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Verwirrt nach OP - nach 14 Tagen noch normal?

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  • Verwirrt nach OP - nach 14 Tagen noch normal?

    Hallo Herr Dr. Völkert,

    mein Vater (66) wurde vor 14 Tagen in einer OP ein Teil des Darms entnommen, da dieser bereits abgestorben war. Um ihn zu schonen wurde er zwei Tage in ein künstliches Koma versetzt. Nachdem er 'aufgeweckt' wurde lag er noch eine Woche auf Intensiv, jetzt ist er auf der 'normalen' Station im Krankenhaus.

    Da mein Vater nun 14 Tage nach der OP immernoch sehr verwirrt ist (Unruhe, schlechte Erinnerung, redet wirr, ist aggressiv, randaliert ohne sich kurz danach daran erinnern zu können) sind wir sehr beunruhigt. Besonders, da uns der Stationsarzt die zügige Verlegung in eine neurologische Reha empfohlen hat, der Chirurg jedoch meint 'das ist normal und das wird schon wieder'.

    Daher bitte ich Sie um Ihre Meinung: kann diese Verwirrtheit noch als Durchgangssyndrom gewertet werden? Ist eine neurologische Reha ratsam? Können Sie eine Empfehlung hierfür im Raum Baden-Württemberg geben? Ist eine Reha (wenn ratsam) möglich, obwohl mein Vater noch nicht mobil ist (und anus praeter hat)?

    Es wäre sehr hilfreich für uns auf diese Fragen 'unabhängige' Antworten zu bekommen. Vielen Dank für Ihre Antwort & Hilfe.

    Beste Grüße,

    J. Kohlert


  • Re: Verwirrt nach OP - nach 14 Tagen noch nor


    Sehr geehrte/r Frau/Herr Kohlert!
    Leider komme ich erst jetzt dazu, auf Ihre Anfrage zu antworten. Der von Ihnen beschriebene Zustand Ihres Vaters würde m. E. durchaus als Durchgangssyndrom zu werten sein. Die damit verknüpften Symptome können durchaus auch über einen längeren Zeitraum anhalten. Insbesondere längere Aufenthalte auf einer Intensivstation begünstigen das Entstehen dieser Symptomatik (fremde Umgebung, häufig wechselnde Personen im Zimmer, Infusionsschläuche, Dauerkatheter, Wunddrainageschläuche etc.) Wir beobachten immer wieder, daß sich die Symptome bessern, wenn die Patienten auf eine "Normalstation" verlegt werden. Nach Rückkehr in die häusliche, gewohnte Umgebung bessert sich das Krankheitsbild ebenso. Deshalb wäre ich mit einer Rehabilitationsmaßnahme zunächst zurückhaltend, zumal dann erneut eine fremde Umgebung mit fremden Menschen auf Ihren Vater einwirken würde. Nach meiner Meinung sollte die Entlassung aus der Klinik und die Wiedereingewöhnung in die häusliche Umgebung mit vertrauten Gesichtern abgewartet werden.
    Alles Gute für Sie und Ihren Vater!
    F. V.

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    • Re: Verwirrt nach OP - nach 14 Tagen noch nor


      Hallo Herr Dr. Völkert,
      vielen Dank für Ihre Antwort. Zwischenzeitlich hat sich die geistige Verwirrung gelegt, wobei nicht ganz klar ist ob es ein Durchgangssyndrom war oder ob es von einem Medikament kam (PK Merz?), das nun abgesetzt wurde.
      Allerdings stehen wir nun vor dem nächsten Problem. Da es meinem Vater beim Essen und Trinken sofort übel wird, hat er beides so gut wie eingestellt. Nachdem er nun fünf Tage lang weniger als 0,5l pro Tag getrunnken hat, sind seine Nierenwerte so schlecht gewesen, dass er nun 'am Tropf' hängt.
      Können Sie mir sagen, wie man gegen dieses Übelkeitsgefühl vorgehen kann und ob dies nach solch einer OP 'normal' ist (wenn ja, wie lange hält das an?).
      Da mein Vater zwischenzeitlich so geschwächt ist, dass er nicht mal mehr laufen kann, machen wir uns große Sorgen.
      Welche Maßnahmen können wir mit dem Arzt/Pflegepersonal besprechen? Ich frage Sie um Ihre Empfehlung, da ich (nachdem mein Vater nun 3 Wochen im KH ist) das Gefühl habe die dortigen Ärzte werden erst auf unser anraten hin aktiv.
      Vielen Dank für Ihre erneute Antwort,
      Jochen Kohlert

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      • Re: Verwirrt nach OP - nach 14 Tagen noch nor


        Sehr geehrter Herr Kohlert,
        leider ist es nicht möglich, ohne persönliche Kenntnis des Patienten sowie der Untersuchungsbefunde eine Aussage zu treffen. Eine nach einer OP auftretende Übelkeit kann vielerlei Ursachen haben, somit würden auch unterschiedliche Behandlungsverfahren zum Ansatz kommen. Wenn Ihr Vater nicht ausreichend Flüssigkeit aufnehmen kann, sollte m. E. eine Infusionsbehandlung über einen Venenkatheter durchgeführt werden.
        Scheuen Sie sich nicht, wenn ggfs. Zweifel an der Behandlung bestehen, Kontakt zum verantwortlichen Ober - oder Chefarzt aufzunehmen.
        Gruß F. V.

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