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Prostataprobleme

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  • Prostataprobleme

    Hallo Herr Dr. Kreutzig,
    in den letzten 2 Jahren hatte ich folgenden PSA Verlauf:
    Dez.04 PSA 4,03 Stanzbiopsie 10x Tumor negativ
    Nov.05 PSA 7,40 1 Woche Tavanic
    Jan.06 PSA 6,40
    Mai 06 PSA 10,50 Stanzbiopsie 20x Tumor negativ
    Nov.06 PSA 14,50 MRT endorektale Spule

    Ergebnis: Der Radiologe sagte, nach seiner Erfahrung Anzeichen einer chronisch unspezifischen Prostatitis (in Biopsien nichts davon geschrieben), linke Samenblase verdickt wie nach abgelaufener Vesikulitis, Kapsel scheint intakt, mit erfasste Blase regelhaft. In Prostata ein mäßig suspektes Areal kleinflächig ca. 1cm, sonst kleine Vernarbungen.

    Wie beurteilen Sie die Gesamtsituation und wie würden Sie an meiner Stelle vorgehen ? Welche Wahrscheinlichkeiten sind zu erwarten ? Nach über zwei Jahren, wird man langsam mürbe, mit dieser Angst etwas zu verpassen, fall doch Tumor da ist.
    Gibt es solche Fälle öfter ? Wer kann berichten ?

    Viele Grüße !


  • Re: Prostataprobleme


    a heben wir ein typisches Problem. Das Prostata Spezifische Antigen (PSA) wird zum Panik Stimulierenden Antigen. Ich verstehe, daß Sie verunsichert sind...

    Eine Situation, in der ein Rat nicht ganz einfach ist. Ihr Alter und Ihr Prostatavolumen wären ganz wichtig.
    Für einen Entzündungsprozess spricht der Rückgang nach Tavanic (etwas kurze Therapie...). Richtig überzeugend ist das nicht.
    Das NMR ist in der Tumordiagnose leider schlecht.... Einziger Weg zu einer konkreten Diagnose ist tatsächlich nur die Biopsie.... Das Ultraschallgerät sollte dafür bester Qualität sein...

    Die Höhe des PSA spricht dafür, das etwas nicht stimmt...
    Man könnte noch sehen, wie sich der PSA-Wert unter der Therapie mit einem a-Reductasehemmer wie Dutasterid (Avodart) verhält. Es gibt eine Untersuchung wo gezeigt werden konnte, daß ein Tumor sehr unwahrscheinlich ist, wenn der PSA-Wert um mehr als 50% sinkt.

    Lieben Gruß

    Dr. T. Kreutzig

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    • Re: Prostataprobleme


      Hallo Herr Dr. Kreutzig,
      danke für die Antwort. Aus Ihrem "Panik stimulierenden Antigen schließe ich, dass es mehr solche Fälle gibt. Liege ich hier richtig ? Ich lese immer PSA Erhöhung ist nicht gleichbedeutend mit Krebs. Mein Alter, 51 Jahre, mein P-Volumen ca. 30-40 ml. Die 30 Stanzen wurden unter Ultraschall gemacht. Der Kollege gilt als sehr innovativ. Das MRT wurde mit endorektaler Spule gefertigt. Wenn man Vernarbungen erkennen kann, warum ist es dann so unsicher einen ggf vorhandenen Tumor zu sehen ?
      Von weiteren Stanzen raten mir ein Teil meiner Ärzte ab, sie meinen, dass würde bei meiner Vorgeschichte nunmehr mehr schaden als nützen.

      Viele Grüße.

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      • Re: Prostataprobleme


        PSA-Erhöhung heisst oft nicht gleich automatisch Krebs. Viele Faktoren können das beeinflussen. Dennoch wird der Prostatakrebs und damit der häufigste Krebs des Mannes überhaupt heute zum mehr als 80% sehr früh über eine Veränderung des PSA-Wertes diagnostiziert.
        Fälle, wie Ihrer, sind nicht so selten und dann für alle Beteiligten eine große Herausforderung.
        Ich würd mal sehen was unter Dutasterid passiert... aber ggf. auch nicht zu lange mit einer 3. Biopsie warten....


        Liebe Grüße

        Dr. Th. Kreutzig

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        • Re: Prostataprobleme


          Hallo Dr. Kreutzig,
          sie schrieben " der einzige Weg zu einer konkreten Diagnose ist die Biopsie " Aber ich habe 30 Biopsien die offensichtlich nicht viel aussagen, da Höhe und Verlauf des PSA sehr verdächtig sind, und Sie ja auch dem Tumornegativem Ergebnis nicht so recht Glauben schenken. Aber was nützen den dann diese Biopsien?Was ist wenn in Biopsie Nr. 3 nichts gefunden wird und der PSA weiterhin hoch bleibt oder steigt. Irgendwann muss doch mal Klarheit geschaffen werden.
          Im Übrigen vielen Dank für Ihre Mühe !

          Viele Grüße !

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          • Re: Prostataprobleme


            Das genau, was Sie da beschreiben ist eben das Problem. Daher rate ich ja zur Erhöhung der Sicherheit auch erst einmal zu dem sog. "Stress-Test" mit Dutasterid.

            Mit der Sicherheit der Diagnose durch die Biopsie meine ich, daß eben nur so wirklich eine Klarheit (bei positivem Befund) geschaffen ist. Ist die Biopsie negativ.... bleibt bei einer PSA-Erhöhung immer ein Fragezeichen.

            Auch bei 30 einzelnen Biopsien gibt es eine Chance immer am eigentlichen Befund "vorbeibiopsiert" zu haben. Die Frage wie viele Biopsien denn Repräsentativ sind, beschäftigt seit Jahren die Urologen auf allen Kongressen dieser Welt.....! Es gibt eine Arbeit aus Japan, in der bis 200(!!!) Biopsien entnommen wurden (in einer Sitzung.... ein Wahnsinn).

            Einzig richtige Entscheidung hier: weiter sehr aufmerksamm sein; PSA-Verlauf beobachten und eben doch ggf. wieder eine Biopsie (auch mit Proben aus atypischen Regionen der Prostata (zentrale Zone)).

            Lieben Gruß

            Dr. T. Kreutzig

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            • Re: Prostataprobleme


              Hallo Dr. Kreutzig,
              das mit der 3. Biopsie in weniger typischen Regionen, so wie Sie es beschreiben, hat mich auf die Idee mit der MRT mit endorektaler Spule gebracht. Wenn man, vorausgesetzt, auf den Bildern was erkennen kann, dann bekommt man doch eigentlich einen guten Gesamteindruck von der Prostata.
              Wenn der Radiologe kleine Vernarbungen erkennt (von den Biopsien?), dann müsste man doch eigentlich zumindest einen größeren Tumor erkennen. Liege ich hier völlig falsch ? Das Team, bei dem ich war, kann auch unter MRT biopsieren. In der Ortspresse stand, eine völlige Neuheit.
              Wenn es funktioniert ist diese Untersuchung doch auch so was wie eine "Panikbremse" oder ?

              Viele Grüße.

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              • Re: Prostataprobleme


                Ich will hier mal klar stellen: das NMR ist bezüglich der Zuverlässigkeit der Aussage in der Bildgebung KEINE Methode die irgend einen Vorteil hat ... leider; aber das ist die wissenschaftliche Realität. Die Biopsie ist Sache der Urologen und sollte es auch bleiben. Da ist ein guter transrektaler Ultraschall dem NMR in Dynamik und Kontrolle sicher überlegen.

                Es muss also bei dem bleiben, was ich zuvor schon schrieb.....


                Lieben Gruß

                Dr. T. Kreutzig

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