ich hätte mal eine Frage. Vorab, ich bin Krankenschwester in einem Pflegeheim auf einer Fachabteilung für Menschen im Wachkoma, Beatmungspflege und Palliativpflege. Wir haben einen Patienten (52), seit 5 Jahren bei uns nach hypoxischem Hirnschaden im Wachkoma, Kommunikation eingeschränkt möglich (Bilderzeigen und durch Händedruck bestätigen lassen).
Wachkomapatienten haben ja ziemlich normale Körperfunktionen, so war es nichts ungewöhnliches, als der Mann eine Erektion hatte. Wir stehen nicht ständig daneben, also fiel erst mal drei Tage nichts besonderes auf, er hatte eine Dauererektion, die ihm ganz offensichtlich dann auch Schmerzen bereitete. Der gerufene Hausarzt diagnostizierte eine Thrombose im Schwellkörper. Wollte eigentlich keine weiteren Maßnahmen einleiten. Erst der hysterische Anfall einer Kollegin, die ihn drauf hinwies, dass der Mann ja wohl Schmerzen hätte, konnte den HA dazu bewegen den Mann in die Urologie einzuweisen.
Jetzt zu meiner Frage: Kann diese Diagnose in dieser Form richtig sein, ich habe irgendwie nirgendwo im Netz eine Abhandlung darüber gefunden. Wenn es nicht richtig ist, was könnte hier alternativ vorliegen? Wenn es richtig ist, wie wird es behandelt? Hätten wir schneller reagieren können als nach drei Tagen? Wie kann man evtl. eine solche Situation eher erkennen? Gibt es sowas wie eine "Ersthilfe", um es vielleicht gar nicht soweit kommen zu lassen, dass ein solcher Patient unnötige Schmerzen hat. Immerhin kann er uns ja nicht sagen, das etwas nicht in Ordnung ist, sondern ist auf unsere Beobachtung angewiesen. Wie häufig kann so etwas auftreten, bzw. wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass so etwas auftritt, wir haben noch 9 andere relativ junge Männer (zwischen 17 und 60).
Liebe Grüße aus Bayern
Beate Ullmann
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