Aus dieser Verzweiflung und Isolation gibt es einen Ausweg: das Gespräch mit anderen Betroffenen. Das habe ich persönlich erfahren, aber auch bei vielen Männern miterlebt, die den Mut hatten, zu unseren Gruppentreffen in München zu kommen oder die per E-Mail oder Telefon Kontakt mit uns aufgenommen haben.
Es tut einfach gut, sich mit anderen betroffenen Männern auszutauschen. Die Solidarität untereinander und das Erlebnis, dass da keine "Schlappschwänze" sondern gestandene Männer zusammenkommen, hilft das eigene Problem in einem anderen Licht zu sehen. "Mann" sitzt halt nicht mehr allein zu Hause und hadert mit seinem Schicksal, sondern jeder bekommt durch die Gruppe viele Anregungen für eine trotz Potenzstörung befriedigende Sexualität. Umgekehrt kann jeder erleben, dass auch seine Erfahrungen und Beiträge wichtig sind.
Leider gibt es bis jetzt unter den rund 80.000 Selbsthilfegruppen in Deutschland nur eine einzige zu Thema Potenzstörungen. Deshalb hat sich das Informationszentrum für Sexualität und Gesundheit (ISG, www.isg-info.de) die Aufgabe gestellt, die Gründung weiterer Selbsthilfegruppen aktiv zu fördern.
Günther Steinmetz
Kommentar