkeit wieder schmerzen zu bekommen?
    gibt es auch andere schmerzmittel die in frage kämen?

    lg und vielen dank für ihre antwort


  • Re: pda bei geburt


    Hallo,

    leider ist es mir erst heute möglich, Ihnen auf Ihre Frage zu antworten.
    Kopf- und Nackenschmerzen nach Durchführung einer Periduralanästhesie deuten darauf hin, daß es bei der Punktion auch zu einem "Durchstoßen" derjenigen Schicht gekommen ist, die das Nervenwasser (Liquor) umkleidet. Diese Technik ist bei der Durchführung einer Spinalanästhesie eine normale Vorgehensweise, bei einer PDA allerdings eine unerwünschte, typische "Nebenwirkung". Weil bei der Schwangeren das Bindegewebe deutlich "lockerer" ist, tritt diese "Komplikation" in Abhängigkeit von der Erfahrung des Arztes und auch der Konstitution der Patientin in ca. 0,5 % aller Periduralpunktionen auf. Durch das Durchstechen dieser letzten Schicht (Dura=harte Hirnhaut) mit der relativ "dicken" Periduralnadel (im Vergleich zu den bei der Spinalanästhesie verwendeten dünnen Punktionsnadeln) entsteht in der Dura ein kleines Loch, das sich nicht sofort wieder von selbst verschließt und durch welches Nervenwasser (Liquor) austreten kann. Dieser kontinuierliche Verlust von Nervenwasser führt zu den scheußlichen Beschwerden.
    In der Regel behandelt man diese Kopfschmerzen durch Einspritzen von Eigenblut ("Bloodpatch")in den Periduralraum, wenn diese nicht nach ein paar Tagen verschwunden sind.
    Inwiefern diese Komplikation sich bei der erneuten Anlage einer Periduralanästhesie wiederholt, läßt sich nicht vorhersagen. Auch hier spielen wie gesagt die Erfahrung des Arztes, aber auch die Art der verwendeten Nadel eine gewisse Rolle. Sie sollten im Falle einer erneuten PDA den Arzt auf Ihre gemachten Erfahrungen hinweisen.

    Gruß F. V.

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    • Re: pda bei geburt


      Hallo,

      wie ich den Beitrag von crystall verstanden habe, ist bei ihr der lageabhängige Kopfschmerz ohne EBP-Maßnahme (Boodpatch) abgeklungen. Aber es war wohl eine sehr lange und schmerzhafte Zeit. Meine Frau hat vor sechs Tagen entbunden und bei der PDA wurde der beschriebene Fehler, die zu tiefe Punktierung, gemacht. Jedes Heben des Kopfes verursacht große Schmerzen.

      Die Entscheidung zu einem Blutpatch schließt laut dem betreuenden Neurologen zukünftige PDA aus. In Erfahrungsberichten kann man von anhaltenden Rückenschmerzen nach einem EBP lesen. Das Infektionsrisiko bei der erneuten Punktierung ist wohl nicht niedrig.

      Liefert ein MRT brauchbare, ergänzende Informationen um die Punktiertiefe besser abzusichern?

      Gruß
      vom Kindvater

      Kommentar


      • Re: pda bei geburt


        Hallo,

        "Die Entscheidung zu einem Blutpatch schließt laut dem betreuenden Neurologen zukünftige PDA aus".

        Das ist sicherlich so nicht richtig, da das durch den Patch entstandene Blutgerinnsel im Laufe der Zeit vom Körper wieder abgebaut wird.
        Eine zu tiefe Punktion bei der PDA mit Erreichen des sog. Spinalraums und daraus resultierendem Leck in der Dura (harte Hirnhaut) ist kein Fehler im eigentlichen Sinne, sondern eine verfahrenstypisches, mögliches Risiko, daß sich insbesondere bei Schwangeren leider etwas häufiger verwirklichen kann. Dieses liegt darin begründet, daß die einzelnen Gewebestrukturen, durch die Schwangerschaft bedingt, sich schlechter von einander abgrenzen lassen. Auch hier spielen die Konstitution der Patientin, wie auch die persönliche Erfahrung des durchführendes Arztes sicherlich eine Rolle. Auch ein MRT kann hier leider nicht weiterhelfen.

        Gruß F. V.

        Kommentar



        • Re: pda bei geburt


          Hallo,
          und besten Dank für die Stellungnahme.


          tatsächlich hab ich mit "Fehler" die falsche Formulierung gewählt. Das Risiko einer zu tiefen Punktierung besteht nun einmal und ist, wie auch Sie schreiben, bei Schwangeren größer. (Es handelte sich bei meiner Frau auch um eine nicht geplante PDA. Zum Zeitpunkt der Entscheidung war die Erschöpfung bereits sehr deutlich und ein vollständiges Entspannen des Rückens während der Punktierung kaum mehr möglich.)

          Die Entscheidung für oder wider Blutpatch ist zum Glück nochmal an uns vorbeigegangen. Nach sieben schier endlosen Tagen hat sich das Loch in der Dura erfreulich schnell plötzlich selbst geschlossen.

          In der Aussage des Neurologen ("keine weitere PDA nach EBP") war auch zu spüren, dass er generell auf einen weiteren Eingriff verzichten würde. Die Traumatisierung der Patientin nach einer solchen Erfahrung ist wohl nicht zu unterschätzen.

          Wir wurden gewiss gut betreut. Dennoch verärgert mich ein wenig die Relativierung des Risikos einer Punktierung der Dura - die Klinik-Ärzte sprachen von einer Wahrscheinlichkeit von 1:5000, vermutlich auch um die durchaus populäre PDA nicht zu verteufeln. Einer Betroffenen ist die Statistik ziemlich egal. Und danach zu erklären, dass ein Kaiserschnitt wohl besser gewesen wäre, ist an Zynismus kaum zu übertreffen.

          Aber es ging nun alles gut....

          Grüße,
          kindvater

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